Video: MacBook Air M2 deutlich beschleunigen – mit zusätzlichem Wärmeleitpad
Wenn es einem Prozessor zu warm wird und sich die Hitze nicht mehr über das Gehäuse ableiten lässt, muss entweder die Lüftung anspringen oder die Wärmeentwicklung sinken. Letzteres erfolgt durch Reduzierung der Taktrate, der Fachbegriff dafür lautet "Throttling". Erstmals ernsthaft befasste sich die Macszene mit diesem Umstand, als die 2018 eingeführte Version des MacBook Pro nach kurzer Zeit derart an Leistung verlor, dass es wesentlich langsamer als der Vorgänger arbeitete. Damals handelte es sich um einen Software-Fehler des Temperatur-Managements, allerdings gibt es viele Fälle, in denen Throttling ganz bewusst greift. Nach dem Verkaufsstart des MacBook Air M2 lautete die spannende Frage, wie das passiv gekühlte Notebook mit Dauerlast umgeht, einige Beobachtungen dazu
gibt es hier.
Tuning durch neues Wärmeleitpad?Je nach Art der Dauerlast verliert der M2-Chip 20 bis 25 Prozent an Leistung, wobei er für den maximalen Wert ziemlich lange beansprucht werden muss. Im Alltag, wo es meist nur kurze Leistungsspitzen gibt, erfolgt keine Reduzierung der Leistung. Erst nach Minuten macht sich das Absenken der Taktrate bemerkbar – doch ist es möglich, diesen Zeitpunkt noch weiter zu verzögern? MaxTech wollte es wissen und griff daher in die Hardware des MacBook Air M2 ein. Natürlich verwirkt man auf diese Weise seine Herstellergarantie, im Experiment galt es jedoch zu klären, ob ein neues, viel größeres Wärmeleitpad für wesentlich bessere Leistungswerte sorgt.
Test dokumentiert maßgebliche AuswirkungenAnstatt des unscheinbaren Wärmeleitsystems (siehe auch
diese Meldung, iFixit zeigte sich überrascht), kam ein wesentlich größeres Wärmepad zum Einsatz. Dieses führt die Hitze schneller ins Gehäuse ab und ermöglicht es dem Prozessor daher, länger mit maximaler Leistung zu arbeiten. Die Ergebnisse waren recht erstaunlich, denn vor der Modifikation nahm die Bewältigung einer Testaufgabe 2:55 Minuten in Anspruch, anschließend waren es nur noch 1:56 Minuten. Konnte es der M2 im Originalzustand auf bis zu 108 Grad bringen, blieb die Messung mit neuem Pad zweistellig – bei nicht mehr als 97 Grad. Erst nach 10 Minuten waren Throttling-Effekte spürbar.
Punkte im fünften Testdurchlauf von Cinebench
Spannendes Experiment – mit Risiken und ohne wirkliche Vorteile im AlltagAus dem interessanten Versuch lässt sich aber nicht ableiten, dass nun jeder zum M2-Tuning ansetzen sollte. Einerseits ist die Leistung in gewöhnlichen Situationen ohnehin nicht von Throttling betroffen, andererseits kennt aber auch niemand die langfristigen Auswirkungen, wenn es zu veränderter Hitzeverteilung innerhalb des Gerätes kommt. Wie erwähnt erlischt außerdem die Herstellergarantie – für eine Modifikation, aus der nur die wenigsten Besitzer eines MacBook Air ernsthaft Nutzen ziehen können. Damit bleibt es bei einem informativen Experiment, aber keiner alltagsrelevanten Verbesserung.