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Vernachlässigt Apple Podcasts? Treffen mit wichtigen Vertretern der Branche

Vor rund elf Jahren hatte Apple das Phänomen des Podcasts ins Leben gerufen - Radioshows für jedermann. Zwar war die grundsätzliche Idee von selbstproduzierten Online-Radiosendungen nicht wirklich neu - dank Integration in iTunes und den iTunes Store konnten die Beiträge aber erstmals ein großes Publikum ansprechen. Noch immer wächst die Zahl der aktuell betriebenen Podcast-Kanäle - in letzter Zeit wurde jedoch mehrfach Kritik laut, dass Apple das Segment ziemlich vernachlässige. Die New York Times berichtet, Apple habe sich aus diesem Grund mit führenden Podcastern getroffen, um die Angelegenheit zu diskutieren.


Verärgerte Podcaster
Diese sollen in Rahmen des Treffens "sehr deutlich" ihrem Ärger Luft gemacht und ihre größten Kritikpunkte genannt haben. So wurde beispielsweise bemängelt, dass es nur schwer möglich ist, aus einer großen Abonnentenbasis auch finanziellen Nutzen zu ziehen. Ohne jeglichen Zugriff auf Nutzerdaten könne man den eigenen Kanal nur schwer mit zielgenauer Werbung versehen bzw. an Werbekunden herantreten. Außerdem nutze Apple kaum die Möglichkeiten von Social Media - Freunde auf einen interessanten Podcast hinzuweisen, gestalte sich unnötig kompliziert.

Einzeltreffen mit Eddy Cue
Nachdem das größere Treffen beendet war, sollen zudem noch zahlreiche weitere Gesprächstermine hinter verschlossenen Türen erfolgt sein. So habe sich Apples Dienste-Chef Eddy Cue mit bestimmten Mitarbeitern in Einzelgesprächen getroffen, um die vorgebrachten Kritikpunkte zu diskutieren. Das Fazit sei, Kritik zwar aufgenommen zu haben, jedoch keine Zusagen machen zu können. Gerade der Punkt des freieren Umgangs mit Nutzerdaten zählt wahrscheinlich zu jenen Themen, die für Apple nicht verhandelbar sind.

Sehr viele Nutzer - sehr wenig Umsatz
Alleine in den USA gab es im vergangenen Jahr 46 Millionen Podcast-Nutzer. In diesem Jahr soll der Wert sogar auf 57 Millionen steigen, so Marktforscher Edison Research. Podcasting ist eine riesige Branche geworden - allerdings mit zu vernachlässigenden Umsatzzahlen. Ein Grund dafür ist auch, dass Apple keine bezahlten Downloads oder Abogebühren für Podcasts erlaubt. Marktbeobachtern zufolge steigt die Gefahr immer weiter, dass die von Apple populär gemachten Podcasts Apple entgleiten könnten und irgendwann die Nachfolgelösung bereitsteht - sollten die Sorgen der (professionellen) Podcaster nicht stärker berücksichtigt werden.

Kommentare

valcoholic
valcoholic09.05.16 09:15
Wenn man vor und oder nach jedem Podcast einfach automatisch einen 10-20 Sekündigen Werbespot dranhängen würde, würde man Podcasts auch schon lukrativ machen. Selbstverständlich müssten Podcaster davon auch was abbekommen, denn jetzt läufts sehr oft so ab, dass die in Eigenregie Werbung für Sponsoren schalten müssen um irgendwas davon zu haben. Ich denke aber, dass über ein Webrenetzwerk geschaltene Werbeclips weit mehr Geld reinbringen könnten und bei hunderten Millionen an Usern auch ein enormes Potential vorhanden sein könnte. Und bei Podcasts von der Länge von 30min bis 2Std könnte ich mit 1-3 Werbeclips schon leben, wenn es dem Medium hilft. Alles drüber würde ihm wohl eher schaden.
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Spieluhr09.05.16 10:05
valcoholic

Alternativ könnte man dazu auch einen werbefreien Premiumdienst gegen Entgelt anbieten – je nach Tarif käme ich da schon ins überlegen. Oder man verwendet einfach die GEZ-Gebühren wie die ÖR Ich jedenfalls nutze Podcasts ausgiebig und äußerst gern.
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breaker
breaker09.05.16 10:22
Sehr viele Nutzer - sehr wenig Umsatz

Warum wohl Olli und Janni zu Spotify gewechselt sind?
War ja glaub ich sogar der erfolgreichste Podcast bei iTunes. Würd mich nicht wundern, wenn Spotify dort auch Werbung einbaut
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Cupertimo09.05.16 10:53
Die müssen auf jeden Fall was machen! Auch hier wird professionelle Nutzer auf den Schlips getreten, und ich rede da nichtmal von Geld.

Mit Apple und Pro ist es wirklich nicht mehr so weit her...
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truth
truth09.05.16 11:17
Ich sehe Apple da (Werbung) nicht in der Pflicht. Ein jeder der einen Podcast anbietet steht es frei, Werbung in seinen Podcast zu schalten. Warum sollte Apple für die Podcaster Marktforschung betreiben?

Wenn ein Produkt gut ist, sind die Kunden auch bereit dafür zu bezahlen. Sei es mit flattr, Patreon, Inkaufnahme von Werbeeinblendungen, Spenden...
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Cupertimo09.05.16 18:15
truth
Ich sehe Apple da (Werbung) nicht in der Pflicht. Ein jeder der einen Podcast anbietet steht es frei, Werbung in seinen Podcast zu schalten. Warum sollte Apple für die Podcaster Marktforschung betreiben?

Wenn ein Produkt gut ist, sind die Kunden auch bereit dafür zu bezahlen. Sei es mit flattr, Patreon, Inkaufnahme von Werbeeinblendungen, Spenden...

Es geht nicht nur um Werbung sondern um Apple's grundsätzlichen Umgang mit dem Thema Podcast und deren Erstellung (Beispiel Garageband und Enhanced Podcasts, da wurden vor geraumer Zeit wichtige Funktionen gestrichen)
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valcoholic
valcoholic10.05.16 10:45
Spieluhr
valcoholic

Alternativ könnte man dazu auch einen werbefreien Premiumdienst gegen Entgelt anbieten – je nach Tarif käme ich da schon ins überlegen. Oder man verwendet einfach die GEZ-Gebühren wie die ÖR Ich jedenfalls nutze Podcasts ausgiebig und äußerst gern.

Das ist im Grunde wie wenn man bei News-Webseiten argumentiert, dass man da mit kostenpflichtigen Abomodellen daherkommen muss, wenn das funktionieren soll. Das Web funktioniert eben nicht so und gerade bei einer Nische wie den Podcasts wären Gebüren der komplette Untergang. Podcasts funktionieren gerade, weil User wissen, das ist Usergenerierter Content zum Nulltarif. User zahlen ja auch nicht für Youtube-Videos oder Blogartikel. Und all das ist immer viel Arbeit, dennoch ändert das alles nichts am Userverhalten. Keiner mag gerne Werbung, aber imho ist das der beste und einfachste Kompromiss, den man machen kann. Und rein Werbetechnisch hätte man eben eine Plattform mit einer recht großen Reichweite. Wären Podcasts mehr mainstream, könnte man natürlich auch überlegen, Usern die Möglichkeit zu geben, durch eine Gebühr, die Werbungen abzuschalten. Aber ich glaube, einer der wichtigsten Aspekte an Podcasts ist eben die Gewissheit der User, dass es nichts kostet.
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