Umstrittene App Parler: Apple gewährt Comeback – wegen strengerem Vorgehen gegen Hassrede
Apple erlaubt die umstrittene App Parler wieder im App Store. Das geht aus einem Bericht von CNN hervor. Im Januar entfernte das Unternehmen aus Cupertino den Microblogging-Dienst aus dem Store, nachdem Anhänger des seinerzeit scheidenden US-Präsidenten Donald Trump das US-Kongressgebäude gestürmt und sich zuvor maßgeblich über die Plattform organisiert hatten. Da dazu auch gezielte Verleumdungen sowie Aufrufe zu Gewalt und Straftaten gehörten, argumentierte Apple mit Verstößen Parlers gegen die App-Store-Richtlinien. Inzwischen soll der Plattform-Anbieter bei derartigen Vorkommnissen härter durchgreifen, was wiederum die Rückkehr in den App Store ermöglicht.
Apple erklärt Parler-ComebackApple hat die erneute Zulassung von Parler für den App Store in einem Brief an den US-Kongress mit Verbesserungen des Dienstes
begründet. Demnach habe Parler neue Verfahren implementiert, die Hassrede sowie Anstiftung zu Gewalttaten besser und schneller erkennen. Apple nennt in dem Brief Anpassungen der "Content Moderation Practices", die Parler eingeführt habe – sprich: die konsequentere Entfernung anstößiger Inhalte. Die von Parler neu aufgeführten Methoden entsprechen den Richtlinien des App Store, so Apple. Die Anwendung werde daher wieder zum Download bereitstehen, sobald der Anbieter die Software hochlädt.
Plattform für Rechtsextremisten und VerschwörungstheoretikerEs ist nicht bekannt, mit welchen Sanktionen Nutzer des Dienstes rechnen müssen, die mit anstößigen Beiträgen auffällig werden. Parler gilt als Online-Sammelbecken für Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker, die sich von anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter im Zuge immer strengerer Richtlinien für Beitragsinhalte abwandten. Bei Parler konnten sie ihre Gedanken wegen der laxen Moderation praktisch ungehindert äußern – inklusive Gewaltandrohungen und Planung von Straftaten. Fraglich bleibt, ob die Anwender die härteren Richtlinien akzeptieren und nicht zu einem anderen Dienst abwandern. Die Möglichkeit zur kompromisslos "freien Rede" galt bislang als das Feature, was die User zu dem Dienst trieb.
Ob der Microblogging-Dienst zukünftig tatsächlich konsequenter dafür sorgt, dass die Regeln eingehalten werden, bleibt abzuwarten. Im Fall der Fälle könnte Apple erneut durchgreifen und die Software abermals entfernen.