Verbraucherrechte missachtet: „Fortnite“-Entwickler müssen über eine halbe Milliarde Dollar Strafe zahlen
An Third-Person-Shootern herrscht wahrlich kein Mangel, Epic Games verschaffte dem Genre und vor allem sogenannten „Battle Royale“-Spielen einen deutlich Schub an Popularität: Das Spiel
Fortnite lockt zahlreiche Spieler auf nahezu allen relevanten Plattformen mit spannungsgeladenen Partien. Lediglich Nutzer eines iPhones und iPads gehen mittlerweile leer aus: Die Umgehung von Apples Bezahlsystem stellte eine so eklatante Verletzung der Auflagen des App Stores dar, dass Cupertino die Anwendung kurzerhand entfernte. Während Epic Games diese Entscheidung weiterhin rechtlich bekämpft, könnte ein anderer Streit nun mit einem Vergleich enden.
FTC: „Fortnite“ birgt Gefahren für KinderBei der Federal Trade Commission (FTC) handelt es sich um eine US-Bundesbehörde, welche den Wettbewerb sowie Verbraucherschutz überwacht. So manches Unternehmen rückt ins Visier der FTC – darunter auch Epic Games für ihren Spiele-Blockbuster
Fortnite: So hätten die Entwickler die gesetzlichen Auflagen des Children's Online Privacy Protection Act nicht erfüllt, indem etwa Text- und Sprachchatfunktionen standardmäßig für junge Spieler aktiviert waren. Damit seien Kinder einer Gefährdung ausgesetzt gewesen, welche von fremden Nutzern ausgehen kann. Ferner moniert die FTC, dass die Kontonamen der Betroffenen öffentlich gemacht wurden.
Kritik an einfachen Käufen von In-Game-ProduktenEine weitere Beschwerde beschäftigt sich mit sogenannten „Dark Patterns”: Epic Games habe bestimmte Elemente des Interfaces so angeordnet, dass Kunden oft zu In-Game-Käufen animiert wurden. Außerdem sei die Möglichkeit, Stornierungen von Käufen vorzunehmen, in verschachtelten Menüs versteckt worden. Laut Ars Technica habe das Unternehmen bis Ende 2018 auch Kreditkarteninformationen der Kunden automatisch gespeichert – inklusive der dreistelligen Sicherheitsnummer CVV. So sei es Kindern leichtgefallen, Käufe ohne die Zustimmung der Erziehungsberechtigten zu tätigen.
Epic muss 520 Millionen Dollar Strafe zahlenNun einigte sich Epic mit der FTC auf einen Vergleich: Das Unternehmen muss 275 Millionen US-Dollar an das US-Finanzministerium zahlen und weitere 245 Millionen Dollar als Rückerstattung für jene Kunden bereitstellen, welche von den Dark Patterns betroffen waren. Laut FTC handelt es sich um eine Strafe in Rekordhöhe, ferner müssen die Entwickler nun einlenken und die kritisierten Missstände aus dem Weg räumen.