Ungenaue "Wo Ist?"-Ortung: SWAT-Team führt Razzia bei 77-Jähriger durch
Die Ortung von Apple-Geräten ist von vielen Faktoren abhängig: Unter freiem Himmel lassen sich iPhones, iPads und Apple-Uhren mit eingebautem GPS recht präzise orten. Befinden sich Geräte jedoch in Häusern, wird die Positionsangabe schnell sehr unpräzise. In der "Wo Ist?"-App wird dies durch einen blauen Kreis symbolisiert, in welchem sich das Gerät höchstwahrscheinlich befindet. Doch keineswegs zeigt das Zentrum des Kreises den präzisen Ort des Gerätes an.
Offensichtlich wurde dies einem Polizisten aus Denver zum Verhängnis. Dieser wollte nämlich Diebesgut von einem Lastwagen sicherstellen, welcher am 3. Januar 2022 vom Hyatt-Hotel in Denver entwendet worden war. In dem Lastwagen befanden sich sechs Schusswaffen, 4.000 Dollar an Bargeld und ein iPhone 11.
Ortung führt zu AdressePolizist Gary Staab erfuhr vom Besitzer der entwendeten Gegenstände, dass das gestohlene iPhone kürzlich an einer bestimmten Adresse in der "Wo Ist?"-App erschien. Dies nahm Staab zum Anlass, ein "Special Weapons And Tactics"-Team (kurz SWAT) zu dieser Adresse zu schicken, um nach dem Diebesgut zu suchen.
Adresse einer 77-jährigen DameDas SWAT-Team führte die Durchsuchung durch – und fand die 77-jährige Ruby Johnson an der Adresse vor. Diese wurde in ein Polizei-Auto gesperrt, während das SWAT-Team mit einem Rammbock die Eingangstür und die Garagentür zwangsweise öffnete. Laut Johnson zerstörte das SWAT-Team viele ihrer Besitztümer, darunter einige wertvolle Sammler-Puppen.
Johnson verklagt PolizistJohnson sieht in der zwangsweisen Durchsuchung ihre Rechte verletzt und
verklagt Polizist Staab für die Anordnung, denn die Ortung mittels der "Wo Ist?"-App hätte niemals ohne zusätzliche Hinweise zu dem Einsatz des SWAT-Teams führen dürfen. Ferner führt Johnson aus, dass sich weder Staab noch die Polizeidienststelle für die invasive Durchsuchung entschuldigt hätten – und sich die Polizei weigert, für den entstandenen Sachschaden zu bezahlen. Nach dem Einsatz ist Johnson zuerst bei ihrem Sohn in Texas untergekommen, kehrte aber nach einiger Zeit wieder in ihr Haus in Denver zurück.