Vom Hobby zum Hoffnungsträger: Die Karriere des Apple TV
Apple bewirbt das Apple TV als Gerät, das alles einfacher macht. Dabei bereitete die Set-Top-Box dem iPhone-Konzern lange Zeit großes Kopfzerbrechen, da sich der Weg zum Big Player auf dem Markt der Streaming-Hardware als steinig erwies.
Obwohl das Apple TV nie so große Erfolge wie der Mac, iPod oder das iPhone feierte, ist die TV-Box inzwischen ein wichtiger Eckpfeiler der Konzernstrategie.
MacTechNews widmet sich Apples kleinem schwarzen Kasten und nennt sowohl die Fortschritte als auch die Rückschläge seit der Erstveröffentlichung im Jahr 2007. Wir werfen zudem einen kurzen Blick zurück auf die 1990er-Jahre, als Apple sich erstmals an TV-Hardware versuchte.
Graue Vorzeit: Apples TV-Experimente in den 1990er-JahrenLange bevor das erste Apple TV im Jahr 2007 auf den Markt kam, hatte Apple bereits einige TV-Experimente gewagt. 1993 präsentierte der Konzern das schwarze Macintosh TV inklusive eines Sony Trinitron-CRT mit einer Bilddiagonale von 14 Zoll. Nutzer konnten mit dem Hybriden aus Rechner und Fernseher zwischen der Desktop-Oberfläche von Mac OS und einer herkömmlichen TV-Anzeige wechseln.
Kurioserweise bot das Mac TV mit dem Tuner für Kabelfernsehen eine essenzielle Receiverfunktion, die das Apple TV bis heute nicht bereitsstellt. Apple stoppte die Produktion des 2.097 US-Dollar teuren Geräts schon nach nur wenigen Monaten, da es sich mehr als schlecht verkaufte.
Mitte der 1990er arbeitete Apple zudem an der ersten Set-Top-Box des Konzerns. Die Apple Interactive Television Box versprach für die damalige Zeit visionäre Funktionen wie die Anbindung eines interaktiven Videoservice, über den Nutzer den abzuspielenden Inhalt selbst wählen konnten. Das Produkt kam jedoch nie in den Handel.
Der Pippin-FlopApple versuchte sich 1996 sogar an einer Spielkonsole, die der Konzern über den japanischen Spielzeughersteller Bandai vertrieb. Der „Pippin“ getaufte weiße Kasten floppte, da er gegen die leistungsstärkere sowie von einem größeren Spieleangebot profitierende Konkurrenz von Sony und Sega keine Chance hatte.
PC World kürte die Konsole 2006 zu einem der 25 schlechtesten Technikprodukte der Geschichte. Das Resümee fiel vernichtend aus: „Leistungsschwach, überteuert und ein kaum genutztes Potenzial – so lässt sich alles beschreiben, was Apple Mitte der 1990er-Jahre hervorbrachte.“
Als Apple-Mitbegründer Steve Jobs 1997 zum Konzern zurückkehrte, entschlackte er das Produktsortiment radikal. Der Maßnahme fiel auch die Konsole zum Opfer. Apple verabschiedete sich für die nächsten zehn Jahre vom TV-Geschäft.