Vergleichstest Heco, Nubert, Canton Flachsubwoofer: Drei wohnraumfreundliche Möglichkeiten zur Bass-Erweiterung
Aufstellung: Wohin mit den Bass-Experten?So einfach, wie Heco es in der Anleitung des Ambient 88 F schreibt, ist die Unterbringung von Subwoofern nicht:
„Der vom Subwoofer wiedergegebene Frequenzbereich ist für das menschliche Ohr nicht ortbar, deshalb ist die Aufstellung im Allgemeinen unproblematisch. Eine Platzierung in der Nähe der Frontlautsprecher ist jedoch meist vorteilhaft.“
Auch wenn das im Prinzip zutrifft, ist die Praxis doch etwas komplexer. Wer seinen/seine Subwoofer perfekt in Einklang mit dem Hauptlautsprechern und der Raumakustik bringen will, muss hohen Aufwand betreiben. Jedoch soll die Zielgruppe für Subwoofer dieser Art und Preisklasse auch nicht zu sehr verunsichert oder gar abgeschreckt werden. Und gerade Flachsubwoofer sind schon von ihrer Bauweise so ausgelegt, dass sie möglicherweise unter einem Sofa oder Schrank platziert werden, was einige Probleme mit sich bringen kann. Aber hier müssen wir die Kirche im Dorf lassen, denn die Wohneinrichtung hat bei diesem Konzept eindeutig Vorrang. Aber auf ein paar Bauart-bedingte Besonderheiten der Slim-Subwoofer möchte ich dennoch eingehen.
Alle Kandidaten sind so ausgelegt, dass der Basstreiber in Richtung einer festen Grenzfläche strahlt. Also entweder zum Boden oder gegen eine Wand. Praktisch gesehen ist das aber keine zwingende Notwendigkeit, denn der Sub kann auch auf dem Rücken liegend und mit dem Treiber nach oben, oder stehend und mit dem Treiber in den Raum zeigend betrieben werden. Je nach konkreter Situation kann dadurch zwar etwas Maximalpegel verloren gehen, aber es wird in vielen Fällen zu mehr Präzision im Bass führen.
Nubert erzählte mir im Gespräch, dass einige Kunden, bei denen unter dem Sitzmöbel vielleicht ein, zwei Zentimeter fehlen, die Stellschienen abschrauben und den Sub auf dem Rücken liegend unter das Sofa schieben. Das geht durchaus, aber es muss dann darauf geachtet werden, dass ausreichend Platz für die Anschlusskabel bleibt und der langhubige Basstreiber nirgendwo anschlagen kann. Das würde zu heftigen Verzerrungen bis hin zu Beschädigungen führen. Auch sollte die flache Seite des Gehäuses nicht ohne zusätzliche Füßchen mit der gesamten Gehäusefläche auf einem Hartboden liegen. Hochflorige Teppiche, in denen die Standfüße bzw. die Stellschienen tief einsinken und der Treiber dann womöglich den Teppich massiert, könnten zudem ein Grund sein, eine umgedrehte Aufstellung zu wählen.
Der Sub sollte möglichst nicht gegen dünne Schrankrückwände oder Sofa-Bezüge strahelen, da diese sehr leicht zum Mitschwingen angeregt werden, was den Klang verfälscht. Zwar überträgt sich die Bassenergie auch über größere Strecken durch die Luft und kann Möbel und andere Gegenstände zum Mitschwingen anregen, aber die Energie ist in unmittelbarer Nähe des Treibers natürlich am größten. Eine massive Wand oder der Fußboden sind in der Regel die besten Grenzflächen für den Woofer. Für die Bassreflexöffnungen gelten ähnliche Regeln. Diese müssen stets möglichst frei Pusten können, sonst wird es nichts mit sauberem Bass.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit für Slim-Subwoofer sind beengte Desktop-Setups. Auch das habe ich an meinem Arbeitsplatz ausführlich mit den Kandidaten ausprobiert. Neben und hinter meinem Schreibtisch ist kein ausreichender Platz für Würfel-Subwoofer, aber unter dem Tisch ist genug Fußraum für die Slim-Bässe.
Nach einigen Versuchen erwies sich die Aufstellung mit dem Treiber nach innen in den Fußraum strahlend, anstatt gegen den Schreibtisch-Container, als klanglich beste Variante. Für eine langfristige Installation würde ich den Sub an der Wand hinter meinem Schreibtisch aufhängen. Hier zeigt sich der große Vorteil der Slim-Subwoofer. Mit herkömmlichen Subs habe ich an meinem Desktop kaum eine gescheite Aufstellungsmöglichkeit.