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VirtualBox bald für Macs mit Apple Silicon verfügbar (Aktualisierung: Oracle dementiert)

VMware Fusion und Parallels Desktop: So heißen die bekanntesten Virtualisierungslösungen für den Mac. Die Hersteller der beiden kostenpflichtigen Programme stellen bereits seit einiger Zeit Versionen zur Verfügung, welche auf Notebooks und Desktops mit Apples M-Chips eingesetzt werden können. Für die kostenlose und ebenfalls sehr beliebte Anwendung namens VirtualBox gilt das zum Leidwesen etlicher Mac-Nutzer bislang nicht. Jetzt hat Oracle eine Betaversion veröffentlicht, die Apple Silicon nativ unterstützt.


VirtualBox 7 läuft nativ auf Macs mit Apple Silicon
VirtualBox 7.0.0_BETA1 ist eine frühe Ausgabe der kommenden Major-Version. Oracle bezeichnet diese in der App selbst noch als „Tech Preview“ und bewirbt sie auch noch nicht auf der Webseite des Projekts. Die verschiedenen Varianten, darunter auch jene für Macs mit Apples hauseigenen ARM-Chips, lassen sich aber bereits von den Servern des Unternehmens herunterladen. Das Disk-Image für Apple Silicon trägt die Bezeichnung 7.0.0_BETA1/VirtualBox-7.0.0_BETA1-153351-macOSAArch64.dmg ( direkter Link) und kann nach dem Download auf die bekannte Art und Weise installiert werden. Versionen für Intel-Macs sowie für Linux und Windows sind natürlich ebenfalls verfügbar.

Benutzeroberfläche wurde behutsam neu gestaltet
VirtualBox 7 fußt auf Apples Hypervisor-Framework, das seit macOS 10.10 Yosemite im Mac-Betriebssystem enthalten ist. Die derzeit aktuelle Version setzt noch auf Kernel-Extensions, welche Apple bereits vor geraumer Zeit für obsolet erklärte. Die VirtualBox-Entwickler haben zudem die Benutzeroberfläche der Anwendung behutsam neu gestaltet, die macOS-Versionen unterstützen darüber hinaus jetzt den Dunkelmodus des Betriebssystems.

Liste der Gastsysteme ist mit Vorsicht zu genießen
Die Liste der möglichen Gastsysteme ist lang und umfasst diverse Ausgaben von Windows, Linux und macOS. Allerdings ist die Übersicht, welche bei der Einrichtung einer virtuellen Maschine erscheint, mit Vorsicht zu genießen. Auf Macs mit Apple Silicon lassen sich nämlich nur Betriebssysteme für ARM-Chips virtualisieren, etliche der aufgeführten OS-Versionen gab und gibt es jedoch nicht für derartige CPUs, etwa Windows 95, MS-DOS, Mac OS X 10.6 Snow Leopard sowie alle macOS-Ausgaben vor Big Sur. Beachten sollte man auch, dass Apples Lizenzbedingungen die Ausführung von macOS in virtuellen Maschinen nur zu Entwicklungs- und Testzwecken erlauben. Windows 10 oder 11 für ARM gibt es darüber hinaus lediglich als Insider Preview, Microsoft verkauft diese Betriebssysteme nicht an Endkunden.

Aktualisierung: Oracle-Mitarbeiter dementiert
Entgegen den bislang vorliegenden Informationen wird die finale Version von VirtualBox 7 auf absehbare Zeit nicht für Apple Silicon zur Verfügung stehen. Die Tech Preview für M1- und M2-Macs sei versehentlich auf dem Download-Server gelandet, heißt im Foren-Beitrag eines Oracle-Mitarbeiters und VirtualBox-Entwicklers. Die Implementierung der als Beta gekennzeichneten Ausgabe sei alles andere als komplett und weit von der Produktionsreife entfernt. Das werde sich bis zum Erscheinen von VirtualBox 7 auch nicht ändern. In einem anderen Thread merkt ein Tester an, dass die Beta für Macs mit Apple Silicon wohl eine x86-Emulation beinhalte und lediglich 32-Bit-Betriebssysteme für Intel- und AMD-CPUs als Gäste unterstütze. Die Virtualisierung von ARM-Versionen sei nicht möglich. Ein kurzer Test von MacTechNews bestätigte diese Beobachtung. Die weitere Entwicklung von VirtualBox bleibt folglich abzuwarten.

Kommentare

Tomboman31.08.22 17:07
Ich kann mich noch erinnern, auf meinem Powerbook Windows per Virtualisierung (Intel Chip wurde emuliert) laufen lassen konnte - Verstehe nicht, wieso man das nicht einfach auch auf einem Apple Silicon Prozessor machen kann.
+4
vta31.08.22 17:14
Das was du gemacht hast, war keine Virtualisierung, sondern eine Emulation. Und hier geht es um Virtualisierung.

Eine Emulation wäre bestimmt machbar, sofern es einen passenden x86_64 Emulator gibt (ggf. in Zukunft mit QEMU; x86_66 kann QEMU glaube ich noch nicht auf ARM64 emulieren, habe aber jetzt auch nicht extra nachgeschaut).
+4
Marcel Bresink31.08.22 17:22
Mit dem kostenlosen Programm UTM (das intern QEMU verwendet) geht das schon lange. Jede Maschine kann wahlweise mit Virtualisierung oder mit Emulation eingerichtet werden.

Von Mac OS 9 über Mac OS X 10.0 bis macOS 12 kann man alles auf einem Apple Silicon-Mac laufen lassen. Natürlich ebenso auch Linux oder Windows. Im Emulationsmodus ist die Geschwindigkeit natürlich deutlich reduziert.
+5
pünktchen
pünktchen31.08.22 17:23
Doch, Quemu läuft, inklusive X86-Emulation. Nur halt nicht besonders schnell.



Marcel war schneller.
+2
ww
ww31.08.22 17:24
VmWare Fusion ist doch kostenfrei? Und zwar schon länger
-1
semmelroque
semmelroque31.08.22 17:34
Äääähm, nein - VMware Fusion ist kostenpflichtig - sowohl Player als auch Pro Version.
+1
mikeboss
mikeboss31.08.22 17:37
hm, im forum steht was von kein hypervisor sondern x86 32-bit emulation:

und hier:
0
ww
ww31.08.22 17:44
semmelroque
Äääähm, nein - VMware Fusion ist kostenpflichtig - sowohl Player als auch Pro Version.

Ok - für den Privatgebrauch kostenlos.

Oder hat sich hier wieder etwas geändert? Ich habe auf jeden Fall eine kostenfreie Lizenz.
0
Wellenbrett31.08.22 17:48
semmelroque
Äääähm, nein - VMware Fusion ist kostenpflichtig - sowohl Player als auch Pro Version.

"Äääähm, nein" - Vmware Fusion ist für den privaten Gebrauch kostenlos: :
"...Privatkunden können sich über diesen Link unabhängig von der derzeitigen Lizenz für eine neue kostenlose Lizenz registrieren."
+2
MrWombat
MrWombat31.08.22 18:15
Mein alter powermac hatte eine Intel 486dx2 Karte eingebaut, da kommt man sich alt vor
+1
Dupondt31.08.22 20:28
mikeboss:

Danke für den Hinweis, ich habe die Meldung entsprechend aktualisiert.
+1
Bozol
Bozol31.08.22 20:55
Hm, glaubt ihr das Virtual Box noch eine Rolle spielen wird nachdem sie fast 1 1/2 Jahre gebraucht haben um dort hinzukommen wo Parallels schon lange vorher war?

Ich habe früher auch Virtual Box verwendet, bin aber seit dem ich den Speed und die anderen kleinen Bequemlichkeiten von Parallels kennengelernt habe nicht mehr Willens zurückzukehren, auch wenn ich bei Parallels 59.- Update im Jahr abdrücken muss.

Was meint ihr dazu? Hat VB noch eine Chance?
0
gfhfkgfhfk31.08.22 23:11
Bozol
Ich habe früher auch Virtual Box verwendet, bin aber seit dem ich den Speed …
VirtualBox ist sehr konservativ in der Grundeinstellung konfiguriert. Etliches was die Performance anhebt ist auf der Kommandozeile zu konfigurieren und ist nicht per GUI erreichbar. Das liegt unter anderem daran, dass es bei Anpassen der TLB Cache Strategie auch ganz schnell zu Problemen kommen kann, sprich Exploits möglich sein können. VirtualBox kommt aus einem Umfeld wo das eine Rolle spielt. Bei Parallels ist das eher kein Thema.
+2
hal5301.09.22 11:55
Ich habe mit die Testversion für M1 Prozessoren als host heruntergeladen.
Das Problem beginnt bereits, wenn das Programm meinen Mac mini als
32 bit Betriebssystem identifiziert.

Kein ARM guest (Ubuntu, Debian oder Arch) lässt sich installieren.
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