Unterschiede zwischen Universal Control und Sidecar (mit Video)
Wer den Mac als Steuerungszentrale im Zusammenspiel mit einem iPad nutzen möchte, kann das ohne Weiteres tun: Liegen die entsprechenden Hardware- und Software-Voraussetzungen vor, bietet Apple bereits jetzt Bordmittel an, um den Mac-Schreibtisch zu erweitern oder Inhalte auf dem Rechner zu spiegeln – die Funktion trägt den Namen „Sidecar“. Das wirft bei einigen Nutzern die Frage auf, inwiefern sich das Feature „Universal Control“ unterscheidet, welches voraussichtlich mit dem Release von iPadOS 15.4 und macOS 12.3 freigegeben wird. Tatsächlich gibt es zwischen beiden Optionen nur wenige Gemeinsamkeiten – die Anwendungsszenarien weichen recht stark voneinander ab.
Sidecar: iPad fungiert als externer Bildschirm für einen MacDie Funktionalität von Sidecar boten in der Vergangenheit bereits Drittanbieter-Apps an – seit macOS Catalina ist das Feature fester Bestandteil des Betriebssystems. Mit Sidecar wird aus einem iPad ein externer Monitor für den Mac: Das Tablet spiegelt das Geschehen auf dem Mac oder erweitert den Schreibtisch, um Anwendern mehr Übersicht zu gewähren. In diesem Modus sind viele für das iPad typische Funktionen nicht länger durchführbar, das Tablet büßt also softwareseitig viele seiner Eigenheiten ein. Zwar kann der Anwender iPad-Apps aufrufen, in dieser Zeit wird die Sidecar-Sitzung jedoch unterbrochen. Das Feature beschränkt sich auf einen Mac und ein iPad gleichzeitig – weitere Geräte werden während der Nutzung nicht unterstützt. Der Rechner und das Tablet sind per WLAN oder USB-Kabel miteinander verbunden und müssen beide mit derselben Apple-ID über die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei iCloud angemeldet sein.
Die Verbindung per Sidecar erfolgt seit macOS Big Sur über das Kontrollzentrum auf dem Mac
Quelle:
Apple Universal Control: Eigenständigkeit der Geräte bleibt erhaltenAuch bei Universal Control müssen sich die genutzten Geräte eine Apple-ID teilen, die Verbindung erfolgt aber ausschließlich über WLAN. Insgesamt können so drei Geräte miteinander interagieren: Ein Mac kommuniziert per Universal Control mit weiteren Macs oder iPads. Aktuell befindet sich diese Funktion noch offiziell im Beta-Status, klappt aber mit den ersten Builds von macOS 12.3 und iPadOS 15.4 bereits überaus solide. Eine Spiegelung oder Erweiterung findet hier nicht statt: Auf dem iPad kommt nach wie vor iPadOS mit all seinen Vorzügen und vor allem Einschränkungen zum Einsatz. Auf diese Weise lassen sich alle gemeinsam genutzten Geräte mit einer Maus, Tastatur oder einem Trackpad steuern. Die Übertragung von Dateien geschieht intuitiv via Drag-and-drop. MacRumors geht in einem
Video genau auf die erwähnten Unterschiede ein:
Quelle: MacRumors via
YouTube Alternativen von DrittanbieternIn dem Video werden auch Alternativen aufgeführt, deren Funktionsumfang sich aber zumeist nicht mit den von Apple bereitgestellten Features deckt: Das Programm „Synergy“ beispielsweise verbindet macOS sogar mit Windows und Linux und ähnelt auf den ersten Blick Universal Control – das iPad bleibt allerdings außen vor. Logitech Flow erfordert zudem zusätzliche Investitionen in entsprechende Hardware, bedarf der Installation separater Apps und ist ebenfalls nicht in der Lage, das iPad in einen mehrere Geräte umspannenden Workflow einzubinden.