Vergleich: iMac 2020 vs. iMac 2019
Mit dem gestern vorgestellten iMac betreibt Apple im Wesentlichen eine Modellpflege und konzentriert sich dabei auf die inneren Werte. Im Aussehen gleicht der neueste Computer aus Cupertino der vorherigen Generation wie ein Ei dem anderen. Das verwundert kaum, denn eine neue Designsprache dürfte erst anstehen, wenn der kalifornische Konzern seine Desktops auf "Apple Silicon" umstellt. Angesichts der technischen Neuerungen lohnt dennoch ein detaillierter Vergleich der Spezifikationen des iMac 2020 mit der Ausgabe des Jahres 2019.
Prozessor, RAM und MassenspeicherWichtigste Neuerung des iMac 2020 sind natürlich die Prozessoren. Apple setzt jetzt auf Core-CPUs der zehnten Generation, beim 2019er Modell kamen Chips der achten und neunten Generation zum Einsatz. Beim Arbeitsspeicher hingegen blieb alles beim Alten, standardmäßig verfügen sowohl der neue iMac als auch der Vorgänger über 8 Gigabyte, maximal können die Geräte auf 128 Gigabyte aufgerüstet werden. Festplatten stehen hingegen beim iMac 2020 nicht mehr zur Verfügung, das Basismodell kommt mit einer 256 Gigabyte großen SSD, möglich sind bis zu 8 Terabyte. Der günstige iMac 2019 war noch mit einem 1 Terabyte großen Fusion Drive ausgestattet.
| iMac 27 Zoll 5K (2020) | iMac 27 Zoll 5K (2019) |
CPU | Intel Core-i5 (10. Gen.) 6 Kerne, 3,1 GHz, Turbo-Boost 4,5 GHz | Intel Core-i5 (8./9. Gen.) 6 Kerne, 3,0 GHz, Turbo Boost 4,1 GHz |
RAM | 8 GB (max. 128 GB) | 8 GB (max. 128 GB |
SSD/HDD | 256 GB SSD (max. 8 TB) | 1 TB Fusion Drive (max. 2 TB SSD) |
Display | 5K (5.120 x 2.880), Retina, True Tone | 5K (5.120 x 2.880) |
Grafik | Radeon Pro 5300 4 GB GDDR6-Speicher | Radeon Pro 570X 4 GB GDDR5-Speicher |
Kommunikation | WLAN (802.11ac) Bluetooth 5.0 Gigabit-Ethernet (10G optional) | WLAN (802.11ac) Bluetooth 5.0 Gigabit-Ethernet |
Kamera/Mikrofon | FaceTime-Kamera, 1080p 3 Mikrofone (Array) | FaceTime-Kamera, 720p 1 Mikrofon |
Monitore | Max. zwei 6K-Displays, ein 5K-Display oder zwei 4K-Displays | Ein 5K-Display oder zwei 4K-Displays |
Besonderheiten | T2-Sicherheits-Chip Unterstützung für "Hey Siri" Display mit Nanotextur gegen Aufpreis | keine |
Preis | ab 2.046,05 Euro | ab 2.046,05 Euro |
Grafik und DisplaysDeutlich aufgewertet hat Apple die Grafikprozessoren. Kam beim Basismodell des gestern erhältlichen iMac noch eine Radeon Pro 530X der Polaris-Klasse zum Einsatz, werkelt im iMac 2020 mindestens eine Radeon Pro 5300 mit Navi-Architektur. Optional erhältlich sind auch die leistungsfähigeren Varianten 5500XT, 5700 oder 5700 XT. Damit lassen sich maximal zwei 6K-Displays, ein 5K-Display oder zwei 4K-Displays mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz betreiben. Der Vorgänger war auf ein 5K-Display oder zwei 4K-Displays beschränkt. Der interne Bildschirm des iMac 2020 unterstützt im Unterschied zum vorherigen Modell zudem die von Apple als "True Tone" bezeichnete Technologie zur Anpassung der Farbtemperatur an die Lichtbedingungen der Umgebung. Für 609 Euro Aufpreis gibt es eine Display-Oberfläche aus Nanotextur-Glas, wie sie auch beim Pro Display XDR zum Einsatz kommt.
T2-Chip ist jetzt an BordDer iMac 2020 ist nach dem iMac Pro Apples zweiter All-in-One-Desktop mit
T2-Chip. Das ermöglicht unter anderem die Aktivierung des smarten Assistenten mit dem bekannten Sprachbefehl "Hey Siri", dieses Feature war beim Vorgängermodell nicht vorhanden. Außerdem bietet der Chip einige Sicherheitsfunktionen, wie sie bereits in den MacBooks und im iMac Pro zu finden sind.
Kaufen oder auf den ARM-iMac warten?Apples Modellpflege fällt insgesamt zwar eher moderat aus, dennoch wurde der iMac in technischer Hinsicht zeitgemäß aktualisiert. Die Prozessorleistung steigt zwar vermutlich nur in geringem Maße, bei grafikintensiven Anwendungen dürfte jedoch ein spürbarer Leistungszuwachs zu verzeichnen sein. Allerdings hat der neue iMac einen gravierenden Schönheitsfehler: Da er vermutlich der letzte seiner Art mit Intel-CPU ist, gehört er aller Voraussicht nach schneller zum alten Eisen als Apple-Kunden das von Geräten aus Cupertino gewohnt sind. Apple verspricht zwar, dass Intel-Macs noch eine lange Zeit unterstützt werden, was diese Zusage letztlich wert ist, wird aber erst die Zukunft zeigen. Wer also nicht dringend einen neuen iMac benötigt, etwa weil sein aktueller Computer defekt oder tatsächlich steinalt ist, sollte besser weitere Informationen zum Umstieg auf "Apple Silicon" abwarten und einen Kauf vorerst zurückstellen.
iMac 27 Zoll (2020) im Apple Online Store