Vergleich: Wie lange muss man lesen, um die AGB von Apple, Microsoft und Co. durchzuarbeiten?
Egal, ob es sich um das Angebot eines Streaminganbieters, die Inbetriebnahme eines neuen iPhones oder einen Account in einem Internetforum handelt: Der Anwender muss den Datenschutz- sowie Nutzungsbedingungen des Unternehmens zustimmen – und bestätigen, diese zur Kenntnis genommen zu haben. Die Anzahl jener, die diese tatsächlich lesen, ehe sie ihr Häkchen bei „Ich stimme zu“ machen, dürfte aber ziemlich überschaubar sein: Umfragen sehen diese Nutzer eindeutig in der Minderheit. Allzu überraschend ist das nicht: So zeigt sich, dass das Lesen der AGB der bekanntesten Online-Services ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt – vor allem Microsoft mutet den Kunden ausufernde Bestimmungen zu.
Vergleichsweise kurze Nutzungsbedingungen bei Instagram und NetflixEine Grafik vergleicht die in den USA gültigen „Terms of Service“ (ToS, Nutzungsbedingungen) ausgewählter Online-Plattformen – genauer: die ungefähre Dauer, die es zum Lesen des vollständigen Regelwerks braucht. Außerdem führt die Statistik die Anzahl der Wörter der jeweiligen ToS auf – und diese unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander: Vergleichsweise knapp sind die Nutzungsbedingungen von Instagram und Netflix: Das Soziale Netzwerk wartet mit knapp 2.500 Wörter umfassenden Nutzungsbedingungen auf – die Lesezeit sollte im Schnitt unter zehn Minuten betragen. Netflix-Neukunden benötigen elf Minuten für die ToS mit ihren 2.628 Wörtern.
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Apple und Microsoft mit umfassenden ToSApple rangiert übrigens im oberen Mittelfeld – das Lesen der AGB nimmt über eine halbe Stunde in Anspruch. Spitzenreiter ist allerdings Microsoft – der Konzern stellt umfassende Nutzungsbedingungen: Diese sind satte 15.260 Wörter lang – über eine Stunde müssen Anwender zum Lesen dieser Bestimmungen veranschlagen. Das liegt vor allem daran, dass das Unternehmen alle Produkte des eigenen Portfolios abdecken möchte – und so auch Services wie Skype oder der Xbox-Game-Pass Einzug in die AGB gehalten haben.
Überwiegende Mehrheit liest Nutzungsbedingungen nichtWer die Nutzungsbedingungen üblicherweise nicht liest, teilt dieses Verhalten mit den meisten anderen Anwendern: In einer Umfrage von Deloitte unter 2.000 US-Amerikanern behaupten mehr als neun von zehn Befragte, den ToS keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken – und ihnen einfach zuzustimmen.
Quelle: Deloitte
Das Vertrauen in den Datenschutz der Online-Services scheint auch nicht allzu hoch zu sein: 78 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage gehen davon aus, dass diese Dienste persönliche Daten an Dritte weiterreichen würden, vier von fünf Befragten rechnen damit, dass die Unternehmen diese Daten „benutzen“ – Deloittes Formulierung ist an dieser Stelle etwas schwammig gehalten.