GoogleDer Suchmaschinen-Gigant Google hat mit Gmail, Google Drive, Google Fotos und diversen anderen Diensten ein umfassendes und plattformübergreifendes Cloud-Angebot geschnürt. Googles Geschäftsmodell stößt allerdings sowohl bei
Anwendern als auch
Behörden immer wieder auf Kritik, weil der Umgang mit dem Thema Datenschutz als undurchsichtig und lasch in der Umsetzung empfunden wird. Da Google über 90 Prozent des Umsatzes mit Werbung erwirtschaftet, lebt der Konzern von Nutzerdaten und analysiert diese, wozu auch Gmail-Inhalte und Google-Fotos-Aufnahmen zählen, um das eigene Werbenetzwerk stetig zu optimieren.
GmailAls Google die erste Beta-Version von Gmail anno 2004 an den Start schickte, sorgte der kostenlose E-Mail-Dienst des Suchmaschinen-Riesen vor allem mit dem für damalige Verhältnisse riesigen Speicherplatz von einem Gigabyte für Aufsehen. Inzwischen ist Gmail weltweit eines der meistgenutzten E-Mail-Angebote und bietet als Teil von Google Drive 15 Gigabyte kostenlosen Speicher. Geschäftskunden können zudem gegen Aufpreis ihre eigene Domain als Mail-Adresse einrichten.
Anwender nutzen Gmail entweder über den
Browser oder binden den Dienst in E-Mail-Apps via POP/IMAP ein. Google stellt außerdem eine
Gmail-App für iOS bereit. Auf iPhones und iPads bietet die Gmail-App einen für manche Anwender entscheidenden Vorteil gegenüber der Nutzung über die Standard-Mail-App: Die Gmail-App ermöglicht blitzschnellen Mail-Empfang via Push.
Kalender, Adressbuch und Erinnerungen/TaskGoogles Kalender und Adressbuch lassen sich sowohl unter OS X als auch iOS in die jeweiligen Standard-Apps integrieren oder über den Browser nutzen. Vom Kalender gibt es eine
eigene App für iOS, welche zudem die Erinnerungsfunktion (Google Task) integriert hat.
Leider besteht keine Möglichkeit, Google Task mit den Apple-eigenen Erinnerung-Apps in iOS und OS X zu verwenden. In OS X kann der Anwender die Funktion entweder über die Browseransicht in Gmail nutzen oder mit Google Chrome die offizielle
Google-Task-Extension benutzen, um Mitteilungen auf dem Desktop zu erhalten. Wer bastelfreudig ist, kann sich die Google Task auch als Mac-App erstellen, welche allerdings lediglich die Webversion
wie eine App verpackt .
Google NotizenDie Notizen-Funktion von Google ist ein rudimentärer Dienst für schnelle Notizen zwischendurch, welcher unter anderem Bilder-Anhänge, verschiedenfarbige Hintergründe und Labels zur Organisation bietet. Ebenso wie bei Google Task gibt es keine offizielle Mac-App und die Funktion ist auch nicht in Apples Notizen-App einbindbar.
Über den Browser Chrome können sich Nutzer mit diesem
Link Google Notizen als Mac-App anzeigen lassen; es handelt sich aber nur um einen Wrapper für die Website. Für iOS ist
Google Notizen dagegen als native App verfügbar.
Google DriveGoogles Cloud-Speicher Drive, welcher in der kostenlosen Variante 15 Gigabyte Speicherplatz bietet, ist im Gegensatz zu diversen anderen Google-Diensten als
native App für OS X verfügbar. Ähnlich wie Dropbox integriert sich Google Drive nach der Installation in den Finder und zeigt an, welche Dateien bereits synchronisiert sind und erlaubt per Rechtsklick unter anderem das Teilen von Ordnern sowie Dateien mit anderen Nutzern. Die
Browser-Variante bietet, genauso wie die iOS-App, die gleichen Funktionen und dazu noch Such- und Markierungsmöglichkeiten.
Google FotosAuf den ersten Blick bietet Googles
Foto-Dienst ein unschlagbares Feature: den unbegrenzten Speicherplatz. Bei genauerem Hinsehen merkt der Anwender aber, dass der grenzenlose Speicher nur für Aufnahmen bis maximal 16 Megapixel gilt. Zudem komprimiert Google Fotos jedes hochgeladene Foto, was sich laut dem Suchmaschinen-Riesen allerdings praktisch nicht negativ auf die sichtbare Bildqualität auswirken soll. Manche Tester haben diesbezüglich aber
andere Erfahrungen gesammelt. Wenn sich der Nutzer dazu entscheidet, Fotos in Originalgröße zu speichern, werden sie auf den Google-Drive-Speicherplatz angerechnet.
Außer der komfortablen Foto-Verwaltungsfunktion enthält Google Fotos, ähnlich wie Apples Fotos-Dienst, ebenso rudimentäre Bearbeitungswerkzeuge. Foto-Editierungen, wie das Beschneiden von Bildern, werden umgehend synchronisiert, da es sich ohnehin um einen reinen Online-Dienst handelt, auf den Mac-Nutzer via Browser zugreifen. Für iOS gibt es eine
eigene App.
Google Play MusicÄhnlich wie iTunes Match und Apple Radio stellt auch Google sowohl einen Online-Musikspeicher als auch ein kostenpflichtiges
Streaming-Angebot bereit. Googles iTunes-Match-Pendant speichert bis zu 50.000 Songs und steht kostenfrei zur Verfügung. Wer auf dem Mac nicht via Browser auf Googles Musikdienst zugreifen möchte, sollte sich den
Radiant Player anschauen. Zwar tut der Wrapper kaum mehr, als die Website von Google Play Music als Mac-App zu verpacken, bietet darüber hinaus aber praktische Zusatzfunktionen wie Steuerelemente in der Menüleiste für den Schnellzugriff. Für iPhone und iPad gibt es dagegen eine
offizielle App von Google.
Das kostenpflichtige Abomodell von Google Play Music bietet zusätzlich zum Cloud-Speicherplatz für 50.000 Titel auch Musik-Streaming à la Spotify mit mehr als 35 Millionen Songs.
Googles Office-Dienste Docs, Tabellen und PräsentationMit
Docs,
Tabellen und
Präsentation stellt Google drei Online-Bürodienste bereit und deckt damit die Bereiche Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationserstellung ab. Zwar können die Dienste vom Funktionsumfang her nicht mit Apples iWork-Suite oder gar Microsoft Office mithalten, ermöglichen es dagegen aber mehreren Nutzern, Dokumente gemeinsam in Echtzeit zu bearbeiten.
Wie von Google gewohnt funktionieren die Dienste auf dem Mac nur via Browser und bieten ausschließlich für Mobilgeräte native Apps (
Docs,
Tabellen und
Präsentation).
Browser-Synchronisation und Passwortmanagement in Google ChromeGenau wie Apple in Safari hat auch Google im hauseigenen Browser Chrome einige Synchronisierungsfunktionen eingebaut. Wenn der Anwender innerhalb von Chrome
Einstellungen > Erweiterte Synchronisierungseinstellungen anwählt, stehen ihm diverse Bereiche zur Verfügung, die der Browser auf Wunsch mit anderen Rechnern, auf denen ebenfalls Chrome läuft, synchronisiert. Zu den sich abgleichenden Funktionen gehören unter anderem Passwörter, Lesezeichen und Apps.
Lesezeichen und Passwörter synchronisieren sich sowohl mit den Desktop- als auch Mobilversionen von Google Chrome. Nutzer können alle gespeicherten Passwörter zudem nicht nur in den Chrome-Einstellungen einsehen, sondern auch auf einer eigenen
Passwort-Website.
Preise- Google-Drive-Speicherpläne: 15 GB (kostenlos), 100 GB (1,99 Dollar/Monat), 1 TB (9,99 Dollar/Monat), 10 TB (99,99 Dollar/Monat), 20 TB (199,99 Dollar/Monat), 30 TB (299,99 Dollar/Monat).
- Google Play Music: Cloud-Speicher für bis zu 50.000 Lieder kostenlos; Streaming-Abo für 9,99 Euro/Monat.
FazitGoogles vielfältiges und zuverlässiges Cloud-Angebot überzeugt durch viele Gratis-Dienste. Mit bis zu 30 Terabyte Cloudspeicher erhalten Anwender gegen Aufpreis deutlich mehr als bei der Konkurrenz. Negativ hervorzuheben sind fehlende native Mac-Apps, Inkompatibilitäten einiger Dienste mit Apples Standard-Anwendungen und die undurchsichtige Datenschutz-Situation.