Vergleichstest Heco, Nubert, Canton Flachsubwoofer: Drei wohnraumfreundliche Möglichkeiten zur Bass-Erweiterung
Vorstellung: Nubert nuSub XW-800 slimNubert zeichnet sich als Hersteller und Direktversender im Allgemeinen durch sehr günstige Preise aus. Dass der Testkandidat
XW-800 slim der teuerste im Test ist (585 Euro), liegt vor allem an seiner technischen Ausstattung und des Bedienkonzepts. Während die anderen Kandidaten rein manuell angeschlossen und justiert werden müssen, hilft beim Nubert eine App. Auch bei anderen Aspekten setzt sich der Nubert etwas ab, was seinen Preisaufschlag erklärt.
Verarbeitungstechnisch ist der slim-Sub etwa gleichauf mit dem Heco, ist aber der flachste im Testfeld. Das könnte den entscheidenden Zentimeter bei der Unterbringung bedeuten. Das Anschlkussfeld wirkt auf den ersten Blick sehr primitiv, ist doch nur ein einziger Regler vorhanden. Hat Nubert hier etwa auf wichtige Einstellungsmöglichkeiten verzichtet? Natürlich nicht. Der Regler ist elektronisch und kann zwischen Übergangsfrequenz und Pegel umgeschaltet werden.
Anschlussseitig ist nur Cinch (Line-IN) vorhanden. Doch im Gehäuse ist auch ein Empfangsmodul „X-Connect“ für Funkansteuerung verbaut. Wer Nubert-Lautsprecher mit X-Connect-Sender besitzt, wie die X-Lautsprecher der ersten und zweiten Generation, kann den Sub ohne weitere Hardware drahtlos ansteuern, was insbesondere bei entfernter Aufstellung lange Kabelwege erspart. Für andere Komponenten bietet Nubert den
nuConnect trX Funkadapter an. Speaker-Level-Anschlüsse gibt es hingegen nicht am Nubert.
Für möglichst flexible Aufstellungsoptionen bietet der slim-Sub an der Unterseite zwei solide Metallschienen. Für eine liegende Aufstellung sind diese mit flachen Gummifüßen versehen. In den Metallschienen sind Schlitzlöcher für Wandaufhängung vorhanden, und zwar passend für jede Ausrichtung (Reflexrohr nach oben, unten, links oder rechts). Wer den Sub einfach aufrecht hinstellen möchte, findet im Lieferumfang vier zusätzliche Klebefüße – und auch passende Schrauben/Dübel für die Wandmontage, sowie Kabel.
Eine weiße und recht helle LED an der Unterseite signalisiert Betriebsbereitschaft. Unter Sofas oder in anderen dunklen Bereichen aufgestellt, ist diese helle LED ein gut zu erkennender Indikator. Wer die LED jedoch als störend empfindet, kann sie über die App entweder auf Auto-Dim oder Auto-Off stellen, wobei sie sich wenige Sekunden nach der letzten Bedienung verdunkelt oder abschaltet. Eine weitere, aber deutlich weniger auffällige LED leuchtet im Betrieb dauerhaft am Anschlussfeld. Die dient als Statusanzeige für Funkbetrieb. In meinem Test kam nur die Kabelverbindung zum Einsatz. Dabei leuchtet diese LED orange.
Im Karton finden sich Signalkabel und ein Stromkabel mit Winkelsteckern, damit die Leitungen in den Spalt zwischen Gehäuse und Grenzfläche passen. Sollten die Kabel nicht lang genug oder aus irgend welchen anderen Gründen nicht geeignet sein, können natürlich auch herkömmliche Cinch-Leitungen mit Winkeladaptern genommen werden, die es für wenige Euro zu kaufen gibt (
Amazon).
Bei der Bedienung und Klanganpassung geht der XW-800 slim andere Wege. Über die Nubert-App namens „X-Remote“ kann nicht nur der Pegel und die Übergangsfrequenz bequem vom Hörplatz aus justiert werden. Es gibt auch Zusatzeinstellungen, etwa, ob sich der Sub automatisch per Signalerkennung an- und abschalten soll, oder eine Passwort-Vergabe, um Veränderungen der Abstimmung durch neugierige Kinderfinger zu verhindern. Die Signalerkennung reagiert wie bei den anderen Kandidaten sehr zuverlässig auch schon bei sehr geringen Pegeln am Eingang.
Das Top-Feature des XW-800 slim ist seine Möglichkeit zur Einmessung über ein Smartphone oder Tablet. Mit Apple iDevices geht das direkt und ohne weiteres Zubehör, weil die Mikrofone der iDevices geräteübergreifend die gleichen Charakteristika aufweisen, was für die Kalibrierung essentiell ist. Inzwischen kommen aber auch Android-User in den Genuss dieses speziellen Features, wenn auch gegen 39 Euro Aufpreis für ein passendes
Aufsteck-Mikrofon.
Der XW-800 slim entspricht übrigens in Technik und Ausstattung weitgehend dem
nuSub XW-700. Der ist mit 495 Euro immerhin 90 Euro günstiger, hat aber die typische Würfelform und ist damit womöglich nicht so leicht unterzubringen. Mit etwas mehr Volumen bietet der Würfel eine um 10 Hz tiefere untere Grenzfrequenz. Der XW-800 slim hat dafür etwas höhere Pegelreserven.