Video: Der erste iMac M1 – im Eigenbau
Es gibt jetzt den ersten iMac mit M1-Chip – dieser stammt allerdings nur indirekt aus Apples heiligen Hallen. Zwar lieferte Apple die erforderlichen Komponenten, der Bau des Gerätes ist hingegen komplett inoffizieller Natur. Da es ein Bastler nicht mehr erwarten konnte, bis endlich auch der iMac auf Apples neue Prozessoren setzt, schritt er selbst zu Werke und machte sich an die Arbeit. Dafür benötigte er zwei Grundzutaten, nämlich das Gehäuse eines iMacs und das Innenleben eines Mac mini. Der Beginn des Projekts liegt noch etwas weiter zurück, denn der technikbegeisterte YouTuber hatte vor Jahren einen iMac 27" erworben, um diesen mit neuer Hardware zu versehen. Wie er ausführt, war dies aber ein kompletter Fehlschlag – erstmals "verlor er einen Patienten".
Defekter iMac und Mac mini M1 als GrundlageDie Vorstellung der ersten offiziellen M1-Macs führte dann hingegen zu neuerlicher Motivation, dem alten iMac frisches Leben einzuhauchen. Allerdings ist dieses Projekt natürlich mit einer kompletten Gehirntransplantation versehen, denn man kann nicht einfach einen M1-Chip auf das bestehende (ohnehin defekte) Board aufsetzen. Der einfachste Schritt dabei war, den iMac seines alten Innenlebens zu berauben. Ebenfalls nicht übermäßig schwierig gestaltete sich, anschließend einen Mac mini M1 zu öffnen und dessen Hardware in das iMac-Gehäuse zu setzen.
Der alte iMac erwacht zu neuem Leben...Um hingegen das Display des iMacs ansprechen zu können, musste der Bastler ein zusätzliches Controller Board erwerben. Dieser Adapter sorgt dafür, DVI, HDMI oder DisplayPort mit dem proprietären Displayanschluss des iMacs zu verbinden. Wie der Startversuch dann zeigte: Es funktionierte und der erste und einzige "iMac mini M1" nahm seine Arbeit auf. Ein zehn Jahre alter iMac arbeitete plötzlich erstmals ohne Lüfter, dafür aber mit beeindruckender Performance.
...aber mit mindestens einer großen EinschränkungAllerdings war recht schnell klar, warum es sich um ein reines Bastelprojekt handelte. Zwar konnte der YouTuber auf dem Gerät arbeiten und betont, er habe mehrfach regelrecht vergessen, was für ein "Frankenstein" vor ihm steht, dennoch tauchten auch Schwierigkeiten auf. Bluetooth-Geräte zu verbinden oder WLAN zu nutzen gestaltete sich beispielsweise anspruchsvoll. Die Bodenplatte des Mac mini fungiert im normalen Betrieb als dritte Antenne, fehlt aber im Umbau. Erst nachdem Luke Miani die Antenne des iMacs anschloss (an der Steckverbindung hat sich in zehn Jahren nichts geändert!) klappte es. Der größte Nachteil ist aber ein anderer – und wiegt zweifelsohne schwer. Es gibt keine Anschlüsse, diese befinden sich nämlich allesamt nun im Inneren des iMac-Gehäuses.