"Mit über 1.000 Apps hat der Mac App Store einen guten Start. Wir glauben, dass die Anwender diese innovative neue Möglichkeit, um ihre Lieblings-Apps zu entdecken und zu kaufen, lieben werden." Vor genau
vier Jahren eröffnete Apple den Mac App Store und ließ den damaligen Apple-CEO Steve Jobs in der Pressemitteilung jene Worte sprechen. Erstmals vorgestellt wurde der Mac App Store auf dem "Back to the Mac"-Event im Oktober 2010.
Unter diesem Motto fasste Apple zusammen, dass man aus dem Erfolg der iOS-Plattform sehr viele Lehren gezogen habe, die sich auch auf den Mac übertragen lassen. Eine dieser Erkenntnisse war, den Benutzern eine einfachere Art und Weise zur Suche und zum Erwerb von Software anbieten zu müssen, als sie auf Suchmaschinen-Recherche oder Software-Portale zu verweisen. Auch einheitliche Handhabung von Lizenzen sowie einfache Installation waren Apple ein Anliegen.
Inzwischen ist der Mac App Store wohl der wichtigste Vertriebsweg für Mac-Software und Apple integrierte auch Software-Aktualisierungen für System und Systemprogramme in das Programm. Neue
Versionen von OS X werden seit 2011 exklusiv über den Mac App Store vertrieben, den Anfang machte OS X Lion. Weiterhin ist es aber erlaubt, Mac-Software auch außerhalb des Mac App Stores anzubieten und zu vertreiben. Somit wählte Apple nicht den Ansatz aus iOS, wo es ausschließlich den App Store gibt, um auf offiziellem Wege Apps zu beziehen. Bestimmte Technologien stehen allerdings nur für Apps im Mac App Store zur Verfügung, darunter Apple Maps oder direkte iCloud-Anbindung.
iOS App Store vs. Mac App StoreEinen weiteren großen Unterschied zwischen App Store und Mac App Store gibt es: Während der App Store für iOS mit kostenlosen Titeln samt InApp-Käufen oder Apps sehr minderer Qualität überflutet ist,
blieb der Preisverfall im Mac App Store aus. Produktivitäts-Apps und hochwertige Anwendungen stehen sehr viel stärker im Vordergrund als im iOS App Store. Eine Schwemme an 99-Cent-Apps für den Mac erfolgte nicht. Ebenso wie unter iOS räumt sich Apple aber Einfluss auf Inhalt und Gestaltung von Software ein - nicht jedem gefällt es, wie stark Apple damit den Softwaremarkt in die von Cupertino gewünschte Richtung leiten kann.
In den letzten Jahren haben wir (Synium Software, unter anderem Betreiber von MacTechNews.de) sehr deutlich beobachten können, dass Kunden bei den Alternativen a) Kauf auf der Herstellerseite und b) Kauf im Mac App Store in annähernd 100 Prozent der Fälle den Mac App Store wählen. Bei Programmen wie CleanApp, das aufgrund weitreichender Lese- und Schreibrechte nicht über den Mac App Store vertrieben werden darf, lautet eine der häufigsten Support-Anfragen: "Ich würde es ja kaufen, aber ich will nur Software aus dem Mac App Store".
Entwicklung seit 2011 und AusblickSeit 2011 hat sich der Mac App Store aber leider kaum noch weiterentwickelt - beispielsweise sucht man Demo-Versionen bzw. einfache Möglichkeiten, ein Programm vor dem Kauf auszuprobieren, vergeblich. Auch schnelle, kritische Updates lassen sich nicht mehr innerhalb weniger Stunden veröffentlichen. Weiterhin fehlt die Option, bestehenden Kunden günstigere Upgrades anzubieten oder allgemein Rabatt-Codes zu verteilen.
Neues Design 2014 Altes Design 2013Man darf gespannt sein, wie sich der Mac App Store bzw. der gesamte Software-Markt auf dem Mac in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Sicherlich bleibt der Mac App Store auf lange Zeit die führende Plattform, um Mac-Software zu erwerben. Auch wenn es einzelne Hersteller gibt, die dem Vertrieb via Mac App Store kein Vertrauen (mehr) schenken, so ist nicht absehbar, dass die Mehrheit der Normalanwender wieder außerhalb des Mac App Stores nach Software sucht.