Vergleichstabelle: Welcher Messenger ist sicher?
Die am häufigsten verwendeten Apps, die sich auf Smartphones befinden, dienen dem Austausch privater Texte, Bilder oder Sprachmitteilungen. Ob im intimen Dialog, im Freundeskreis oder im professionellen Team – alle Beteiligten verlassen sich darauf, dass der Inhalt der Öffentlichkeit vorenthalten bleibt. Um das zu garantieren, gilt es vieles zu beachten: Maximale Vertraulichkeit erfordert, dass alle Einfallstore geschlossen sind. Für einen Leak reicht eine undichte Stelle, um Unbefugten sensible Informationen zu verschaffen. Der Sicherheitsforscher Mike Kuketz hat eine Tabelle aufgesetzt, in der man aktuelle Messenger in Sicherheitsfeatures vergleichen kann.
Die
Messenger-Matrix listet 19 aktuelle Messaging-Clients auf und bewertet sie in 34 Aspekten, von Datenschutz über Nachhaltigkeit bis zu Backup und Serverstandort. Neben Umfang und Form der Verschlüsselung zeigt die Tabelle zudem, wann das letzte Sicherheits-Audit stattfand, ob der Quellcode öffentlich einsehbar ist und welche Plattformen die Messenger unterstützen. Auch die Frage, ob die App eine Kommunikation ohne Preisgabe der Handynummer oder des Adressbuchs erlaubt, findet Erwähnung. Über "Tabelle filtern" können Nutzer die Informationsflut auf eine engere Auswahl an Messengern begrenzen. Bei uns erschien im Browser die Auswahlliste erst, als wir nach dem Buttonklick die Fenstergröße veränderten.
iMessage überzeugt in manchen BereichenEin paar positive Bewertungen sammelt Apples hauseigene Nachrichten-App ein: Sie verschlüsselt zukunftssicher, sowohl auf dem vollen Übertragungsweg als auch lokal, verwendet weder Tracker, noch blendet sie Werbung ein. Backups kann man lokal und auf der iCloud anlegen. Negativ bewertet die Tabelle, dass Apple auf zentralisierte Server-Infrastruktur setzt und den Quellcode unter Verschluss hält. Außerdem beschränke sich die Verfügbarkeit auf Apple-Hardware. Die unterste Zeile bildet die subjektive Empfehlung: Nur sechs Messenger würde Kuketz ohne Einschränkungen empfehlen; iMessage ist nicht dabei. Beschränkt man die Messenger-Auswahl auf die Angebote von Meta, Google, Microsoft und Discord, steht Apple gut da.
iMessage kann bei der Verschlüsselung im Vergleich zu den anderen IT-Größen überzeugen. (Quelle:
Messenger Matrix)
Sicherheit nur ein FaktorWer sich mit Messengern und deren Verwendung auseinandersetzt, weiß, dass Sicherheit bei vielen Nutzern nicht an erster Stelle steht. Wichtig ist neben Bedienkomfort und Kostenlosigkeit vor allen Dingen, wer darüber erreichbar ist. Der sicherste Messenger mit den tollsten Stickern bringt nichts, wenn niemand Anderes ihn verwendet. Deshalb stellt die fehlende Verfügbarkeit auf Android-Smartphones eine bedeutende Hürde für iMessage-Nutzer dar. Eine branchenweite Unterstützung für interoperable Messaging-Formate könnte dies ändern: Apple kündigte kürzlich überraschend an, noch im Jahr 2024 den
Interoperabilitätsstandard RCS unterstützen zu wollen.