Video: Ein AirTag geht auf Reisen – per Post verschickt und kontinuierlich getrackt
Apples AirTags verfügen zwar nicht über GPS, WLAN oder Mobilfunk, lassen sich aber mithilfe von Bluetooth und Ultrabreitband präzise orten. Das verspricht zumindest der iPhone-Konzern. Die smarten Etiketten können folglich sowohl in den heimischen vier Wänden als auch irgendwo auf der Welt aufgespürt werden. Nützliche Helfer sind hierbei bekanntlich die weltweit verbreiteten Geräte aus Cupertino, welche die Anwesenheit eines solchen Schlüsselfinders bemerken und diese Information an Apples "Wo ist?"-System weitergeben.
YouTuber stellt das AirTag-System auf die ProbePrinzipbedingt hat Apples Ansatz allerdings einen Nachteil: Befinden sich keine iPhones in der Nähe eines verlorenen Gegenstands, an dem ein AirTag angebracht ist, wird dieser vom Netzwerk nicht entdeckt. Ein niederländischer YouTuber, der sich
AirtagAlex nennt und in Apeldoorn wohnt, wollte wissen, wie gut das System des kalifornischen Unternehmens funktioniert, und machte die Probe aufs Exempel. Er steckte einen der Schlüsselfinder in einen an sich selbst adressierten Umschlag und schickte ihn per Post auf die Reise.
Schlüsselfinder wird umgehend geortetAirtagAlex warf die Sendung in einen Postkasten, der neben einer Bushaltestelle und in der Nähe einer stark frequentierten Kreuzung aufgestellt ist. Anschließend startete er auf seinem Mac ein zuvor mit Automator erstelltes Skript. Dieses ermittelte alle zwei Minuten mithilfe der "Wo ist?"-App die Position des smarten Etiketts und dokumentierte sie jeweils mit einem Bildschirmfoto. Bereits nach wenigen Minuten tauchte das AirTag auf seinem Computer auf, es war also kurz nach dem Einwerfen in den Briefkasten vom iPhone eines Fußgängers, Radlers oder Autofahrers entdeckt worden.
Mehrere Kilometer in nur einer MinuteWenige Stunden später kam Bewegung in die Angelegenheit. Die niederländische Post hatte den Kasten geleert und das AirTag ging auf die Reise. Dabei trat allerdings etwas sehr Merkwürdiges auf: Apples smartes Etikett legte laut "Wo ist?" in nur einer Minute mehrere Kilometer zurück. Für die Strecke benötigt man laut AirtagAlex mit dem Auto etwa zwölf Minuten. Der YouTuber vermutet, dass dieses seltsame Phänomen auf einen Bug beim Update der Positions- und Zeitangaben zurückzuführen ist. Die genaue Ursache konnte er allerdings nicht ermitteln.
Route des Zustellers nachgezeichnetDer weitere Verlauf der Reise verlief dann ohne weitere Auffälligkeiten. Die Nacht verbrachte das AirTag in einem Briefzentrum. Am nächsten Tag fuhr es mit dem Zusteller etliche Kilometer durch Apeldoorn, bevor es im Briefkasten des YouTubers landete. Die Wegstrecke ließ sich dabei auf dem Mac nachvollziehen, der Schlüsselfinder offenbarte also einen interessanten Einblick in die Routenplanung der niederländischen Post. AirtagAlex demonstrierte damit überdies, dass Apples smarte Etiketten sich unter bestimmten Umständen tatsächlich zum Tracking von Personen einsetzen lassen könnten. Allerdings machen die AirTags nach einiger Zeit durch Pieptöne auf sich aufmerksam, sodass sie irgendwann entdeckt werden. Der YouTuber will das Experiment demnächst in größerem Maßstab wiederholen und ein AirTag per Post nach Norwegen schicken.