VideoPad 2: Geheimer Prototyp von Apples nie erschienenem Newton-Nachfolger wird versteigert
Smartphones, Tablets und sogar Handgelenkscomputer gehören heutzutage zum alltäglichen Leben. Vor zwanzig oder gar dreißig Jahren sah das bekanntlich ganz anders aus. Mobiltelefone waren eher klobig, an Apps war noch lange nicht zu denken. Das höchste der Gefühle stellte damals ein Personal Digital Assistant (PDA) dar. Auch Apple bot von 1993 bis 1998 solche Geräte an. Diese wurden unter der Bezeichnung "Newton MessagePad" vertrieben, der Verkaufserfolg war allerdings eher bescheiden.
Prototyp des VideoPad 2 kommt unter den HammerDas hielt das damals von John Sculley geführte Unternehmen allerdings über längere Zeit nicht davon ab, einen Nachfolger zu entwickeln: das VideoPad. In Cupertino entstanden zwischen 1993 und 1995 drei verschiedene Modelle, über die in der Öffentlichkeit kaum etwas bekannt ist. Ein Prototyp des VideoPad 2 wird am 3. November 2021 vom Londoner Auktionshaus
Bonhams versteigert. Das Gerät ähnelt vom Design her einem kleinen Notebook, verfügt allerdings statt einer Tastatur über ein Touchdisplay. Der eigentliche Bildschirm ist zudem im Vergleich zu damaligen und heutigen Laptops oder auch Tablets winzig, bei dem angebotenen Exemplar fehlt er überdies gänzlich. Gedacht war er in erster Linie für den Einsatz bei Videotelefonie, flankiert wird er von zwei vergleichsweise großen Lautsprechern, darüber befindet sich die Kamera.
Quelle: Bonhams
Weltweit einziges noch existierendes ExemplarDer Beschreibung von Bonhams zufolge handelt es sich bei dem zur Versteigerung kommenden VideoPad 2 um den weltweit einzigen noch existierenden Prototyp. Das Kunststoffgehäuse misst 180 mal 232 Millimeter und ist 33 Millimeter dick. Das Gerät wurde dem derzeitigen Besitzer, dessen Namen das Auktionshaus nicht nennt, im Jahr 1999 von einem bei Apple angestellten Ingenieur verkauft. Im Angebot enthalten ist ein Original-Case aus schwarzem Leder mit eingeprägtem Newton-Logo. Das Auktionshaus rechnet mit einem Erlös zwischen 6.900 und 10.000 Euro.
Quelle: Bonhams
Steve Jobs beendete die Entwicklung des VideoPadDas VideoPad kam bekanntlich nie auf den Markt. Steve Jobs stoppte nach seiner Rückkehr zu Apple im Jahr 1997 bereits wenige Monate später die Entwicklung. Gleichzeitig sorgte er dafür, dass Apple das Newton MessagePad aus dem Programm nahm. Die Geräte und ihr Betriebssystem erfüllten nicht die Ansprüche, welche der 2011 verstorbene Unternehmensgründer im Hinblick auf Bedienerfreundlichkeit und die Benutzererfahrung stellte. Zudem war die damalige Technik nicht so weit entwickelt, um das in absehbarer Zeit ändern zu können. Die diesbezüglichen Vorstellungen von Steve Jobs realisierte Apple dann rund zehn Jahre später mit dem ersten iPhone – mit den bekannten Folgen für das heutige Alltagsleben.