Universeller Smarthome-Standard: Apple, Google, Amazon und andere verschieben "Matter" auf 2022
Geht es um die Anschaffung von Smarthome-Komponenten, ist die derzeitige Situation für viele Kunden sehr unbefriedigend. Die Auswahl ist zwar groß und lässt kaum Wünsche offen, aber mangelnde Interoperabilität erschwert sowohl die Planung als auch den Betrieb eines vernetzten Zuhauses. Zum Einsatz kommen nämlich zahlreiche Funktechniken und Protokolle. Apple stellt mit HomeKit zwar seit Jahren eine Plattform zur Verfügung, welche herstellerübergreifende Geräte-Integration und -Steuerung ermöglicht, ähnliche Angebote gibt es auch von Amazon und Google. Zueinander kompatibel sind die Systeme allerdings bislang nicht.
Spezifikationen von "Matter" sind nahezu fertigAbhilfe schaffen soll in dieser Hinsicht ein universeller Standard, den über 150 Unternehmen schon vor etwa zwei Jahren ins Leben riefen. Gemeinsam mit der Zigbee Alliance gründeten sie die Connectivity Standards Alliance (CSA) und entwickelten ein Projekt namens "Connected Home over IP" (CHIP). Der Organisation gehören neben Apple, Google und Amazon nahezu alle wichtigen Hersteller von Smarthome-Komponenten an, unter anderem Eve, Ikea, Samsung und Philips. Ziel war die Schaffung eines gemeinsamen Kommunikationsprotokolls, das mit allen bekannten Netzwerktechnologien funktioniert. Mittlerweile sind die technischen Spezifikationen des offenen Standards nahezu fertig und das Projekt erhielt einen neuen Namen: "Matter". Erste Geräte könnten noch in diesem Jahr erscheinen, teilte die CSA vor einigen Monaten anlässlich der Umbenennung mit (siehe
).
SDK und Zertifizierung brauchen noch etwas ZeitDaraus wird allerdings nichts, denn die Einführung von "Matter" wird auf 2022 verschoben. Das geht aus einem
Blogbeitrag hervor, den die CSA jetzt auf ihren Internetseiten veröffentlichte. Die Organisation nennt dafür zwei Gründe. Zum einen seien das Software Development Kit und weitere Tools für den neuen Standard noch nicht fertiggestellt, zudem benötige man noch ein wenig mehr Zeit, um das Zertifizierungsverfahren für Entwickler auf die Beine zu stellen. Beides soll nun bis spätestens Juni kommenden Jahres erfolgen, sodass kurze Zeit später tatsächlich die ersten Geräte erscheinen könnten, welche "Matter" unterstützen. Die CSA ist zuversichtlich, den jetzt geänderten Zeitplan auch tatsächlich einzuhalten. Wann Apple den Support für den universellen Smarthome-Standard in HomeKit integriert, ist noch nicht bekannt.