Unterwasserwelten auf dem Apple TV: Einblicke in die Entstehung des Bildschirmschoners
Unter anderem in Zusammenarbeit mit der Natural History Unit der BBC entwickelte Apple vor anderthalb Jahren den eindrucksvollen Screensaver "Unterwasserwelten" für die hauseigenen Streamingboxen. Seither tummeln sich auf dem Bildschirm beispielsweise Fische, Seesterne, Robben und Quallen. Die Anfertigung der Aufnahmen für den Bildschirmschoner war sehr zeit- und arbeitsaufwendig, das berichtet der auf derartige Unterwasseraufnahmen spezialisierte Kameramann Roger Munns.
"Unterwasserwelten" waren herausforderndDie Arbeit für Apples Screensaver sei eines der interessantesten und zugleich herausforderndsten Projekte seiner Karriere gewesen, schreibt Munns in seinem
Blog. Das ist insofern durchaus bemerkenswert, als der Kameramann bereits an etlichen Dokumentationen der BBC mitwirkte, unter anderem an der weltweit beachteten Serie "Blue Planet II" (verfügbar bei
Amazon Prime Video und als
Blu-ray) . Zu Apples "Unterwasserwelten" steuerte er acht Sequenzen bei, weitere Clips stammen von seinem Kollegen Roger Horrocks und einigen anderen Kameraleuten.
Quelle: Roger Munns
"Binäre" Arbeit für Apples BildschirmschonerIm Schnitt nahmen die einzelnen Unterwasseraufnahmen zwei bis drei Wochen in Anspruch. In dieser Zeit entstanden laut Munns jeweils ein bis drei Einstellungen für Apples Bildschirmschoner. Dabei gab es Tage, an denen das gesamte gefilmte Material sich als unbrauchbar erwies. Die Arbeit unterschied sich grundlegend von der Tätigkeit für längere Dokumentationen, bei der typischerweise zwischen 50 und 100 Einstellungen für den fertigen Film aufgenommen werden. "Wir waren stets auf der Suche nach dem einen 'magischen' Bild", schreibt Munns, "daher stand am Ende eines jeden einzelnen Tages entweder Erfolg oder Versagen, eine Eins oder eine Null." Die Tätigkeit für das Projekt sei daher in gewisser Weise "binär" gewesen.
Quelle: Roger Munns
Mit Kuhnasenrochen durchs Wasser fliegenBesonders beeindruckt zeigt sich Munns von den Orten und deren Gegebenheiten, an denen die Aufnahmen entstanden. Beim Filmen der Quallen in einem See auf Palau etwa sei die Crew von Tausenden dieser harmlosen Tiere umgeben gewesen. Seine beeindruckendste Erfahrung waren die Aufnahmen der Kuhnasenrochen in Mexiko. Bei diesen wollte er den Zuschauern das Gefühl vermitteln, gemeinsam mit den Fischen durchs Wasser zu "fliegen". Munns nennt darüber einige technische Details zur Ausrüstung. Seinen Angaben zufolge entstanden die Aufnahmen mit einer Kamera des Herstellers Red, der DSMC 2 Helium S35. Gefilmt wurde mit Auflösungen von bis zu 8k, obwohl die derzeitigen Versionen des Apple TV lediglich maximal 4k unterstützen.