Unfallerkennung des iPhone 14: Warum Achterbahnen zum Fehlalarm führen können
Apple kündigte die (Auto-)Unfallerkennung als eines der großen neuen Features des iPhone 14 an. Nachdem sich die Funktion bei einigen Nutzern unerwartet bei Achterbahnfahrten aktivierte, hat Apple weitere Details dazu preisgegeben. Als Grundlage dienen Datenerfassungen vieler Bereiche – darunter G-Kraft, GPS-Signale und sogar Wi-Fi.
G-Kraft-Erkennung als SchlüsselfunktionNutzer der Apple Watch kennen ein ähnliches Feature schon seit Jahren: die Sturzerkennung. Hier konnte es in der Vergangenheit – je nach Umstand – zu Fehlalarmen kommen, wie beispielsweise im Ski-Urlaub auf der Abfahrtpiste. Dass ebenso die Auto-Unfallerkennung ("Car Crash Detection") ungewollte Aktivierungen auslösen kann, stellte sich kürzlich bei Achterbahnfahrten heraus.
TechCrunch sprach dazu mit zwei hochrangigen Apple-Mitarbeitern: Ron Huang (Vice President of Sensing & Connectivity) und Kaiann Drance (Vice President of Worldwide iPhone Product Marketing).
Das Achterbahn-Problem führt Drance auf die G-Kraft-Erkennung des iPhone 14 zurück. Dabei geht es um Belastungen, die auf Personen einwirken – beispielsweise bei starken Beschleunigungen und Richtungswechseln wie in einer Achterbahn. Apples neue Unfallerkennung misst bis zu 256 G, da der Beschleunigungssensor des iPhone 14 deutlich aufgewertet wurde. Unter anderem dadurch unterscheidet sich die neue Generation des iPhones und der Apple Watch von älteren Modellen. Für das Feature seien jedoch auch andere Bestandteile des iPhones entscheidend – nur über die G-Kraft-Messung funktioniere es nicht, so Drance.
Auch andere Sensoren, GPS, Mikrofon und sogar Wi-Fi hilfreichBeschleunigungssensor und Gyroskop sind Drance zufolge lediglich zwei der Komponenten, die für eine zuverlässige Unfallerkennung sorgen. Hinzu kommt das GPS-Signal, das Rückschlüsse über die Reisegeschwindigkeit des Nutzers zulässt. Auch das Barometer kann entscheidend sein – es erkennt die Druckänderung im Auto, wenn ein Airbag aktiviert wird. Das Mikrofon des iPhones spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Darüber achtet das iPhone auf typische Geräusche eines Autounfalls, ebenso auf Motoren- und Außengeräusche.
Bluetooth und CarPlay werden dazu genutzt, um die Präsenz des jeweiligen Nutzers in einem Auto zu erkennen. Sogar Wi-Fi-Router in der Nähe können hilfreich sein. Wenn das Signal entsprechender Router besonders schnell von einem Gerät zum nächsten wechselt, ist es möglicherweise ein Indikator für eine Autofahrt.
Das Zusammenspiel vieler Faktoren fasst Huang folgendermaßen zusammen: "Es gibt nicht die eine Patentlösung für die Unfallerkennung." Vielmehr funktioniere das Feature über eine Vielzahl an Algorithmen, Sensoren und weiterer Komponenten, um eine zuverlässige Funktionsweise zu gewährleisten.