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Verschwieg Apple schlechte Verkaufszahlen? Gericht sieht Hinweise

Gleich zweimal musste Apple innerhalb von 13 Monaten Umsatzwarnungen ausgeben und verkünden, dass man deutlich weniger als gedacht erwirtschaftete. Während es im Februar 2020 angesichts der sich ausbreitenden Corona-Situation eine einleuchtende Erklärung gab, fielen die Anleger im Januar 2019 hingegen aus allen Wolken. Gerüchten über angeblich schlechte iPhone-Verkaufszahlen im Weihnachtsquartal 2018 hatte man wenig Glauben geschenkt – doch als Apple die Angaben bestätigte, war dies ein Schock für die Börsenwelt. Reuters zufolge ist die Angelegenheit für Apple aber längst nicht ausgestanden, denn ein Gericht ließ eine Sammelklage zu, welche Apple unehrliches Verhalten vorwirft.


Klage: Apples Aussagen unglaubwürdig
Darin heißt es, Apple habe schon deutlich früher Kenntnis über den schwächeren Absatz haben müssen, ließ Anleger aber im Unklaren. Dazu kamen offizielle Aussagen, welche immer wieder unterstrichen, wie enorm hoch die Nachfrage nach den neuen Modellen (iPhone XS und iPhone XS Max) sei. Dass der chinesische Markt so stark nachgab, war Apple sicherlich bestens bewusst – und dennoch ging Apple zu jener Zeit mit keiner Silbe auf die Marktsituation ein.

Richterin: Mehrere Aspekte sind merkwürdig
Die Richterin Yvonne Gonzalez Rogers ließ die Sammelklage zu und begründete die Entscheidung unter anderem damit, es habe keine externen Einwirkungen wie beispielsweise Naturkatastrophen gegeben, die Apple schuldlos in eine schlechte Lage brachten. Es sei schlicht unglaubwürdig, dass Tim Cook keine Kenntnisse vom Einbruch in China hatte – zumal auch die Fertigungsmengen deutlich reduziert wurden.

Fällt Apple die Nicht-Nennung der Verkaufszahlen auf die Füße?
Apples im November 2018 verkündete Entscheidung, keine Verkaufszahlen mehr zu nennen, legt die Richterin ebenfalls gegen das Unternehmen aus. Alles sehe danach aus, als habe man den Zeitpunkt deswegen so gewählt, da längst Kenntnis über zu erwartende Einbußen der iPhone-Stückzahlen herrschte. Auch wenn noch kein Urteil gesprochen ist, so stimmte die Richterin der Sammelklage in mehreren Punkten zu, was für Apple durchaus Ungemach bedeuten kann.

Kommentare

paganini04.06.20 09:52
Ist halt wie jedes Unternehmen auch, man muss die Aktionäre zufriedenstellen, alles andere ist unwichtig. Mir ist das egal Hauptsache meine Aktien steigen und steigen
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Zerojojo04.06.20 11:25
In der Börsenwelt ist die Ankündigung einer Krise nunmal eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Anleger springen sofort ab und dann ist gar nicht mehr entscheidend, ob die Umsätze wirklich schlechter werden. Der Kurs fällt. Verständlich, dass Firmen solch eine Ankündigung so spät wie möglich und erst bei völlig unausweichlicher Faktenlage herausgeben. Wer spielen will, muss mit Risiko rechnen.
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Bitsurfer04.06.20 19:07
Und jetzt? Im Januar 2019 war der Kurs bei 175$ und steigend, jetzt bei 325$. Allzeithoch. Im November/Dezember 18 gingen alle Aktienkurse auf Tauchstation. Wegen was nochmal gibt es eine Sammelklage.
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