Verbot von Social Media für Jugendliche: Florida mit striktem Gesetzesvorschlag
Regelmäßig Informationen über Lieblingskünstler erhalten, Unternehmen und deren Meldungen folgen, Nachrichten direkt in den Hauptfeed bekommen, mit (weiter entfernt lebenden) Personen einfach in Kontakt zu bleiben und diese an wichtigen Ereignissen teilhaben lassen, in weltweiten Gruppen über gemeinsame Interessen diskutieren – Soziale Netzwerke bieten eine riesige Fülle an sinnvollen und interessanten Möglichkeiten.
Doch die Schattenseiten wiegen ebenfalls schwer, vor allem wenn es um das Rennen um Zuspruch (Likes), Vermittlung unrealistischer Körperideale, rascher Verbreitung extremer Inhalte oder Hassrede und Mobbing geht. Was jeder Erwachsene für sich entscheiden kann, ist bei Minderjährigen noch einmal ein ganz anderes Thema. Florida verabschiedet gerade die bislang striktesten Regeln zum Schutz von Jugendlichen, nämlich das Verbot von Social Media bis zu einem Lebensalter von 16 Jahren.
Keine Nutzung unter 16Besagte Regelung wurde im Parlament mit 106-13 Stimmen parteiübergreifend verabschiedet und liegt somit dem amtierenden Gouverneur zur Unterschrift vor. Wie es in der Begründung heißt, sei man besorgt bezüglich der "Dopamin-Abhängigkeit" – jenem potenziell süchtig machendem Kick nach Likes und Zuspruch. Betreiber der Plattformen müssen daher dafür sorgen, dass Jugendliche unter 16 keine Accounts mehr anlegen oder nutzen können. Hierzu müsse es Maßnahmen geben, die Einhaltung sicherzustellen.
Bedingungen jedoch sehr weichDer Grund, warum es überhaupt 13 Gegenstimmen gab, liegt in der eher weichen Definition von "Social Media". Es ist nicht vollständig klar, wnn "FL HB1 (24R)" überhaupt betrifft, denn wenn überwiegend Textnachrichten ausgetauscht werden oder Streaming, Sport, News, Unterhaltung, Shopping und Gaming im Vordergrund steht, gibt es beispielsweise keinen Bann. Instagram, Facebook, Snapchat und YouTube haben damit allesamt berechtigte Hoffnung, überhaupt nicht betroffen zu sein. Es dürfte daher noch längere Diskussionen geben, inwiefern die "Social Media Legislation" überhaupt greifen kann.