Virtuelle 100 Zoll: Das "Spacetop AR"-Notebook zeigt, was Apple mit der AR-Brille umsetzen könnte
Es sind nur noch zwei Wochen, bis Apple wohl nach vielen Jahren Entwicklungsarbeit und mehreren signifikanten Kurswechseln in die Produktkategorie der AR-/VR-Headsets einsteigt. Es besteht wenig Zweifel, dass die Hardware leistungsfähig, die Darstellungsqualität hervorragend sein wird. Allerdings blieb die wesentliche Fragestellung bislang unbeantwortet, weswegen angeblich selbst Apple-intern nur gedämpfte Zuversicht herrscht: Auf welche Frage ist das Produkt die Antwort? Handelt es sich nur um eine beeindruckende Tech-Demo oder kann das Headset wirklich großen Nutzwert mitbringen? Ein Blick auf die Vorstellung eines neuartigen "Notebooks" zeigt, welches Potenzial die Apple-Brille grundsätzlich hat.
Kein integriertes Display mehrDas Konzept des als "
Spacetop" bezeichneten Gerätes, entwickelt von Sightful, lässt sich einfach beschreiben. Ein integriertes Display gibt es nicht, stattdessen bedarf es einer AR-Brille. Trägt man diese, so wird aus der Welt vor einem eine gigantische Darstellungsfläche, was in der Wahrnehmung eine Diagonale von 100 Zoll ergibt. Dies entspricht einer großen Leinwand, allerdings mit dem großen Unterschied, dass keiner der Umstehenden einen Blick auf den Inhalt werfen kann. Die Auflösung pro Auge liegt bei 1080p. Wer möchte, kann natürlich auch ein konventionelles Display mit dem Spacetop verbinden.
Recht günstig, dafür diverse EinschränkungenAllerdings gibt es beim Spacetop einige wesentliche Einschränkungen. Wenn er dann irgendwann einmal auf den Markt kommt, dürfte zwar nicht so sehr der moderate Preis von 2000 Dollar abschrecken, wohl aber die Voraussetzungen an den Nutzer. Dieser darf nämlich keine Brille tragen. Zu einem noch späteren Zeitpunkt werde es zwar eingeschliffene Linsen für das Headset geben, zunächst bedarf es aber entweder guter Sehschärfe oder Kontaktlinsen. Die Auflösung ist ebenfalls vergleichsweise niedrig, weswegen sich die Darstellung nicht als "Retina" anfühlt. Dazu kommt die geringe Akkulaufzeit von nur 5 Stunden – obwohl ein effizienter Chip des Typs Qualcomm Snapdragon 865 nebst Kryo 585TM 8-Core seinen Dienst verrichtet.
TestphaseDerzeit befindet sich der Spacetop in der finalen Erprobung. Erste Rückmeldungen der Tester lauten, dass die Bildwiederholrate von nur 75 Hz schnell anstrengend wirke, man sich jedoch schnell an die Arbeitsweise und die riesige Displayfläche gewöhne. Sobald die Marktreife anstehe, sei man sehr verführt, besagte 2000 Dollar auszugeben. Wann das jedoch der Fall sein kann, ist noch nicht bekannt.