Video: Tim Cook über die WWDC, Apples soziale Verantwortung, Steuern und Corona
Apple sieht sich seit einigen Wochen mit etlichen Herausforderungen konfrontiert. Neben den mittlerweile natürlich abgeschlossenen Vorbereitungen der World Wide Developers Conference (WWDC), für die sich heute Abend mit der traditionellen Keynote der Vorhang öffnet, gibt es für Tim Cook und seine Mitarbeiter zahlreiche weitere Baustellen, etwa die Corona-Krise mit ihren wirtschaftlichen Folgen, wettbewerbsrechtliche Untersuchungen sowie die Themen Rassismus (nicht nur) in den USA und Diversität. In einem aktuellen Interview spricht der Apple-Chef unter anderem über die soziale Verantwortung des iPhone-Konzerns.
Tim Cook ist "angefüllt mit Geheimnissen"Cook stellte sich am gestrigen Sonntag in der Sendung "CBS Sunday Morning" den Fragen des Journalisten John Dickerson. Wenig überraschend ließ sich der Apple-CEO im Verlauf des Gesprächs keine detaillierten Informationen zur den Themen der WWDC-Keynote entlocken, der 59-Jährige hielt sich in dieser Hinsicht erwartungsgemäß bedeckt. Das sei für ihn nicht einfach, gab er zu: "Ich bin bis oben hin voll mit Geheimnissen und es ist schwer, diese nicht heraussprudeln zu lassen", sagte Cook. "Allerdings wurde ich sehr gut trainiert." Darüber hinaus betonte der Apple-Chef lediglich die große Bedeutung der WWDC sowohl für die Kunden des iPhone-Konzerns als auch die Software-Entwickler. "Wenn man wie ich das große Ganze im Blick hat und die Verbindung von Technologie und freien Künsten betrachtet, hüpft einem das Herz vor Freude", gab er dann doch zumindest einen kleinen Hinweis auf ein erwartendes Thema.
"CEO darf nicht nur den Profit im Kopf haben"Deutlich auskunftsfreudiger war Cook hingegen bei anderen Gesprächsthemen. Unter anderem betonte der Apple-Chef zum wiederholten Mal die soziale Verantwortung eines Unternehmens mit einer Marktkapitalisierung von annähernd 1,5 Billionen US-Dollar. Dessen CEO dürfe niemals nur den Profit im Kopf haben, sondern müsse stets auch das Wohlergehen der Gesellschaft im Blick behalten. Als Beispiel nannte Cook die anhaltende COVID-19-Pandemie: Man habe Apple förmlich auf den Kopf gestellt, um der Welt beim Kampf gegen das Coronavirus zu helfen. Darüber hinaus spende Apple in diesem Zusammenhang mehrere hundert Millionen US-Dollar. Auf Apples Steuerzahlungen angesprochen, betonte Cook einmal mehr, das Unternehmen entrichte die Summen, welche es den jeweiligen Staaten schulde.
"Großer Sprung hin zu mehr Gerechtigkeit"Was die derzeitigen Auseinandersetzungen in den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit Polizeigewalt und Rassismus betrifft, zeigt sich Cook optimistisch. Man erlebe derzeit einen Moment der Geschichte, welcher in dieser Hinsicht signifikante Fortschritte mit sich bringen könne, so der Apple-Chef. Jahrzehntelang hat es seiner Ansicht nach nur kleine Schritte gegeben, jetzt könnte ein großer Sprung hin zu mehr Chancengleichheit und Gerechtigkeit gelingen. Dieser dürfe aber gern noch deutlich größer ausfallen, sagte Cook. Als Randnotiz merkte er auf eine entsprechende Frage von John Dickerson hin noch an, bei Apple sei man tief bewegt von der Tatsache, dass mit iPhones aufgenommene Videos eine große Rolle in den derzeitigen Auseinandersetzungen spielten. Jedermann habe heute eine Kamera in der Tasche, dadurch werde es immer schwerer, bestimmte Vorgänge wie Polizeigewalt auszublenden oder falsch darzustellen.