Vom Aqua-Look bis zu Jony Ives Redesign - (Mac) OS X im Laufe der Zeit
Mac OS X 10.4 TigerDie fünfte Iteration von Mac OS X mit dem Codenamen Tiger stellte die erste Version mit gestiegenen Hardware-Voraussetzungen dar, sodass erstmals ältere iMacs und iBooks auf der Vorgängerversion Panther verbleiben mussten; gleichzeitig war Tiger das letzte Mac OS X, das überhaupt noch auf G3-Rechnern lief. Am 29. April 2005, somit eineinhalb Jahre nach 10.3 vorgestellt, fällt die größte Hardware-Veränderung in der jüngsten Apple-Geschichte in die Zeit von Tiger: der
Intel-Switch. Die ersten Macs mit Intel-Prozessoren kamen im Januar 2006 ins Angebot und waren mit Mac OS X 10.4.4 ausgestattet. Da nach dem Prozessorwechsel alle bisherigen Programme nicht mehr lauffähig waren, stellte Apple mit „Rosetta“ eine Möglichkeit zur Verfügung, PowerPC-Applikationen auch auf Intel-Macs zu verwenden.
Das Tiger-Betriebssystem brachte neue Funktionen und Elemente wie die Systemsuche
Spotlight und die Widget-Technik
Dashboard mit, die gemeinsam das alte Suchwerkzeug Sherlock ersetzten. Safari lernte den Umgang mit RSS-Feeds, der Automator half fortan bei sich wiederholenden Routineprozessen und VoiceOver unterstützte Sehbehinderte im Umgang mit dem Apple-Betriebssystem. Für Entwickler brachte 10.4 die neue Datenbanktechnologie CoreData mit, außerdem hielten Core Video sowie Core Image Einzug.
Das äußere Gewand des Systems wies erneut kleinere Änderungen auf, allen voran die
neue Menüzeile am oberen Bildschirmrand: Die Nadelstreifen hatten mit 10.4 endgültig ausgedient und wichen im Menü einer
glasähnlichen Optik. Der blaue Apfel in der linken Ecke verlor sein Glänzen und erhielt eine flachere Optik, die derjenigen der blauen Spotlight-Lupe in der rechten Ecke entsprach. Spotlight selbst präsentierte sich als kleines, blaues Textsuchfeld unter der Lupe. Das Dashboard eröffnete einen neuen Stil in Form von kleinen Minianwendungen, Widgets, die sich bei Aktivierung in eine übergeordnete Ebene über dem Hauptbildschirm legten.
Das Nebeneinander verschiedener Design-Themen wurde schon mit dem Verschwinden der Nadelstreifen etwas weniger, zusätzlich verwendeten zunehmend Apple-Programme die sogenannte
Unified Title Bar. Das bedeutet, sie verwendeten die Bedienelemente, wie sie die Finder-Fenster seit 10.3 Panther haben: Tabs an der Seite, Bedienungselemente und ein Suchfeld in der oberen Leiste. Ein prominentes Beispiel für diesen neuen Look stellt Mail dar, welches gleichzeitig ein ganz leicht angepassten Programm-Icon erhielt. Auch iChat und (ab 2006) iTunes präsentierten erneut überarbeitete Symbole.