Updates: Lieber bald als zu spätEtwaige Beta-Versionen lassen wir hier mal gänzlich außen vor. Die Installation von Betas (oder Testversionen) empfiehlt sich nur für Entwickler oder sogenannte Nicht-Produktivsysteme. Also Computer, bei denen man nichts zu verlieren hat, wenn es zu Problemen kommt.
Bei einem Major Release ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Änderungen im System größere Auswirkungen auf die Installation haben. Beispielsweise wenn ältere Programme plötzlich nicht mehr laufen, weil nur noch 64-Bit-Applikationen unterstützt werden, was voraussichtlich noch in diesem Jahr mit macOS 10.14 geschehen wird (siehe
hier). Zu Problemen kann es zwar auch bei kleineren Updates der Revisionsnummer kommen, doch die Gefahr für katastrophale Einschnitte ist in solchen Fällen wesentlich geringer. Revisionsupdates befassen sich meistens mit Fehlerbehebungen, die in Major Releases entdeckt wurden. Daher sollten Revisionsupdates in der Regel immer so schnell wie möglich eingespielt werden. In der Vergangenheit ist es zwar auch schon vorgekommen, das mit Revisionsupdates Bugs eingeführt wurden, aber das sind Ausnahmen, wegen derer man nicht grundsätzlich zum Update-Verweigerer werden sollte. Im Zweifel wartet man einfach ein paar Tage und durchforstet die einschlägigen Foren und Newsportale wie MTN nach Problemberichten. Wenn nichts Gravierendes berichtet wird, was eine Vielzahl von Usern betrifft, sollte man nicht länger zögern.
Ausnahmen bestätigen die RegelOft sind es individuelle Entscheidungen, die Nutzer von einem zeitnahen Update absehen lassen. Das kann sowohl eine allgemeine aber meist unbegründete Furcht vor Problemen sein als auch rationalere Gründe. Letztere sind aber meist nur in speziellen Hardware-Installationen gerechtfertigt. Beispielsweise Hackintosh-Computer (macOS als Betriebssystem auf Nicht-Apple-Hardware) oder bei Installationen mit Programmen, von denen man weiß oder zumindest befürchtet, dass sie unter dem neuen Betriebssystem nicht mehr laufen.
Ein anderer, eher irrationaler Grund für das Verweigern von Updates könnten Designänderungen sein, die einem nicht gefallen. Ein extremes Beispiel dafür war der Wechsel von iOS 6 auf iOS 7, bei dem Apple radikale Anpassungen im Aussehen der Oberfläche vornahm. Heute spricht kein Mensch mehr darüber, aber damals waren allein die kosmetischen Neuerungen für viele User Grund genug, das Update strikt zu verweigern. – Auf Dauer ist das natürlich nicht zu empfehlen.
Einfach oder Combo?Bei macOS liest man in den Kommentaren zu Update-Meldungen oft die Frage nach dem sogenannten „Combo-Update“. Normalerweise wird macOS aktualisiert, indem man das Programm
App Store öffnet und dort in der Sektion
Updates – sofern angeboten – auf
Aktualisieren klickt. Combo-Updates werden meist mit etwas Verzögerung als Download von Apple bereitgestellt. Die letzten Dienstag veröffentlichte Version macOS 10.13.3 findet man als Combo-Update
hier. Der Unterschied zum herkömmlichen Update über den Mac App Store ist, dass mit einem Combo-Update auch Systemdateien ersetzt werden, die keine Änderung erfahren haben. Daher lohnt sich die Installation eines Combo-Update eigentlich nur, wenn es bestimmte Probleme mit dem System gibt, die möglicherweise durch den Austausch beschädigter Systemdateien behoben werden könnten. Außerdem benötigen einige Macs, wie der neue iMac Pro, eine auf die Hardware
angepasste Version.
Safety first!Last but not least noch ein ganz wichtiger Punkt. Eigentlich sollten selbst absolute Computerlaien darüber informiert sein, dass man regelmäßig seine Daten sichern sollte, aber man kann es nicht oft genug erwähnen. Vor Updates sollte stets eine gesonderte Datensicherung erfolgen. Zum Glück bietet Apple mit „Time Machine“ von Haus aus in jedem macOS eine Backuplösung, die sehr zuverlässig und komfortabel funktioniert. – Nutzen Sie es!
Und so geht es am einfachsten: Schließen Sie eine externe (leere) Festplatte oder SSD per USB an Ihrem Mac an und initialisieren sie diese gegebenenfalls. Öffnen Sie im Apfel-Menü
Systemeinstellungen > Time Machine und klicken Sie auf
Backup-Volume hinzufügen oder entfernen …. Wählen Sie das neue USB-Laufwerk aus und starten Sie das erste Backup. – Fertig. Bei Bedarf können Sie auch weitere Laufwerke für Time Machine Backups hinzufügen. Das System schreibt dann auf Wunsch abwechselnd auf beide Laufwerke Backups.
FazitNach vielen Jahren Erfahrung mit OS X bzw. heute macOS sowie iOS lautet meine Empfehlung für eine sinnvolle Update-Strategie wie folgt:
Sofern Sie keine außergewöhnliche Installation wie die zuvor in den Ausnahmen genannten betreiben, sollten Sie Major Releases (derzeit bei Apple einmal pro Jahr), vielleicht nicht gleich zum Zeitpunkt des Erscheinens installieren. Zwar sind, bezogen auf die Historie von OS X/macOS und iOS, auf regulären Systemen nur selten gravierende Fehler zu erwarten, aber zumindest gewisse Unstimmigkeiten gibt es mit beinahe jedem größeren Update. Diese werden größtenteils mit den ersten nachfolgenden Revisionsnmummern behoben, sodass man spätestens beim Vorliegen eines x.x.2-Update nicht länger mit der Aktualisierung warten sollte. Bei iOS sieht es ähnlich aus. Nach einer Hauptversionsnummer folgen meist relativ zeitnah Revisionsupdates.
Kleinere Updates und vor allem Sicherheitsaktualisierungen sollten Sie stets sofort installieren.