Video: Historischen Apple I reparieren, vom iPad Programme laden
Hätte irgendjemand Ende der 70er Jahre geahnt, dass Apple Jahrzehnte später eines der weltweit bedeutendsten und wertvollsten Unternehmen ist, wer weiß ob so viele Exemplare des Erstlingswerks auf dem Müll gelandet wären. Gerade aber die niedrige Anzahl verbliebener Exemplare des Apple I, funktionsfähige Geräte gibt es nur noch sechs bis acht Stück, sorgt unter Sammlern für die enorm hohen Preise bei Versteigerungen. Eines der extrem raren noch betriebsbereiten Modelle steht übrigens im Deutschen Museum in München. Verkauft wurden 200 Exemplare - aus den seinerzeit 666,66 Dollar wurden bei einer Versteigerung sogar 900.000 Dollar. Vor einigen Tagen begann ein ehemaliger hochrangiger Microsoft-Manager mit einem spannenden Projekt. Sein Ziel war, einen Apple I zu reparieren - was einfach klingt, gelang in den letzten Jahren niemandem.
In einem Video wird festgehalten, vor welchen Herausforderungen Jimmy Grewal stand. Tatsächlich gelang es ihm, den als defekt geltenden Apple I wieder in Betrieb zu setzen. Glücklicherweise war das Board nicht beschädigt - was als Korrosion galt, war lediglich starke Verschmutzung, die sich durch zersetzte Schutzverpackung gebildet hatte. Der Apple I ließ sich zwar einschalten, funktionierte dann aber nicht. Zur großen Überraschung war der Schuldige aber nicht das Board an sich, sondern die angeschlossene Tastatur. Durch sorgfältige Reinigung des Boards sowie einiger leicht korrodierter Speichermodule glückte es dann tatsächlich, ein Programm zu laden.
Jimmy Grewal gelang es übrigens, mit dem iPad ein Kassettenlaufwerk zu simulieren und so den Apple I mit Programmdaten zu füttern. Die Original-Software des Apple I wurde damals nämlich auf Audiokassetten vertrieben, ein bis in die 80er Jahre hinein häufiger zu sehendes Speichermedium. Wer sich an den Commodore 64 erinnert: Für den sehr erfolgreichen Heimcomputer hatten Nutzer ebenfalls die Wahl zwischen Disketten sowie Bandspeicher. Zwar könnte Grewal den instandgesetzten Apple I nun sicherlich zu einem hohen Preis verkaufen, wie erwähnt ist das Angebot sehr gering, seine Entscheidung lautete jedoch, das Gerät in einem Computermuseum auszustellen.