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Unfallerkennung des iPhone 14: Fehlalarme nerven Piloten von Rettungshubschraubern

Apple hat iPhone 14 (Plus) und iPhone 14 Pro (Max) mit einer Unfallerkennung ausgestattet, welche Autoinsassen im Ernstfall das Leben retten kann. Die Technik ist alles andere als trivial, sie fußt unter anderem auf GPS und WLAN sowie den Beschleunigungssensoren und Mikrofonen der Geräte. Ausgefeilte Algorithmen werten die gelieferten Informationen aus und erkennen Apple zufolge sowohl Kollisionen als auch Fahrzeugüberschläge. Registriert das iPhone einen Unfall, ertönt ein Alarmsignal. Wenn der Nutzer darauf nicht binnen zehn Sekunden reagiert, setzt das Smartphone automatisch einen Notruf ab.


Unfallerkennung reagiert manchmal allzu sensibel
Es gibt allerdings einige Situationen, die sich für das Smartphone wie ein Autounfall darstellen, in Wahrheit jedoch alltäglich und harmlos sind. Das zeigte sich bereits kurz nach dem Marktstart des iPhone 14: Die „Crash Detection“ löste etwa bei Achterbahnfahrten einen Alarm aus. Allzu sensibel und nicht wie von Apple vorgesehen, reagiert das System aber offenbar auch bei anderen Bewegungen. Darüber beschweren sich jetzt zumindest einige Piloten von Rettungshubschraubern in der kanadischen Provinz British Columbia. Sie flogen einem Bericht der in Toronto erscheinenden Tageszeitung The Globe and Mail zufolge bereits mehrfach zu Einsätzen, bei denen kein Notfall vorlag.

iPhone im Handschuhfach eines Schneemobils löst Alarm aus
Mindestens zweimal trafen die Rettungskräfte an der gemeldeten vermeintlichen Unfallstelle niemanden an. Die Piloten vermuten, dass die iPhones von Skifahrern einen Notruf absetzten, ohne dass ihre Besitzer das bemerkten und folglich weiterfuhren. In einem anderen Fall stellte sich heraus, dass ein Smartphone aus Cupertino, welches im Handschuhfach eines Schneemobils lag, während der Fahrt den Alarm ausgelöst hatte. Der Fahrer sei wegen des Eintreffens des Rettungshubschraubers sehr erstaunt gewesen, heißt es in dem Bericht. Derartige Fehlalarme sind den Piloten zufolge nicht nur ärgerlich und gefährden Menschenleben, weil sie unnötig Kapazitäten binden. Sie sorgen auch für eine erhebliche finanzielle Belastung des Rettungssystems, weil ein Einsatz bis zu 10.000 kanadische Dollar (knapp 7.000 Euro) kostet.

Rettungskräfte: Apple soll bei „Crash Detection“ nachbessern
Die Rettungskräfte sind der Auffassung, dass Apple bei der Entwicklung der Unfallerkennung den Alltag in British Columbia außer Acht gelassen hat. Dwight Yochim von der British Columbia Search and Rescue Association sagte The Globe and Mail, in der dortigen Region bewegten sich viele Menschen häufig in der Wildnis, etwa auf Skiern oder Mountainbikes. Die Rettungsorganisation hat Apple nach Yochims Angaben vor einigen Tagen über die Häufung von Fehlalarmen informiert und das kalifornische Unternehmen zu einer Nachbesserung der Unfallerkennung aufgefordert.

Kommentare

Lamoras15.12.22 09:12
Mh, kompliziert zu lösen. Eine harte Downhill Fahrt oder mit dem Jetski sorgen nun einmal für dieselben Daten. Man müsste es abschalten, aber dann fehlt der Schutz, der gerade bei solchen Touren lebensrettend sein kann
+3
konnektor15.12.22 09:26
Lamoras
Mh, kompliziert zu lösen.
Nur so als Idee: das iPhone löst zuerst einen lautstarken "internen" Alarm aus. Erst wenn über eine Minute niemand reagiert, wird der Alarm zu den Rettungsdiensten ausgelöst.
Im Moment ist es wohl so, dass zwar die unmittelbare Kontaktaufnahme angekündigt wird, die Zeit zum abbrechen aber zu kurz ist und auch die Lautstärke abhängig von den Einstellungen. Was das iPhone an Lärm kann, hat ja der Warntag gezeigt.
+4
Konni15.12.22 09:27
Hm, ich denke wäre durchaus lösbar.

Wenn die Erkennung das erste mal anspricht, einfach einen Timer starten, und nach sagen wir 20 Sekunden nochmal prüfen, wenn sich das iphone noch bewegt, bzw. der Beschleunigungssensor weiterhin eine Beschleunigung/Bewegung wahrnimmt, den Alarm verwerfen.
+2
massi
massi15.12.22 09:30
Wie sieht das eigentlich beim Motorrad fahren aus, da treten ja auch Beschleunigungs- und Kreiselkräfte auf, die man auf anderen Fahrzeugen nicht hat.
Zumindest würde man den Alarm da wahrscheinlich auch nicht hören.
+2
Konni15.12.22 09:30
konnektor
Lamoras
Mh, kompliziert zu lösen.
Nur so als Idee: das iPhone löst zuerst einen lautstarken "internen" Alarm aus. Erst wenn über eine Minute niemand reagiert, wird der Alarm zu den Rettungsdiensten ausgelöst.
Im Moment ist es wohl so, dass zwar die unmittelbare Kontaktaufnahme angekündigt wird, die Zeit zum abbrechen aber zu kurz ist und auch die Lautstärke abhängig von den Einstellungen. Was das iPhone an Lärm kann, hat ja der Warntag gezeigt.


Ne das ist nicht wirklich eine Lösung, teilweise schlägt das iphone 14 schon an, wenn der Bus (mit dem Auto hab ich es noch nicht probiert) über eine extrem holprige Landstraße fährt, und wenn du als Fahrer, dann noch das Telefon angrabschen musst um den Alarm zu verhindern, freuen sich die blauen Männchen.
+2
MrChad15.12.22 09:34
Das kommt davon, wenn man auf Krampf unsinnige Funktionen in ein Gerät einbaut, das dafür ungeeignet ist.

Nur weil man es kann.
-10
David_B
David_B15.12.22 09:58
Ich habe so etwas seit Jahren bei einem Garmin am MTB. Da gibt es bei manchen harten Bremsungen einen Fehlalarm. Der Alarm löst aus und umgehend beginnt der Tacho recht intensiv zu piepen. Zugleich startet ein Countdown bei 10 und man muss eine "Tastenkombination" betätigen, die man mit Schädelbasisbruch vermutlich nicht mehr schafft, um den Countdown zu stoppen.
Ist man zu langsam oder der Alarm berechtigt, dann werden übers gekoppelte iPhone hinterlegte Notfallkontakte informiert.
+2
Metty
Metty15.12.22 10:18
konnektor
Nur so als Idee: das iPhone löst zuerst einen lautstarken "internen" Alarm aus. Erst wenn über eine Minute niemand reagiert, wird der Alarm zu den Rettungsdiensten ausgelöst.
Nun ja, mit dem iPhone im Handschuhfach eines Schneemobils hätte das nichts geholfen. Das Schneemobils wäre sicherlich viel zu laut um so einen Alarm aus dem Handschuhfach hören zu können.
Auch beim Skifahren haben die Leute meist Helme auf, die das Hören während der Fahrt nicht einfacher machen.
+5
konnektor15.12.22 10:42
Metty
Nun ja, mit dem iPhone im Handschuhfach eines Schneemobils hätte das nichts geholfen. Das Schneemobils wäre sicherlich viel zu laut um so einen Alarm aus dem Handschuhfach hören zu können.
Auch beim Skifahren haben die Leute meist Helme auf, die das Hören während der Fahrt nicht einfacher machen.
Also ein bisschen Eigenverantwortung sollte schon voraussetzbar sein: wenn ich die Funktion haben will, stopfe ich das iPhone nicht in das Handschuhfach oder den Skirucksack.
massi
Wie sieht das eigentlich beim Motorrad fahren aus, da treten ja auch Beschleunigungs- und Kreiselkräfte auf, die man auf anderen Fahrzeugen nicht hat.
Zumindest würde man den Alarm da wahrscheinlich auch nicht hören.
Ich hab das iPhone beim Motorradfahren am Lenker und da war noch nie was.
-2
Andy85
Andy8515.12.22 10:44
David_B
Ich habe so etwas seit Jahren bei einem Garmin am MTB. Da gibt es bei manchen harten Bremsungen einen Fehlalarm. Der Alarm löst aus und umgehend beginnt der Tacho recht intensiv zu piepen. Zugleich startet ein Countdown bei 10 und man muss eine "Tastenkombination" betätigen, die man mit Schädelbasisbruch vermutlich nicht mehr schafft, um den Countdown zu stoppen.
Ist man zu langsam oder der Alarm berechtigt, dann werden übers gekoppelte iPhone hinterlegte Notfallkontakte informiert.

kann ich bestätigen; kommt bei harten Bremsungen schon mal vor
hat aber beim Sturz bei mir schon 2x "richtig" ausgelöst (Garmin) ; mit dem 14er hatte ich noch kein Abflug.

Übrigens beim Jetski fahren wo das Iphone 14p im Handyfach (Wasserdicht) vorne bei mir liegt; gab es keine Probleme.
Allerdings war ich auch nicht 3m fliegend über den Wellen unterwegs ; sondern eher normale Fahrt auf Binnengewässer...
+2
Lamoras15.12.22 11:01
Konni
Hm, ich denke wäre durchaus lösbar.

Wenn die Erkennung das erste mal anspricht, einfach einen Timer starten, und nach sagen wir 20 Sekunden nochmal prüfen, wenn sich das iphone noch bewegt, bzw. der Beschleunigungssensor weiterhin eine Beschleunigung/Bewegung wahrnimmt, den Alarm verwerfen.

Das klingt wirklich nach einer guten Lösung. Länger sollten selbst harte Abstürze nicht dauern und es wäre sogar sinniger das so zu machen, da die Meldung erst dort wo man liegen geblieben ist rausgeht. Während ner Achterbahnfahrt würde er dann auch nicht mehr losgehen. Außer sie endet in unter 20min, aber dann kann man noch einen Ton abspielen und der User könnte es schnell abschalten.
+1
fleissbildchen15.12.22 11:19
Lamoras
Während ner Achterbahnfahrt würde er dann auch nicht mehr losgehen. Außer sie endet in unter 20min

nach 20 Minuten Achterbahnfahrt sieht man bestimmt nur noch Sternchen!
+1
woffler15.12.22 12:38
Wenn Samsung das so machen würde, wäre hier wieder der Scheiterhaufen aufgebaut. Kann eigentlich nur eine Konsequenz geben, das Feature deaktivieren und Kunden können es auf einiges Risiko einschalten, so daß ggf Kosten der überlasteten Rettungsdienste in Rechnung gestellt werden können. Ich finde die Idee gut, aber bis weitere Anpassungen gemacht worden sind, sollte es nicht überall aktiv sein (auch bei Leuten, die die Konsequenzen vielleicht nicht kennen (da keine Keynote gesehen).
+3
ruphi
ruphi15.12.22 16:42
Die Lösung ist ganz einfach: Die Funktion muss abschaltbar sein.

Dann kann ich, wenn ich mich in Situationen begebe, in denen sie voraussichtlich Fehlalarme produziert, ausschalten, und danach wieder einschalten.
Um zu verhindern, dass die Leute vergessen, die Funktion wieder einzuschalten, kann iOS ja die Bewegungsdaten weiterhin auswerten und einen Hinweis auf dem Homescreen anzeigen, wenn es denkt, dass die Schneemobilfahrt zu Ende ist.

Laute, nicht verhinderbare Alarme wie von konnektor vorgeschlagen schädigen das Gehör – Stichwort Knalltrauma – und wären z.B. eine Gefahr im Straßenverkehr, wenn sie einfach so losgehen. Das wäre sicherlich keine Lösung.
-1
8.6
8.615.12.22 19:22
Ich hatte das neulich mal im Schwimmbad mit der LTE Apple Watch. Wohl die Sturzerkennung. War mit den Kids zum Tobenachmittag. Hören tut man da ja nix und auf das Vibrieren bin ich erst kurz vor knapp aufmerksam geworden. Konnte den Notruf grad noch abbrechen. Wobei im Hallenbad eh fast kein Empfang ist, weiss gar nicht, ob das überhaupt rausgegangen wäre…
0
Radetzky16.12.22 13:23
Einmal habe ich einen (Fehl)Alarm ausgelöst, weil mit Wucht einen Styroporblock mit einem Karateschlag geteilt hatte.

Gut, irritiert wundern und Alarm abstellen.
+1
Radetzky16.12.22 13:27
konnektor
Lamoras
Mh, kompliziert zu lösen.
Nur so als Idee: das iPhone löst zuerst einen lautstarken "internen" Alarm aus.

Äh, genau das passiert. Dann hat der _gesunde_ A-Watcher einige Sekunden zeit den Alarm zu beenden.
+1
sbntwrk16.12.22 18:58
Radetzky
Einmal habe ich einen (Fehl)Alarm ausgelöst, weil mit Wucht einen Styroporblock mit einem Karateschlag geteilt hatte.

Finde ich gut!
0
konnektor17.12.22 16:00
Radetzky
konnektor
Lamoras
Mh, kompliziert zu lösen.
Nur so als Idee: das iPhone löst zuerst einen lautstarken "internen" Alarm aus.

Äh, genau das passiert. Dann hat der _gesunde_ A-Watcher einige Sekunden zeit den Alarm zu beenden.
Äh, genau das hab ich geschrieben: zu kurz und nicht laut genug.
0

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