Unity Lights: Was es mit dem Raytracing beim neuen Zifferblatt der Apple Watch auf sich hat
Apple präsentierte vor Kurzem anlässlich des "Black History Month" nicht nur ein spezielles Armband mit den Farben der panafrikanischen Flagge, sondern auch ein passendes neues Watchface. Das Zifferblatt namens "Unity Lights" besticht durch ein dynamisches Spiel mit Licht und Schatten und fand starke Beachtung. Das Design ist geprägt von grünen und schwarzen Effekten, welche im Tagesverlauf wechseln und changieren, sodass sich immer wieder ein neuer Anblick bietet.
Raytracing erzeugt die Schatten von "Unity Lights"Eher beiläufig erwähnte Apple in der entsprechenden
Pressemitteilung eine technische Besonderheit, die "Unity Lights" auszeichnet. Das Zifferblatt wurde mithilfe von 2D-Raytracing entwickelt. Diese Technologie setzte der iPhone-Konzern nach eigenem Bekunden erstmals bei einem Watchface für den hauseigenen Handgelenkscomputer ein. Der für Apple tätige Entwickler Noah Witherspoon bestätigte das jetzt auf Twitter mit einem kurzen
Post, in welchem er seiner Begeisterung Ausdruck verlieh: "Unity Lights" sei eine der coolsten Technologien, welche man jemals für ein Watchface genutzt habe, schrieb er. "Mit Raytracing erzeugte Schatten. Auf einer Uhr. Ich kann es immer noch nicht glauben."
Technik ist aufwändig und rechenintensivDer Einsatz von Raytracing (
Wikipedia) für ein Zifferblatt ist in der Tat bemerkenswert. Das Verfahren basiert nämlich auf komplexen Algorithmen, welche die Sichtbarkeit von Objekten sowie den Weg von Strahlen berechnen. Genutzt wird diese aufwändige, rechenintensive und in aller Regel zeitraubende Technik hauptsächlich für Computergrafiken, einer breiten Öffentlichkeit ist sie hauptsächlich durch den Einsatz in 3D-Spielen oder Rendering-Software wie etwa Blender bekannt. Hierfür werden normalerweise sehr leistungsfähige Grafikkarten benötigt, welche entsprechend teuer sind.
Komplexe Algorithmen auf einer Apple WatchApple ist es nun offenbar gelungen, Raytracing auf der Apple Watch zu implementieren, allerdings in 2D. Das ermöglicht die laufende Berechnung von Licht und Schatten im "Unity Lights"-Watchface. Der iPhone-Konzern hat offenbar die zugrundeliegenden Algorithmen derart optimiert, dass sie vom Prozessor der Apple Watch in kurzer Zeit abgearbeitet werden können. Einzelheiten hierzu gibt Apple allerdings nicht preis, auch Noah Witherspoon nennt in seinen Tweets keine Details. Dass es sich bei 2D-Raytracing auf der Uhr aus Cupertino um eine anspruchsvolle Aufgabe handelt, zeigt jedoch allein die Tatsache, dass "Unity Lights" auf der betagten Apple Watch Series 3 nicht zur Verfügung steht.