Flash-Update schließt kritische Sicherheitslücken
Sofern Apple-CEO Steve Jobs noch lebte, könnte er jetzt schreiben: Ich hab Recht behalten. Als Jobs 2010 in einer umfangreichen Stellungnahme den Verzicht auf den Flash Player in der iOS-Version von Safari begründete und Flash für Instabilität und Sicherheitsprobleme kritisierte, schlugen sich noch viele IT-Unternehmen auf die Seite von Adobe. (Zum damaligen Artikel:
)
Doch im vorliegen Sicherheitsskandal waren nun
alle Systeme mit Flash Player gefährdet - sowohl OS X, Windows als auch Linux. Im Zusammenhang mit Leaks über das Hacking Team aus Italien wurde deutlich, dass sich der Flash Player als schwächstes Glied in der Sicherheitskette großer Beliebtheit erfreut. Seit Jahren nutzten die Hacker mehrere Sicherheitslücken im Flash Player, um die Kontrolle über Systeme zu erlangen.
Browser-Hersteller wie Apple, Google und Mozilla hatten daher Konsequenzen gezogen und Anfang der Woche mit der Blockierung alter Flash-Versionen begonnen. Nutzer mussten daraufhin den Flash Player manuell starten. Mittlerweile hat Adobe ein
Update auf Version 18.0.0.209 veröffentlich, mit dem die bekannt gewordenen Lücken geschlossen werden. Die Aktualisierung wird allen Flash-Nutzern dringen empfohlen.
Es bleibt jedoch unklar, wie viele noch nicht öffentliche Sicherheitslücken in Hacker-Kreisen bekannt sind. Facebooks Sicherheitschef Alex Stamos
forderte daher Adobe auf, ein offizielles Datum für das Ende von Flash bekannt zu geben, damit die Web-Industrie den Flash Player geordnet hinter sich lassen kann. Browser-Hersteller sollen ab diesem Datum den Flash Player standardmäßig blockieren und als Sicherheitsrisiko einstufen.
Der Vorschlag findet durchaus Anhänger, da die vergangenen Jahre gezeigt haben, dass die Sicherheitsproblematik beim Flash Player nicht in den Griff zu bekommen ist. Gleichzeitig verwenden aber
viele Webseiten aus Bequemlichkeit weiterhin Flash-Inhalte, obwohl HTML5 als Alternative seit mehr als fünf Jahren in Web-Browsern zur Verfügung steht.
So bleibt zu hoffen, dass Adobe über den eigenen Schatten springt und selbst das Ende von Flash einleitet. Erste
HTML5-fähige Alternativprodukte bietet Adobe bereits an. So können Nutzer mit Edge Animate CC beispielsweise interaktive Animation erstellen und in Webseiten einbinden. Doch auch jenseits von Adobe gibt es entspreche Apps zur Erstellung von Inhalten wie beispielsweise Hype.
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