Verwirrung um M1-Macs und 10-Bit-Farb-Support – Praxistest sorgt für Klarheit bei HDR10
Wer die technischen Daten der beiden Varianten des MacBook Pro mit 13-Zoll-Display aufmerksam studiert, dem fällt unter anderem ein erheblicher Unterschied auf: Während die nach wie vor angebotenen Modelle mit Intel-Prozessoren Apple zufolge auf externen Monitoren mehr als eine Milliarde Farben darstellen können, fehlt dieser Hinweis beim neuen MacBook Pro mit dem hauseigenen M1-Chip des Unternehmens.
Kein HDR bei Macs mit Apple Silicon?Die fehlende Angabe in den Spezifikationen lässt aufhorchen, denn sie würde bedeuten, dass Geräte mit Apple Silicon im Vergleich zu den älteren Modellen über schlechtere Grafik-Fähigkeiten verfügen. Eine mögliche Folge wäre, dass etwa MacBook Pro M1 und Mac mini M1 wegen der augenscheinlich nicht vorhandenen Unterstützung der 10-Bit-Farbausgabe keine HDR-Inhalte auf entsprechenden Monitoren und Fernsehgeräten darstellen könnten. Einem Nutzer kam das äußerst unwahrscheinlich vor, deshalb führte er einen Praxistest durch.
MacBook Pro M1 (rechts): Weniger Farben als beim Intel-Pendant?
Mac mini M1 gibt HDR-Signale ausDem Blogger
Kay Singh waren nicht nur Apples fehlende Verweise auf "mehr als eine Milliarde Farben" in den technischen Daten aufgefallen. Nachdem er ein HDR-fähiges Display an seinen Mac mini mit M1-Chip angeschlossen hatte, stellte er zudem fest, dass auch im Systembericht des Geräts keine 10-Bit-Ausgabe angezeigt wurde. Daraufhin schloss er seinen Mac an einen HDR-Fernseher des Herstellers Vizio an, woraufhin zu seiner Überraschung in den Monitor-Einstellungen die Option "High Dynamic Range" erschien und aktiviert werden konnte. Darüber hinaus bot die Apple-TV-App HDR-Inhalte an, was bei fehlender Unterstützung nicht der Fall ist. Singh spielte daraufhin den Film "Wonder Woman" ab, und das Fernsehgerät meldete den Empfang einer HDR-Signals. Ein Test mit YouTube-Videos in Safari verlief ebenfalls erfolgreich.
Milliarden von Farben auch auf einem MonitorNachdem dieser erste Versuch ergeben hatte, dass der Mac mini M1 tatsächlich HDR10-Inhalte ausgeben kann, schloss Singh einen Monitor von Philips an. Das 27-Zoll-Modell mit der Bezeichnung Brilliance P272P7VU 4K UHD unterstützt eine Farbtiefe von 10 Bit. Auch hierbei war das Ergebnis eindeutig: Sowohl die Anzeige einer entsprechenden PSD-Datei als auch die Darstellung eines "Spears Munsil Pattern" erfolgten mit 10 Bit. Zudem meldete die von Singh zur Kontrolle eingesetzte App SwitchResX, dass der Mac mini Milliarden von Farben darstellte.
M1 steht Intel-Prozessoren in nichts nachDer M1 im neuen Mac mini steht also entgegen Apples technischen Daten in Sachen Farbtiefe und HDR-Fähigkeiten den Intel-Prozessoren in nichts nach. Das dürfte gleichermaßen auch für das MacBook Pro M1 13" und das MacBook Air M1 gelten, da diese von der gleichen CPU angetrieben werden. Warum Apple sowohl in den Spezifikationen als auch im Systembericht der Geräte auf die Angabe verzichtet, ist nicht bekannt.