Verdrängt Apple die Händlerschaft in den USA mit den eigenen Stores?
Apple hat in drei Jahren so viele Stores in den USA eröffnet, dass die Hälfte alle Einwohner maximal 15 Minuten bis zum nächsten Apple Store unterwegs sind. Diese sehr positive Entwicklung auf der einen Seite hat viele Händler in den USA zur Aufgabe gezwungen. Nicht etwa weil sie schlechter ausgestattet waren oder weniger Produkte im Lager hatten sondern weil Apple massiv Kunden zu den Events der Apple Stores per Mail eingeladen hat und diese mit Lieferungen bevorzugt wurden. Die Mailadressen kamen aus den Kundenregistrierungen der letzten Jahre, von Produkten, die Kunden bei Händlern gekauft hatten. Dazu kommen Gewinne von um die 6 Prozent, mit denen kein Händler lange überleben kann, denn die Lage der Apple Stores ist mit 6 Prozent Gewinn sicher nicht zu bezahlen sondern nur über die ca. 30 Prozent Durchschnittsgewinn bei Apple selbst.
Ein weiterer kritischer Punkt ist auch die Verfügbarkeit von Produkten, hier werden ganz offensichtlich die Apple Stores besser beliefert als die Händlerschaft. Das Business Blatt VARBusiness berichtet darüber ausführlich und führt auch Einzelschicksale von Händlern auf. Einige der Händler haben sich zusammen geschlossen und Apple diesbezüglich verklagt. Manche gehen sogar von einem Masterplan aus, der vorsieht, dass Apple einen so großen Teil des Marktes wie möglich selbst kontrolliert. Die Gerichte werden sich sicherlich längere Zeit mit diesen Klagen befassen müssen. Sollten die Vorwürfe der Bevorzugung der eigenen Stores gegenüber den Händlern von den Gerichten bestätigt werden könnte das eine sehr teure Angelegenheit für Apple werden.
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