Vodafone Pass und Telekom StreamOn: Aus für Zero-Rating-Angebote
Musik- und Videofans, die auch unterwegs ihre Lieblingssongs oder Filme genießen wollen, können bei Deutscher Telekom und Vodafone auf sogenannte Zero-Rating-Optionen zurückgreifen. Diese Angebote sind zwar kostenpflichtig, dafür belasten die Inhalte der darin enthaltenen Streamingdienste das vertraglich festgelegte Datenvolumen nicht. "Telekom StreamOn" und "Vodafone Pass" standen allerdings seit ihrer Einführung vor fünf beziehungsweise vier Jahren immer wieder in der Kritik, weil sie nach Ansicht vieler Experten gegen die Netzneutralität verstoßen.
Zero-Rating bevorzugt bestimmte DiensteDiese Auffassung bestätigte im September 2021 der Europäische Gerichtshof (EuGH). In ihrem Urteil entschieden die Richter in Luxemburg, dass sowohl "StreamOn" als auch "Vodafone Pass" nicht mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung des Datenverkehrs vereinbar sind. Bei den Zero-Rating-Optionen von Deutscher Telekom und Vodafone werden jedoch bestimmte Dienste bevorzugt. Diese werden nämlich nicht auf das in einem Vertrag inkludierte Datenvolumen angerechnet und können somit anders als andere Internet-Inhalte unbegrenzt genutzt werden. Die Bundesnetzagentur setzt das EuGH-Urteil nun in Deutschland um und untersagt den beiden Mobilfunk-Unternehmen die Fortführung der beiden Angebote.
Endgültiges Aus für "StreamOn" und "Vodafone Pass" im März 2023Ab 1. Juli 2022 dürfen "Telekom StreamOn" und "Vodafone Pass" laut der Anordnung der Regulierungsbehörde nicht mehr angeboten werden. Bereits gebuchte Zero-Rating-Optionen müssen allerdings nicht bereits ab diesem Datum entfallen: Die Bundesnetzagentur gibt Deutscher Telekom und Vodafone bis Ende März 2023 Zeit, um die Angebote endgültig einzustellen. Diese Frist sei angesichts der großen Zahl von Bestandskunden erforderlich, heißt es in einer
Mitteilung der BNetzA, auch um einen "verbraucherfreundlichen Übergang auf andere Tarife zu ermöglichen." Die Regulierungsbehörde geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Einstellung von "Telekom StreamOn" und "Vodafone Pass" sich positiv auf den deutschen Mobilfunkmarkt auswirkt. "Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Datenvolumina oder günstigere Mobilfunk-Flatratetarife anbieten", sagte BNetzA-Präsident Klaus Müller.