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Video-Doku: Liebesbotschaften an den Apple Newton – "Love Notes to Newton"

Die Markteinführung des Newton MessagePad liegt 30 Jahre zurück, wie wir gerade erst in einem Artikel näher beleuchtet hatten. Im Mai 1993 erstmals offiziell angekündigt, seit August 1993 dann auch zu haben, sollte das Gerät zu einem weiteren Standbein Apples werden und neue Märkte erschließen. Bekanntlich hatte es sich zwar um ein ambitioniertes Projekt gehandelt, dessen Ideen ihrer Zeit teils deutlich voraus waren, die technische Umsetzung reichte jedoch nicht für einen Verkaufserfolg. 1998 kam bereits das Aus, denn der Newton war eines der Opfer des Produkt-Kahlschlags von Steve Jobs.


Film erstmals kostenlos verfügbar
Vor fünf Jahren war eine Dokumentation namens "Love Notes to Newton" to Newton erschienen. Nachdem in sehr vielen Berichten oft nur die Unzulänglichkeiten und Probleme des Handhelds zur Sprache kommen, richtet der Film das Augenmerk auf jene Personen, die an der Erschaffung beteiligt waren. Diese sprechen über ihre Erinnerungen und Erfahrungen mit dem neuartigen Device. Gleichzeitig dürfen sich aber auch erklärte Fans des Newtons äußern und in Erinnerungen schwelgen.

Ambitioniert, überambitioniert
Die Umwandlung von Handschrift zu Text zählte zu den beeindruckenden Funktionen – sofern sie mit dem jeweiligen Schreiber harmonierte, was sehr oft leider nicht der Fall war. Der Punkt wird natürlich in den Love Notes ausführlich diskutiert, dies nebst zahlreichen anderen Funktionen, die ebenfalls nicht immer halten konnten, was sie versprachen. "Schwerer als geplant, teurer als vorgesehen, unzuverlässiger als gedacht und wesentlich weniger Akkulaufzeit als prognostiziert" sind vier Aspekte, die ein Sprecher ausführt.


Auch wenn der Newton gemeinhin als Produktpleite gilt, mit der Apple viel Geld versenkte, darf man die Bedeutung nicht unterschätzen. Einige Stimmen im Film gehen daher aus heutiger Perspektive darauf ein, welche Ideen der Newton vorwegnahm und daher als Vorfahre von iPhone, iPad und Co. gilt. Wer das Gerät im Einsatz sehen möchte, findet ebenfalls zahlreiche Ausschnitte vor – inklusive einer Produktdemo des damaligen CEO John Sculley bei Good Morning America (Minute 23:44).

Kommentare

milk
milk16.08.23 14:17
Der Newton ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn man ein Produkt zu früh releast. Die letzte Inkarnation, das MessagePad 2100, hatte keins der Probleme der Vorgänger mehr – meiner Meinung nach war er ein perfektes Produkt. Und trotzdem erfolglos, da der Ruf nachhaltig ruiniert war.
+10
überzelter16.08.23 15:15
Das sehe ich genauso. Ich hatte meinen 2100er mit Beschleunigerkarte ca. 8 Jahre im produktiven Einsatz. Mit Browser, eMail und Fax war das Teil mein stetiger Begleiter bei Baustellendokumentationen und Kurzrecherchen. Mobile Datenbank und ToDo-Liste erleichterten zudem den Alltag. Und die finale Handschrifterkennung funktionierte sehr, sehr gut.
+6
Retrax16.08.23 16:28
überzelter
Das sehe ich genauso. Ich hatte meinen 2100er mit Beschleunigerkarte ca. 8 Jahre im produktiven Einsatz.
Das ist ja interessant. Also bis ca. 2006?
Und 2007 kam ja dann das iPhone / iPod touch.

Frage:
Konnte man den Newton MessagePad 2100 eigentlich auch mit Mac OS X synchronisieren? Und wenn ja wie? Serielles Kabel oder USB oder Infrarot?

Und wenn ja, funktionierte der Sync mit der Kalender App, dem Adressbuch, den Notizen (gab es die von Anfang an schon in Mac OS X?) und den Erinnerungen tadellos?

Beispiel:
Hatte der Sync eines Kontaktes sowohl auf dem Newton als auch auf Mac OS X die gleichen Felder oder stand die private Telefonnummer dann unter "Arbeit" und der Nachname bei Straße,...?
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pünktchen
pünktchen16.08.23 17:17
Über Kabel, mit Adapter von Seriell zu USB. Das geht tatsächlich immer noch:
Newton Connection for Mac OS X (NCX) allows you to backup information from a Newton device to your Mac desktop, import and export Dates, Names, Notes and NewtonWorks, install packages and use your Mac desktop keyboard to enter text on your Newton device.


Wenn ich mich recht entsinne, war der Sync von PalmOS aber besser.

Das zweite Killerfeature von PalmOS gegenüber NewtonOS war die Grösse der Geräte. So sehr ich meinen Newton mochte, er passte einfach in keine Tasche meiner Kleidung.

+1
Achtlos weggeworfener Vogel16.08.23 23:53
Der 2100er war ein klasse Gerät. Browser, eMail und Fax wurden ja schon angesprochen. Ich hatte noch eine Karte für Bluetooth und eine zum Telefonieren, das per SIM-Karte und Headset funktionierte.

Der Kalender war für mich sogar brauchbarer als Apples heutiger Kalender-Quatsch. Am Newton konnte ich verschiedenen Projekten im Kalender Zeiten zuordnen und am Monatsende die Arbeitsstunden auf die Minute genau für jedes Projekt einzeln summiert ausgeben lassen. Das kann Apples Kalender bis heute (2023) nicht.
Die Handschriftenerkennung am Newton 2100 war auch sehr gut. Selbst mein Gekrakel konnte sie entziffern. Welches Gerät kann das heute?
+2
tranquillity
tranquillity17.08.23 00:59
Ich hatte als ersten PDA einen Visor von Handspring. Ich meine das wären ehemalige Apple-Ingenieure gewesen. Auf jeden Fall habe ich ihn günstig bei Tschibo gekauft. Er lief mit Batterien, NiMH-Akkus gingen nicht wegen zu geringer Spannung. Mussten dann RAM-Zellen sein mit speziellem Ladegerät. Habe den sogar lange benutzt bevor ich zum Tungsten gewechselt bin. Meine Schwester hat den Visor dann noch weiter benutzt.
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tranquillity
tranquillity17.08.23 01:03
Ok, hab nochmal nachgelesen: Keine Apple-Ingenieure, sondern welche von Palm.
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