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Verwarnung an Apple: Verbotenes Geoblocking in der EU

Zur langen Liste an beanstandungswürdigen bzw. zu überprüfenden Geschäftsbedingungen, die Apple Kunden oder Partnern auferlegt, gesellt sich nun noch ein weiterer Fall. So wurde Apple von der Europäischen Kommission über eine Verwarnung informiert – es handelt sich um mögliche Verstöße gegen Richtlinien, welche seit vielen Jahren in der EU greifen. Schon 2018 traten nämlich Verordnungen in Kraft, die auch für digitale Geräte einen Binnenmarkt schaffen sollen. Eine zentrale Komponente daraus ist das Verbot von Geoblocking, digitale Angebote dürfen nicht mehr einfach an Landesgrenzen aufgehalten werden. Dies bezieht sich unter anderem auf urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik, E-Books, Streaming, Software und Online-Spiele. Frühen Untersuchungen zufolge nimmt es Apple damit jedoch nicht ganz ernst.


Geoblocking in verschiedenen Ausprägungen
Der Kommission zufolge besteht begründete Annahme, dass der App Store, Apple Music sowie Apple TV+ teilweise in Widerspruch zu den zitierten Vorschriften stehen. Der Wohnort des Kunden könne dafür sorgen, bestimmten Content nicht abrufen zu dürfen – doch genau diese "Diskriminierung der Herkunft" sollte durch die Verordnung beseitigt werden. In der Begründung gibt es konkretere Darlegungen, warum man problematisches Verhalten sieht.

So muss bei der Bezahlung stets ein Zahlungsmittel zum Einsatz kommen, das aus dem Land des registrierten Accounts stammt. Außerdem stehen zahlreiche Inhalte nur innerhalb bestimmter IP-Bereiche zur Verfügung – wovon selbst solche Nutzer betroffen sind, die sich auf Reisen befinden und nur kurze Zeit in einem anderen EU-Land verweilen. Zudem setze Apple bisweilen sogar auf unterschiedliche Interfaces mit verschiedener Funktionalität, je nachdem, von wo aus man auf Inhalte der "Media-Dienste" zugreife.

Verbraucherschutzorganisation steht hinter den Vorwürfen
Innerhalb eines Monats muss Apple zu den Vorwürfen Stellung nehmen und darlegen, ob und wie man die angesprochenen Aspekte angehen wolle. Sofern es keine Antworten oder Maßnahmen gibt, behält sich die Kommission ein weiteres Verfahren gegen Apple vor. Besagte Kritikpunkte wurden übrigens nicht von der Kommission selbst, sondern von der Consumer Protection Cooperation (CPC) zusammengetragen – einer Verbraucherschutzorganisation, die sich schon mit ihrem Kampf gegen Greenwashing und irreführenden Umweltschutzbehauptungen einen Namen machte.

Kommentare

Kralle
Kralle12.11.24 16:19
Wer kennt das nicht? Dieser Inhalt ist in Ihrem Land nicht verfügbar. So auch mit mindestens einem Song in meiner Playlist. War bis zum Sommer noch verfügbar...
In times of change the greatest danger is to act with yesterday’s logic. (Peter Drucker)
+10
erikhuemer
erikhuemer12.11.24 16:28
Meine Mutter kann in Frankreich auch keine E-Books aus dem deutschen Kindle Store kaufen.
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
+4
Frank Drebin
Frank Drebin12.11.24 16:36
Was ist das für 1 First-World-Problem?
-42
MikeMuc12.11.24 16:38
Liegt das denn an Apple oder an den Lizenzen die Apple nicht „uneingeschränkt“ von diversen Verwertungsgesellschaften bekommt oder „einkauft“? beim TV kriegt man ja auch nicht überall alles zu sehen… ZB gibt es in der Mediathek der ARD keine Tagesschau auf den 3. Programmen. Sie wegen mangelnder Rechte nNicht verfügbar. In der App auf „das Erste“ wechseln und schon kann man die Tagesschau sehen. Da kann sich die EU dann auch mal drum kümmern ;
+20
tk69
tk6912.11.24 16:41
Was mich bei AppleMusic viel mehr stört, dass Songs, die man sich Playlist gelegt hat, nach einer gewissen Zeit nicht mehr abrufbar sind in „meinem Land“.
+7
Metty
Metty12.11.24 16:43
Frank Drebin
Was ist das für 1 First-World-Problem?

Nein das ist kein "1 First-World-Problem". Das nennt man Diskriminierung. Beim Online-Flugticket Verkauf war das eine Zeit lang normal. Kommst Du aus einem reichen Land ... teure Preise. Verwendest Du Safari als Browser ... hast Du einen teuren Mac ... also teure Preise. Und morgen ... hast Du die falsche Hautfarbe, Religion, politische Gesinnung ... andere Preise. In der EU sollte die Nationalität nicht darüber entscheiden was man kaufen darf und was nicht.

Ist schon korrekt was die EU hier macht. Wehret den Anfängen!
+23
Fred G. Eger12.11.24 16:54
Wir schreiben 2024, ich kann ohne Grenzkontrollen (sort of) in andere EU-Länder reisen. Aber ich kann dort nicht abends im Hotel oder FeWo die Serie weiter schauen, die ich zuhause angefangen habe, oder das Musik-Abo weiterhören, das ich zuhause höre.
Ich mach den Äppls-dieser-Welt keinen Vorwurf. Die EU ist ein Schnarchnasenverein, denn sie braucht Jahre (Jahrzehnte?) um den Medienanbieter klar zu machen, dass "jetzt EU-weit" gilt. Penner, allesamt.
-11
haschuk12.11.24 16:58
erikhuemer
Meine Mutter kann in Frankreich auch keine E-Books aus dem deutschen Kindle Store kaufen.

Deine Mutter kann aber ein Buch, dass sie in Frankreich im französischen Kindle Store gekauft hat, mit ihrem Account abrufen, wenn sie in Deutschland weilt. Das wäre der passende Vergleich.
+2
ZiZu
ZiZu12.11.24 17:07
Ich verstehe nicht warum Apple verwarnt wird?
Andere Dienste Blocken auch Ihren Kontent.
+5
malo
malo12.11.24 17:08
Ist nicht nur bei Apple so. Z.B. bei Netflix kann ich manche Filme im Ausland (Innerhalb EU) nicht sehen.
+10
Hans G12.11.24 17:53
Also z.B. bei ARTE passiert mir das oft … " … ist in ihrem Land leider nicht verfügbar "
Ist das was anderes? Kenn mich da rechtlich nicht so aus.
+7
thomas b.
thomas b.12.11.24 19:29
Dieses Geoblocking ist eine Pest, aber Apple ist nicht unbedingt der richtige Ansprechpartner dafür. Da wären primär die Anbieter von Medien dran, die aber u.U. wieder von EU-fernen Zulieferern abhängig und daher in einer Zwickmühle sind.
+7
Bitsurfer12.11.24 19:51
Wenn ich als Softwareentwickler eine Software schreibe die ich über den AppStore und die ausschliesslich in DACH anbieten will aus rechtlichen Gründen dann ist wohl Apple dafür verantwortlich dass sie für mich das Geoblocking übernehmen. Oder soll die EU das jetzt aushebeln dass ich mich ev. strafbar mache.
+1
tranquillity
tranquillity12.11.24 20:10
Kann jemand bitte mal der EU Kommission die SSD- und RAM-Upgradepreise für den Mac mini schicken?
+4
jeti
jeti12.11.24 20:11
tranquillity
Kann jemand bitte mal der EU Kommission die
SSD- und RAM-Upgradepreise für den Mac mini schicken?
🤣
0
tomax12.11.24 20:32
Da kann ich ein Lied von singen. Wohne seit einigen Jahren in Polen, zuerst konnte ich meine Freundin nicht in meinen Familien Account integrieren, da mein deutscher Account mit ihrer polnischen AppleID nicht konform geht…
…dann sind es Songs… aber das war es jetzt auch schon, an den Dingen, die mich stören.
Allerdings könnte ich über Netflix 🤮 da ich jede Woche zwischen D & PL pendele… darf ich in dem einem Land schauen was, was ich im anderen nicht darf, zusätzlich wird mir in Polen forciert alles auf polnisch serviert und wir bekommen alle Nase lang die Aufforderung Codes einzugeben, da wir anscheinend meinen Account mit zu vielen Geräten betreiben… da darf die EU gern zuerst auch bei Netflix anklopfen.
Ein positives Beispiel ist Amazon Prime, egal ob D oder PL, immer mit deutscher Oberfläche und gleichem Inhalt.
+11
Hans G12.11.24 20:58
tranquillity
Kann jemand bitte mal der EU Kommission die SSD- und RAM-Upgradepreise für den Mac mini schicken?

👏👍
0
dundo
dundo13.11.24 03:28
Da ich in Portugal wohne, mein App Store aber "deutsch" ist, kann ich auch viele staatliche Apps (bspw. zur einfachen Überprüfung meiner Steuerangelegenheiten etc.) nicht herunterladen. Umstellen möchte ich da nichts, da ich auf der anderen Seite auch viele deutsche Apps benötige, die sonst hier nicht verfügbar sind.
Hoffentlich wird dieses Dilemma irgendwann gelöst.
Am Ende bereust du, es nicht getan zu haben. Carpe diem.
+6
okr6713.11.24 06:23
Interessant ist, dass innerhalb der EU ja selbst Geoblocking angewendet wird und mache Websites aus der EU nicht erreichbar sind.
+4
panfire13.11.24 07:26
Gibt es denn eigentlich eine Meldestelle, wo man Geoblocking melden kann?
+1
sonnendeck13.11.24 08:18
Verstehe ich auch nicht wirklich, ist das auf die Apple produzierten Inhalte bezogen oder Allgemein ? Allgemein wäre Apple meines Wissen der Falsche Ansprechpartner, da werden die Schulterzuckend auch nur daneben stehen , das sie dafür eine valide Rechtsgrundlage brauchen, sich gegen die Vorgaben der Verwertungsgesellschaften bzw. Eigner der Produkte, die EU Vorgaben für ihre Store/Portale durchsetzen können.
+2
Chris Mato13.11.24 10:36
Na Ja das für mich ärgste Geo Blogging betreibt Amazon und natürlich auch DAZN. Warum aber regt sich die unfaire EU Kommission aber darüber überhaupt nicht auf???
0
Luthredon13.11.24 10:48
Also prinzipiell sind freilich die Rechteinhaber die treibende Kraft für Geofencing, aber Apple setzt es eben letztlich durch (also für ihre Geräte). Insofern finde ich den Ansatz schon spannend. Apple könnte einfach die Implementation von Geofencing aus dem OS entfernen und die Rechteinhaber auf die rechtliche Situation hinweisen. Oder?
0
MacMan_HH13.11.24 11:43
Da es bisher noch nicht erwähnt wurde:
Habe ich eine Schweizer Apple ID kann ich Funktionen wie Apple Intelligence und iPhone Mirroring benutzen.
Ein paar Kilometer weiter , mit einer Deutschen Apple ID geht beides nicht....
+1
MacTaipan13.11.24 17:52
MacMan_HH
Da es bisher noch nicht erwähnt wurde:
Habe ich eine Schweizer Apple ID kann ich Funktionen wie Apple Intelligence und iPhone Mirroring benutzen.
Ein paar Kilometer weiter , mit einer Deutschen Apple ID geht beides nicht....
Das ist aber ja nicht Apples Schuld, sondern die eben derjenigen, die sich jetzt beschweren.
0

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