Virtuelle Realität im Auto: Youtuber Mark Rober spricht über seine Arbeit bei Apple (mit Video)
Apples Entwicklungsabteilung ist sehr kreativ und beschäftigt sich oft mit Technologien und Verfahren, die ziemlich weit in die Zukunft weisen. Davon zeugen unter anderem die vielen Patentanmeldungen, welche das kalifornische Unternehmen bei den zuständigen Behörden einreicht. Seit Jahren geht es in solchen Schutzschriften immer wieder um Neuerungen im Automobilbereich sowie im Zusammenhang mit Erweiterter beziehungsweise Virtueller Realität (AR/VR). An einem Patent, das diesen beiden Bereichen miteinander verbindet, arbeitete vor geraumer Zeit insgeheim ein bekannter YouTuber mit – und plaudert jetzt ein wenig aus dem Nähkästchen.
Apple engagierte YouTuber für die „Special Projects Group“Mark Rober betreibt seit vielen Jahren einen YouTube-Kanal mit aktuell mehr als 22 Millionen Abonnenten. In seinen Videos handelt der Maschinenbau-Ingenieur und ehemalige NASA-Mitarbeiter vielfältige wissenschaftliche Themen ab und präsentiert diese mit einem ganz eigenen Humor. Im Gespräch mit Marques Brownlee berichtete er jetzt über seine Tätigkeit für Apple. Das kalifornische Unternehmen trat vor etlichen Jahren an ihn heran, um sich seiner Mitarbeit in der „Special Projects Group“ zu versichern. Diese Abteilung beschäftigt sich unter anderem mit Virtueller und Erweiterter Realität. Apple erwartete von Rober, vornehmlich im Fahrzeugbereich kreative und außergewöhnliche Ideen beizusteuern.
Virtuelle Realität soll Reisekrankheit bekämpfenDas tat der YouTuber dann auch: Rober arbeitete aktiv an Patentanträgen mit, welche sich mit dem Einsatz von Virtueller Realität in Autos befassten. In den 2016 eingereichten Schutzschriften ging es allerdings nicht um in Fahrzeuge integrierte Systeme. Vielmehr sollte eine VR-Brille dazu dienen, Autoinsassen vor der Reisekrankheit, also Übelkeit zu bewahren, und zwar durch entsprechende Ablenkung. Im Gespräch mit Brownlee nennt Rober einige der Ideen, die er damals mit anderen Apple-Mitarbeitern entwickelte. Dazu gehört unter anderem das Vorspiegeln eines virtuellen Horizonts, der mithilfe entsprechender Sensoren die Bewegungen des Fahrzeugs optisch kompensiert.
Apple verlangte von Rober strikte GeheimhaltungRober berichtet auch von den Bedingungen, denen seine mehrjährige Tätigkeit in Cupertino unterworfen war. Der YouTuber durfte seinen Kanal zwar weiterhin betreiben, aber weder in seinen Videos noch in anderen Medien preisgeben, dass er für Apple arbeitete. Als er in die Talkshow von Jimmy Kimmel eingeladen wurde, bedeutete ihm Apples damaliger Hardware-Vizepräsident Dan Riccio durch die Blume, dieses sei nicht erwünscht. Er trat dennoch in der Fernsehsendung auf, allerdings natürlich, ohne Apple zu erwähnen. Konsequenzen hatte das nicht, Rober war anschließend noch ein weiteres Jahr für den kalifornischen Konzern tätig. Mit der Geheimhaltung war es dann naturgemäß vorbei, als sein Name in den Patentanträgen auftauchte, die 2018 veröffentlicht wurden.
Aktueller Bezug: Virales TikTok-Video einer MitarbeiterinDer Bericht des YouTubers hat in einer Hinsicht eine sehr aktuellen Bezug. Was Geheimhaltung und private Auftritte von Mitarbeitern in der Öffentlichkeit betrifft, hat sich nämlich bei Apple offenbar nichts geändert. Das bekam jetzt eine Angestellte zu spüren, die auf ihrem TikTok-Kanal einer Kundin des Unternehmens sehr nützliche Sicherheits-Tipps im Zusammenhang mit ihrem gestohlenen iPhone gab. Apple forderte Paris Campbell, so der Name der Mitarbeiterin, ultimativ auf, das entsprechende Video umgehend zu löschen (siehe
). Sollte das nicht geschehen, könne es zur fristlosen Kündigung kommen, drohte er Konzern.