Verschwiegenheit hemmt Entwicklung: Apple für KI-Forscher unattraktiv
Verschwiegenheitsklauseln in Verträgen, Ermittlungen über undichte Stellen…
Apple ist bekannt für Geheimnisse. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens und technische Details künftiger Produkte im Verborgenen zu halten, schafft einerseits Spannung im Kundenkreis, vor allem aber soll es die Konkurrenz im Unklaren lassen. Genau diese Eigenschaft könnte aber auch zum Problem werden, wenn die Forschungsabteilung abgekapselt und losgelöst vom allgemeinen wissenschaftlichen Diskurs ihre Arbeit verrichten muss. Das kann man etwa an den Forschungen für die Verbesserung künstlicher Intelligenz erkennen.
Apple in der Wissenschaft kaum präsentEin Bericht auf Bloomberg trägt zusammen, wie wenig Apple in der KI-Forschungsszene auftritt, obwohl ist inzwischen hinreichend bekannt, dass Apple in dieser Richtung Ambitionen hat. Auf der Neural Information Processing Systems Conference, einer der wichtigsten jährlichen Veranstaltungen in der KI-Szene, war Apple nicht offiziell vertreten. Ganz im Gegensatz zu Konkurrenten wie Microsoft, IBM und auch Google; die Konkurrenz aus Mountain View arbeitet ebenfalls an einem eigenen Auto. Apple-Mitarbeiter waren lediglich inkognito dabei.
Bei der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Papern halten sich Apple-Mitarbeiter ebenfalls erstaunlich zurück. Bislang gab es in den Fachzeitschriften zur Forschung an künstlicher Intelligenz keinen einzigen Beitrag aus Cupertino. Auch hier beteiligt sich Google im Unterschied dazu intensiv am Diskurs.
Apple für Wissenschaftler nicht attraktivAngestellte in Apples KI-Team sollen unter strenger Geheimhaltung arbeiten und ihre Büros allzeit abgeschlossen sein. Untereinander wissen sie oft nicht, was der jeweils andere eigentlich den ganzen Tag tut (siehe auch unseren Artikel über Apples Verschleierungstaktiken
). Das macht die Arbeit bei Apple für ehrgeizige Wissenschaftler sehr unattraktiv, denn die meisten haben ein hohes Interesse, aktiv an der wissenschaftlichen Öffentlichkeit mitzuwirken. Ohne die Möglichkeit, Paper zu veröffentlichen, und mit dem Verbot, mit anderen über ihre Arbeit zu sprechen, ist diese Integration aber kaum zu erhalten. Dementsprechend könnte sich Apple selbst der klügsten Köpfe in dem Bereich berauben.
Firmenkäufe für KI-EntwicklungApple hat in den letzten Monaten zahlreiche KI-Unternehmen übernommen, etwa VocalIQ oder Perceptio (MTN berichtet
,
). Natürlich ist der Grund nicht bestätigt, aber bei beiden handelt es sich um Experten für „Deep Learning“ von Maschinen. Siris Ausrichtung als vollwertige Eingabeform für iOS-Geräte und das Apple TV wird immer deutlicher erkennbar, hat aber noch eine gewisse Wegstrecke zurückzulegen. Auch für Apples Engagement für ein Apple Car, ein selbstfahrendes Auto, ist noch eine Menge Forschungsarbeit zu leisten.
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