Update steckt fest: Telegram-CEO unglücklich über Apples Review-Prozess
Will ein Entwickler eine neue App oder ein Update im App Store oder Mac App Store anbieten, führt kein Weg an Apples Review-Prozess vorbei. Ohne eine bestandene Begutachtung kann kein Entwickler eine App oder Update im App Store anbieten. Der Prozess ist allerdings gleich aus vielen Gründen intransparent. Das Regelwerk des App Stores ist mittlerweile sehr kompliziert und es gibt viele Passagen, welche sich auf unterschiedliche Arten auslegen lassen.
Nach dem Einreichen einer App erhält ein Entwickler nur drei Status-Updates: Wenn die App bereit zur Begutachtung ist, wenn der Review begonnen hat und wenn dieser abgeschlossen ist. Zwischenstandsmeldungen, beispielsweise bei Verzögerungen, erhält der Einreichende nicht.
Auch große Firmen vom intransparenten Prozess genervtMan würde vermuten, dass große Firmen wie beispielsweise Telegram über viele Kontaktmöglichkeiten zu Apple verfügen, um zumindest den Status des Begutachtungsprozesses zu erfragen, welche kleineren Firmen nicht zur Verfügung stehen.
Doch offensichtlich scheint auch hier die Kommunikation schwierig zu sein: Der Telegram-CEO Pavel Durov beschwert sich nun öffentlich darüber, dass Apple ein maßgebliches Update bereits seit zwei Wochen begutachtet – ohne, dass Apple eine Begründung für die Verzögerung liefert. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass Apple eine 30-prozentige "Steuer" erhebe, seien solche Verzögerungen inakzeptabel, so der Telegram-CEO. Durov begrüßt es ferner, dass diverse Regulierungsbehörden bei Apples Machenschaften bezüglich des App Stores nun genauer hinsehen – doch es sei bereits ein großer Schaden entstanden.
Situation im Vergleich zu früher besserDer intransparente Review-Prozess ist natürlich für viele Entwickler immer noch ein Ärgernis – aber im Vergleich zu den ersten Jahren des App Stores und Mac App Stores hat sich die Situation für die meisten Anbieter verbessert. In den Jahren 2008 bis 2015 mussten Entwickler teilweise ein bis drei Wochen warten, bis eine neue App oder ein Update von Apple freigegeben wurde. Heute werden laut Apple 90 Prozent der Apps und Updates innerhalb von 24 Stunden begutachtet.
Seit 2020 lehnt Apple wichtige Fehlerbereinigungs-Updates auch nicht mehr ab, wenn Verstöße gegen die Regeln des App Store festgestellt wurden: In der Vergangenheit kam es oftmals vor, dass Apple eine App zur Veröffentlichung freigab – und der Entwickler nachträglich einen Fehler feststellte. Ein Update lehnte Apple aber mit einem Verstoß gegen die App-Store-Regeln ab, da ein Begutachter das Regelwerk anders auslegte als beim ersten Review. Dies führte meist zu mehrwöchigen Verzögerungen, bis schließlich das Fehlerbereinigungsupdate im App Store erscheinen konnte. Nun kann der Entwickler nach der Ablehnung Apple bescheid geben, dass es sich lediglich um ein Bugfix-Update handelt – und der App-Store-Regelverstoß in einem kommenden Update behoben wird.