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Vergleichstest Heco, Nubert, Canton Flachsubwoofer: Drei wohnraumfreundliche Möglichkeiten zur Bass-Erweiterung

Drei Subwoofer: Klangtest und Fazit

Die konzeptionelle Ähnlichkeit der drei Kandidaten darf nicht darüber hinweg täuschen, dass ein echter 1:1-Hörtest sehr schwer ist. Schließlich soll möglichst unabhängig von den Satellitenlautsprechern nur der Teil des Spektrums beurteilt werden, in dem das Gehör nicht gerade seine höchste Empfindlichkeit hat. Der Fairness halber wurde der Nubert zum Vergleich mit den Herausforderern natürlich auch mit abgeschalteter Raumkorrektur gehört. Und es wurde alles getan, um möglichst vergleichbare Grundbedingungen zu schaffen. – Soweit das möglich war.

Die beiden günstigeren Kandidaten Canton und Heco lieferten sich fast schon ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit knackigen Kickbässen und Körperhaftigkeit beispielsweise bei synthetischen Tiefton-Experimenten mit wabernden Bassambiente. Der Heco konnte dabei hör und spürbar etwas mehr Tiefgang liefern. Der Nubert lag ohne aktivierte Raumkorrektur etwa auf Augenhöhe mit dem Heco, wirkte aber immer eine Spur souveräner und sonorer.


Bei sehr hohen Pegeln und besonders basslastigen Tracks wie Trentemöllers „Chameleon“ schienen alle Kandidaten etwas überfordert zu sein. Im Vergleich zu sehr Basspotenten Standlautsprechern in meinem Hörraum fehlte allen Kandidaten die nötige Präzision und Verzerrungsfreiheit. Wir reden hier allerdings von nicht mehr nachbarschaftstauglichen Pegeln mit musikalischen Extrembeispielen und einem riesigen Preisunterschied. Für ihre Preisklasse sind alle drei Kandidaten äußerst beeindruckende Bass-Ergänzungen. Wem es vor allem um Erdbeben- und Gewitter-mäßige Basspegel geht, muss auch den nötigen Platz für einen entsprechend größeren Subwoofer haben und in einen entsprechend potenten Würfel mit 15-Zöller (oder größer) investieren.

Mit aktivierter Raumkorrektur konnte sich der Nubert deutlich von den anderen Kandidaten absetzen. Etwa bei Filmexplosionen und anderen bassintensiven Effekten, aber auch mit musikalischem Material zeigte sich, wie absolut wichtig eine an die raumakustischen Bedingungen angepasste Wiedergabe insbesondere im Bass ist.


Was eine gute Subwoofer-Anbindung auch stets auszeichnet, ist eine Verbesserung der räumlichen Abbildung. Tiefe Töne sorgen nicht nur für Bauchfellmassage und zitternde Wände, sondern transportieren wichtige Rauminformationen. Selbst wenn es sich bei den Satelliten um basspotente Standlautsprecher handelt, die im unteren Frequenzbereich nicht durch eine Weiche beschnitten werden, ergänzen gut angekoppelte Subwoofer das Raumambiente um wichtige Tieftonanteile. Je nach Subwoofer bis in den eigentlich unhörbaren Infraschallbereich. So tief reichen die hier getesteten Kandidaten zwar nicht, aber auch mit ihnen wirkt das Geschehen über die Satelliten einfach stets eine Spur losgelöster und offener. Alle drei Kandidaten sind hierfür ein Gewinn, sofern korrekt angepasst.


Fazit: Jedes Los gewinnt
Der Gesamtsieger in diesem Testfeld heißt Nubert nuSub XW-800 slim. Dank Steuerung und gut funktionierender Einmessung per App kann er sich klanglich von den Testgegnern absetzen. Auch sein integriertes Funkmodul ist ein Plus, dass seinen höheren Preis voll rechtfertigt. Er ist last but not least der am vielseitigsten aufstellbare Flachsubwoofer.

Wer die speziellen Eigenschaften des Nubert aber nicht unbedingt benötigt und lieber etwas Geld sparen möchte, macht auch mit dem besonders knackigen Heco Ambient 88 F nichts falsch. Sofern man ihn zum Angebotspreis unter 500 Euro bekommt.

An Canton geht die Goldmedaille in Sachen Preis/Leistung. Für den Straßenpreis von knapp 250 Euro kann man sich auch zwei ASF 75 SC leisten und ist damit immer noch im Limit dieses Testfeldes. Ein Subwoofer-Duo bietet nicht nur eine echte Steigerung für Pegel und Dynamik, sondern wirkt (bei ordentlicher Platzierung) auch raumakustischen Problemen entgegen. Ein solches Canton-Gespann könnte auch dem Nubert locker Paroli bieten.

Konzeptionell bieten alle getesteten Flachsubwoofer den Vorteil einer einfacheren Unterbringung als Würfel-Woofer, ohne gravierende Abstriche bei Klang und Leistung. Nubert stellt hier mit dem XW-800 slim einen der zur Zeit modernsten und überzeugendsten Basslautsprecher.


Canton ASF 75 SC Plus/Minus:
+ sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
+ sauberer, gut konturierter Bass
+ solide Konstruktion
+ zusätzlich Speaker-Level-Anschlüsse

– kein Phasenumschalter


Heco Ambient 88 F Plus/Minus:
+ satter, knackiger Bass
+ solides Gehäuse mit hochwertigem Finish
+ Preis/Leistung

– kein Phasenumschalter


Nubert nuSub XW-800 slim Plus/Minus:
+ flexibelstes und klanglich bestes Konzept im Vergleich
+ angenehm sonorer und zugleich dynamischer Bass
+ Einmessung per App
+ drahtlos ansteuerbar
+ solides Gehäuse mit hochwertigem Finish

Kommentare

alestro91115.10.22 08:56
Kann man die Subs mit jedem System problemlos verwenden, also auch zum Beispiel mit Sonos?
0
dam_j
dam_j15.10.22 09:35
Hätte man ja auch den universell tauglichen BlueSound mit rein nehmen können
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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dam_j
dam_j15.10.22 09:36
alestro911
Kann man die Subs mit jedem System problemlos verwenden, also auch zum Beispiel mit Sonos?

Nö, Sonos kann nur Sonos (Ausnahme die AMP-Reihe mit analogem SUB-Ausgang).
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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teorema67
teorema6715.10.22 11:56
sonorman: Wie sind deine Erfahrung mit der Nubert x Remote App?

Ich frage, weil die App im App Store mäßig und im PlayStore schlecht bewertet ist. Auf beiden Plattformen wird vor allem über nerviges Verbinden und Wiederverbinden oder gar keine Verbindung zu den Lautsprechern geklagt.

Danke, und danke für den super informativen Test, gerade auch zur Frage der Aufstellung.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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Bitsurfer15.10.22 12:29
Ich hab vor einiger Zeit gebrauchte Bose Accoustimass 5 im Wintergarten installiert. Den Subwoofer unter dem Sofa. Passt genau. Später hab ich ein zweites paar gekauft damit in jeder Ecke die Sateliten hängen. Der zweite Sub hat auch unters Sofa gepasst. 😂
Das macht in den 20m2 vielleicht einen Höllenspektakel. 🫣🤣
+1
sonorman
sonorman15.10.22 13:02
teorema67
sonorman: Wie sind deine Erfahrung mit der Nubert x Remote App?
Also im Zusammenhang mit dem Sub kann ich überhaupt nicht klagen. Die App hat sich bis jetzt immer zuverlässig verbunden. Ich meine mich zu erinnern, dass ich damals beim Test eines nuPro Lautsprecherpärchens mal Verbindungsprobleme hatte. Aber das war kein dauerhaftes Problem.
+1
Nebula
Nebula15.10.22 14:46
Bei den Preisen kommen vermutlich alle Geräte aus Fernost, oder?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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teorema67
teorema6715.10.22 15:23
sonorman
... Die App hat sich bis jetzt immer zuverlässig verbunden ...

Danke, ein wichtiges Indiz für mich, dass du nicht über Verbindungsprobleme gestolpert bist.



Nebula
Bei den Preisen kommen vermutlich alle Geräte aus Fernost, oder?

Ich weiß das nicht, aber Canton kenne ich als deutsch, der Barcode bei Heco beginnt mit 40 und beim Nubert steht gleich mal die Adresse in Schwäbisch Gmünd drauf. Vielleicht sagt sonorman noch was dazu.

Beyerdynamic, Ultrasone produzieren auch in DE.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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Tommy1980
Tommy198015.10.22 16:43
Der Nubert kommt aus China. Nubert ist da sehr transparent. Bei jedem ihrer Produkte findest du auf der Webseite unter Technische Informationen das Herkunftsland. Zumindest bei den Stichproben die ich grade gemacht habe.

Alles wo Elektronik drin ist, kommt aus China. Lt. eigener Aussage von Nubert vor ein paar Jahren ist sowas in Deutschland nicht oder nicht zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren.
0
Zerojojo15.10.22 17:30
Danke für den Artikel. Bin großer Heco Fan. Hab hier ein Paar Elementa 300 an einem modifizierten Elac Sub 2020 OEM, die wirklich großartig klingen.
+1
tranquillity
tranquillity15.10.22 17:37
Wir haben ein großes, L-förmiges Wohnzimmer. Ich habe einen AdvanceAcoustic Verstärker mit zwei NuLine 82 Boxen. Der Raum ist relativ „kahl“, d.h. Parkett-Boden, glatte Wände, glatte Decke. Leider habe ich das Problem, das an vielen Stellen der Bass einfach nicht da ist. Könnte mir ein Sub da helfen, bzw. die Anzahl der basslosen Stellen minimieren?
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Huba15.10.22 18:12
Danke für den Trentemøller-Tip.
Ganz ohne irgendwelche Hintergedanken -- einfach interessante Musik!
+2
Nebula
Nebula15.10.22 20:56
Tommy1980

Abacus fertigt seine Boxen in Deutschland und die Preise sind da zwar keine Schnäppchen aber eben auch keine Mondpreise.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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colouredwolf16.10.22 01:30
Membranen kommen meist aus Malaysia. Dort wird für die meisten gefertigt, was dann nach China oder Europa kommt um zum Treiber umgebaut zu werden
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Loc
Loc16.10.22 08:44
https://holgerbarske.com/allgemein/geburtstagsparty/
too old to die young
+1
thejerry70
thejerry7016.10.22 09:28
Huba

Da schließe ich mich an. Lange keinen Electro/Techno mehr gehört, aber der Song gefällt mir. Würde sich auch gut im Soundtrack zu Cyberpunk 2077 machen (was ich gerade zum zweiten Mal durchspiele).
+1
birdzilla
birdzilla16.10.22 09:56
Ich habe seit ein paar Jahren den Teufel T4000 unter dem Sofa und bin hinreichend zufrieden. @Sonorman: Kennst du den und wenn ja, wie würde der sich in das Trio von der Qualität her einreihen? Ist der viel schlechter oder spielt er da in etwa mit?
0
sonorman
sonorman16.10.22 10:28
birdzilla
Tut mir Leid, den kenne ich nicht.


colouredwolf
Membranen kommen meist aus Malaysia. Dort wird für die meisten gefertigt, was dann nach China oder Europa kommt um zum Treiber umgebaut zu werden
So pauschal kann man das nicht sagen. Ebensowenig, wie dass alle billigen Geräte aus China kommen. Oder dass Hersteller XY ausschließlich in Deutschland fertigt. Das ist alles schon ein bisschen komplexer.

Es gibt deutsche Hersteller wie z. B. ELAC, die vieles selbst herstellen. Aber eben nicht alles. Gerade im Gehäusebau kommt vieles aus Osteuropa, aber nicht selten auch aus Asien. Bei Elektronik wiederum hängt vieles davon ab, in welcher (Preis-)Klasse sich das Produkt bewegt. Sehr einfache Platinen, die in großer Stückzahl benötigt werden, kann man kaum billiger als in China fertigen lassen. Und am Ende ist eben für die meisten Kunden der Preis entscheidend.

Wer wirklich sicher gehen will, dass alles Made in Germany (oder zumindest Europe) ist, muss sich auf Marken konzentrieren, die sich das direkt auf die Fahne geschrieben haben. (So wie auch Nachhaltigkeit bis hin zu den Klebestreifen auf den Kartons.) Wie etwa Spatial Europe mit ihren tollen Open Baffle Lautsprechern. () Aber das ist auch ein ziemlich high-endiger Ansatz und die Lautsprecher sind preislich nicht auf Nubert-Niveau.

Viele Hersteller, mit denen ich in letzter Zeit gesprochen habe, bedauern, dass es inzwischen eine so große Abhängigkeit von China in Fragen der Fertigung und Komponenten geht. Die Meisten sind darum bemüht, die Wertschöpfungskette wieder zurück ins Land oder die Region zu holen. Aber ihnen geht es da wie Apple mit dem iPhone. Die Produktion lässt sich nicht „mal eben so nebenbei“ aus China abziehen. Das ist ein globales Problem, welches aufgrund des Glaubens an „Wandel durch Handel“ entstanden ist, der sich leider nicht so erfüllt hat, wie von vielen erhofft. Und ab da wird es sehr politisch.

Der Punkt ist folgender: Wer Produkte Made in China meiden will, wird es schwer haben.
+2
Epos13916.10.22 11:45
Ich hätte da mal eine Frage zu dem Nubert Sub. Ich habe seit einiger Zeit das Nubert AS-250 unter dem Fernseher und bin da eigentlich auch sehr zufrieden mit. Manchmal, gerade zum Musikhören, könnte es aber etwas mehr bumms sein… würde es Sinn ergeben, den NuSub anzuschließen, um das AS-250 bei hohen Lautstärken zu entlasten oder steht das in keinem Verhältnis zum Preis?
+1
sonorman
sonorman16.10.22 12:18
Epos139
Das bringt auf jeden Fall was. Wobei der AS-250 dadurch aber nicht entlastet wird, solange er nicht durch eine Hochpassweiche im Bass begrenzt wird. Ich kenne jetzt auch nich alle Nubert-Produkte im Detail und will auch nich alles googeln, was Du selbst googeln kannst (😉), aber wenn der AS-250 keinen Sub out mit einstellbarem Hochpass hat, spielt der auch bei angeschlossenem Subwoofer immer voll im Bass mit. Im Zweifel mal Anleitung gucken oder Nubert fragen.

So oder so würde ein zusätzlicher nuSub auf jeden Fall noch ordentlich was im Bass bringen. Ob das jedoch preislich in einem für Dich ordentlichen Verhältnis steht, kannst nur Du selbst entscheiden.
+2
Epos13916.10.22 20:45
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Der Begriff „Hochpass“ und deine Erklärung haben mir auf jeden Fall weiter geholfen, so wusste ich jetzt, wonach ich schauen muss. Hochpass und Grenzfrequenz kann man am AS-250 einstellen Cool, vielen Dank nochmal!
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winkel21.10.22 15:54
Ich bin schon länger auf der Suche für einen Sub mit dezenter Aufstellmöglichkeit und wollte meinen Yamaha SW300 ablösen. Also aufgrund des Testes hier habe ich den Nubert bestellt. Heute geliefert und gleich angeschlossen. Die Verarbeitung ist gut, von der Leistung bin ich jedoch enttäuscht. Gut, der Yamaha ist schon größer und hat einen größeren Frequenzgang. Kein Vergleich, da sind auch wesentlich mehr Reserven drin. Für mich gibt es keine Frage, der Nubert geht wieder.
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winkel21.10.22 17:38
Was ich auch noch unangenehm empfand bei der Aufstellung unter der Couch, waren die Vibrationen bis in die Sitzfläche und auf dem Fußboden. Für mich zumindest, andere empfinden das vielleicht als "Life Erlebnis".
+1
sonorman
sonorman21.10.22 19:48
winkel
Was ich auch noch unangenehm empfand bei der Aufstellung unter der Couch, waren die Vibrationen bis in die Sitzfläche und auf dem Fußboden. Für mich zumindest, andere empfinden das vielleicht als "Life Erlebnis".
Ist natürlich klar, dass Flachsubwoofer dieser Größe keine entsprechend voluminösen „Würfel“-Woofer ersetzen können, wenn es um schiere Power geht. Schade also, dass es Dir nicht reicht.

Aber die Sache mit den Vibrationen im Sofa ist für manche tatsächlich ein Feature und dafür gibt es sogar spezielle Lösungen. Nennt sich Buttshaker oder Buttkicker.
+1

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