Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Von A/UX bis Server.app – die Geschichte der Apple-Server

Wer sich ein paar Jährchen mit Apple-Hardware beschäftigt, erinnert sich vielleicht noch an Xserve, Apples stylische Serverreihe. Mit ihrer Front aus gebürstetem Aluminium und ihren dezenten LEDs waren sie ein echter Hingucker im Serverschrank. Knapp neun Jahre verkaufte Apple seine dedizierte Server-Hardware. Doch die Bemühungen des Konzerns, Server-Administratoren für Apples Plattform zu gewinnen, geht viel weiter zurück – und über 2011 hinaus, wie Mac-Veteran Howard Oakley in einem Artikel über die Geschichte der Mac-Server ausführlich beschreibt.


Als erstes Resultat von Apples Bemühungen um Macintosh-Server nennt Oakley A/UX, ein zu großen Teilen außer Haus entstandener Unix-Port für den 1987 erschienen Macintosh II. Das auf AT&T Unix basierende Betriebssystem war POSIX-compliant und qualifizierte den Macintosh II (in Kombination mit A/UX) für Aufträge aus Regierungsbehörden. Es hatte keinen langen Bestand – mit Version 3.0 wurde im Jahr 1992 die letzte große Version veröffentlicht. Trotzdem bot Apple in den Neunzigerjahren unter der Bezeichnung Workgroup Server dedizierte Serverhardware an.

Früher PowerPC: AIX
Ein versprochenes Update von A/UX auf Version 4.0 mit PowerPC-Unterstützung wurde nie fertiggestellt. Stattdessen vertrieb Apple während der beigen PowerPC-Jahre „Network Server“ im Rollunterschrankformat. Als System kam das von IBM entwickelte AIX zum Einsatz. Erst mit der Rückkehr von Steve Jobs und dem Umstieg auf farbenfrohes Design entstand ein erster „Mac OS X Server“.

Xserve und Mac OS X Server
Ab 2002 stellte Apple dann dedizierte Serverhardware her, zunächst auf PowerPC-, später auf Intel-Basis. Als der erhoffte Erfolg ausblieb, wechselte Apple zunächst auf Standard-Macs. So konnte man beispielsweise einen Mac mini mit vorinstalliertem Mac OS X Server erwerben. Gleichzeitig begann Apple, das Server-System separat zu verkaufen – zu einem Zehntel des bisherigen Preises. OS X Server schrumpfte schließlich auf eine App zusammen, die es im Mac App Store zu kaufen gab.

Die Server-App, hier in ihrer finalen Form, vereinte viele verschiedene Dienste in einer Oberfläche.

Ende von macOS Server
Als selbst der Kampfpreis von 30 Euro der hauseigenen Server-App nicht zum Erfolg verhalf, zog Apple schließlich die Reißleine: Mit dem Upgrade auf macOS 10.13 (High Sierra) wechselten Dateifreigabe, Inhalts-Caching und Time-Machine-Server in die Freigabe in den Systemeinstellungen. Seit macOS 10.14 (Mojave) blieben nur noch Profilmanager, Xsan sowie Open Directory. Ab macOS 12 (Monterey) war auch damit Schluss. Einige Komponenten veröffentlichte Apple als Open-Source-Projekte; Fans der App gab Apple einen Server Migration Guide an die Hand.

Neuer Anlauf mit Apple Silicon?
Zum Abschluss seines Rückblicks auf die Geschichte der Macintosh-Server äußert Oakley eine vorsichtige Hoffnung, dass Apple für seine dedizierte Hardware einen neuen Anlauf wagen könnte. Ein paar Fakten aus der jüngsten Vergangenheit geben Anlass dazu: Apples KI-Angebot „Apple Intelligence“ setzt bei rechenintensiven Anfragen auf eine Serverlösung namens Private Computing Cloud. Dafür baut Apple offenbar eigene, auf Apple Silicon basierende Server.

Kommentare

aka_makaveli
aka_makaveli09.12.24 17:26
Der letzte Dienst den ich genutzt hatte war der Mail-Dienst. Danach habe ich ihn durch den Synology MailPlus Server ersetzt und bin mit der neuen Lösung sehr zufrieden
Now I know the answers to the question, do dreams come true.
+1
Fleschmac09.12.24 17:58
Ach ja, der xserve war schon ein cooles Stück Hardware mit richtig Power. Leider recht schwer und laut wie ein Flugzeug
+2
Bluebox3409.12.24 18:26
Apple könnte so viel coole Hybridlösungen anbieten, die Features von Google Workspace, iCloud und MDM mit vernünftiger Hardware kombiniert, aber da ist die Firma auf allen Augen blind.
+1
Fischmuetze09.12.24 19:02
Bluebox34
Apple könnte so viel coole Hybridlösungen anbieten, die Features von Google Workspace, iCloud und MDM mit vernünftiger Hardware kombiniert, aber da ist die Firma auf allen Augen blind.

What ... ja zu Zeiten Mac OS 7-9 haben wir Sun's als File-Server eingesetzt...
Ein irgendwie gearteter macOS dedizierter Apple-Server macht aber inzwischen gar keinen Sinn mehr.
... welcher Admin tut sich denn eine proprietäre Lösung an und wozu auch? Ich nicht und die meisten meiner Kollegen wohl ebenso nicht. Das hat wahrlich nichts mit auf allen Augen bind sein zu tun. Die Anforderungen an Server sind heute völlig anders, als zu XServer-Zeiten vor 10 oder 15 Jahren... und für all das gibt es fertige, etablierte Lösungen in die auch macOS Clients ganz hervorragend integriert werden können.
Heute geht es um vorrangig Virtualisierung und Container, Clustering, Load Balancing, Lizenz Management, Security und Failure Management, Backup, On-Premises in Kombi Cloud-Services ... was soll da eine kleine Arbeitsgruppenlösung a la XServe? Das kann man mit jedem Mac Mini abfeiern ... oder besser mit einem Linux-System.
Apple hat das gut erkannt und weiß, dass es dort nur Schelte, aber sicher keine Dollar zu verdienen gibt ...
+7
Bluebox3409.12.24 19:30
Fischmuetze
Bluebox34
Apple könnte so viel coole Hybridlösungen anbieten, die Features von Google Workspace, iCloud und MDM mit vernünftiger Hardware kombiniert, aber da ist die Firma auf allen Augen blind.

What ... ja zu Zeiten Mac OS 7-9 haben wir Sun's als File-Server eingesetzt...
Ein irgendwie gearteter macOS dedizierter Apple-Server macht aber inzwischen gar keinen Sinn mehr.
... welcher Admin tut sich denn eine proprietäre Lösung an und wozu auch? Ich nicht und die meisten meiner Kollegen wohl ebenso nicht. Das hat wahrlich nichts mit auf allen Augen bind sein zu tun. Die Anforderungen an Server sind heute völlig anders, als zu XServer-Zeiten vor 10 oder 15 Jahren... und für all das gibt es fertige, etablierte Lösungen in die auch macOS Clients ganz hervorragend integriert werden können.
Heute geht es um vorrangig Virtualisierung und Container, Clustering, Load Balancing, Lizenz Management, Security und Failure Management, Backup, On-Premises in Kombi Cloud-Services ... was soll da eine kleine Arbeitsgruppenlösung a la XServe? Das kann man mit jedem Mac Mini abfeiern ... oder besser mit einem Linux-System.
Apple hat das gut erkannt und weiß, dass es dort nur Schelte, aber sicher keine Dollar zu verdienen gibt ...

Bei allem Verständnis für deinen Standpunkt, wenn du etwas als nicht relevant erachtest, bedeutet das nicht, dass das andere so sehen.
-4
LoCal
LoCal09.12.24 22:00
Fischmuetze
Bluebox34
Apple könnte so viel coole Hybridlösungen anbieten, die Features von Google Workspace, iCloud und MDM mit vernünftiger Hardware kombiniert, aber da ist die Firma auf allen Augen blind.

What ... ja zu Zeiten Mac OS 7-9 haben wir Sun's als File-Server eingesetzt...
Ein irgendwie gearteter macOS dedizierter Apple-Server macht aber inzwischen gar keinen Sinn mehr.
... welcher Admin tut sich denn eine proprietäre Lösung an und wozu auch?

Vor allem OS X/macos-Server nutzen hauptsächlich OpenSource-Server Dienste.
Bis auf den MDM und TimeMachine fällt mir eigentlich kein Dienst ein, der nicht auf OSS basierte.
Fischmuetze
Ich nicht und die meisten meiner Kollegen wohl ebenso nicht. Das hat wahrlich nichts mit auf allen Augen bind sein zu tun.

Hmm … aber scheinbar hast Du nie OS X Server gesehen.
Fischmuetze
Die Anforderungen an Server sind heute völlig anders, als zu XServer-Zeiten vor 10 oder 15 Jahren... und für all das gibt es fertige, etablierte Lösungen in die auch macOS Clients ganz hervorragend integriert werden können.

… und zum Großteil sind es einfach immer noch die Dienste, die OS X Server mitbrachte.
Fischmuetze
Heute geht es um vorrangig Virtualisierung und Container, Clustering, Load Balancing, Lizenz Management, Security und Failure Management, Backup, On-Premises in Kombi Cloud-Services ...

Da schmeisst Du jetzt aber ganz schön viele Begriffe rein und teilweise haben die nichts miteinander zu tun…
Fischmuetze
was soll da eine kleine Arbeitsgruppenlösung a la XServe?

Gegenfrage: Von Backup abgesehen, was wollen "kleine" Arbeitsgruppen mit den Sachen aus deiner Aufzählung?
Fischmuetze
Das kann man mit jedem Mac Mini abfeiern ...

Das war am Ende auch die Idee von OS X Server … 
Fischmuetze
... oder besser mit einem Linux-System.

… und das war es, was man dem User nicht antun wollte: Sich mit einem weiteren Betriebsystem beschäftigen zu müssen. Vor allem nicht mit einem, das (aus Apple-Sicht) eher benutzerunfreundlich ist.

Der "Trick" an OS X Server sollte ja sein, dass jemand der sich mit OS X gut auskennt auch den Server bedienen kann ohne groß config-files in vi editieren zu müssen.
Fischmuetze
Apple hat das gut erkannt und weiß, dass es dort nur Schelte, aber sicher keine Dollar zu verdienen gibt ...

Ansichtssache …
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+5
gfhfkgfhfk10.12.24 11:15
LoCal
Das war am Ende auch die Idee von OS X Server …
Nur dass es das Produkt eben nicht mehr gibt, und es über die gesamte Lebensdauer immer wieder Dinge nicht konnte, die bei anderen Lösungen als Standard erachtet wurden. Das fing schon mit so simplen Dingen wie den Support für RAID Controller an. Zu keinem Zeitpunkt hat LSI (nun Broadcom) Treiber für MacOS X angeboten, das ist der Marktführer und beliefert noch immer alle großen Serveranbieter mit OEM Ware.
LoCal
… und das war es, was man dem User nicht antun wollte: …
Mit der Einstellung der Produkte, hat man dies doch genau erzwungen.
0
LoCal
LoCal10.12.24 11:53
gfhfkgfhfk
LoCal
Das war am Ende auch die Idee von OS X Server …
Nur dass es das Produkt eben nicht mehr gibt, und es über die gesamte Lebensdauer immer wieder Dinge nicht konnte, die bei anderen Lösungen als Standard erachtet wurden. Das fing schon mit so simplen Dingen wie den Support für RAID Controller an. Zu keinem Zeitpunkt hat LSI (nun Broadcom) Treiber für MacOS X angeboten, das ist der Marktführer und beliefert noch immer alle großen Serveranbieter mit OEM Ware.

Naja, auch diese Lücke hatte Apple zeitweise selbst gefüllt.
gfhfkgfhfk
LoCal
… und das war es, was man dem User nicht antun wollte: …
Mit der Einstellung der Produkte, hat man dies doch genau erzwungen.
Richtig, das Ende von OS X Server wurde lange vor der Einstellung der Server.app eingeläutet und zwar mit dem Ende des Servers als echte Hardware. Der Mac mini Server war nett gedacht, aber der limitierende Faktor da war der Plattenplatz und die meisten Mac mini server wurden als Fileserver verwendet.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
dimitri.m
dimitri.m10.12.24 12:53
Die Frage, die sich mir durchaus stellt, ist "Will Apple diesen Markt, sprich die Server Ecke bedienen?"
Wenn ja, dann macht nur ein vernünftiges Hardware- und Software-Konzept dahinter wirklich Sinn.
Wie groß ist nun rein markttechnisch gesehen diese Lücke, die man eben nicht bedient?
Apple verheiratet doch von Haus die passende Hardware mit der abgestimmten Software - und sei es nur das Betriebssystem - miteinander.
Mit einer reinen HW Lösung ist es doch heutzutage auch und gerade im Server Bereich auch nicht mehr gerade getan.
Von solchen Dingen wie ILO / Out-Of-Band-Management, diversen sonstigen Schnittstellen, SFP Slots etc. will ich gar nicht anfangen zu reden.
0
gfhfkgfhfk10.12.24 15:23
LoCal
Naja, auch diese Lücke hatte Apple zeitweise selbst gefüllt.
Die FC Karten mussten man aber wieder zu kaufen, und hat keine original LSI bekommen. Wesentlich war hier das Thema Support. LSI hat die Produkte ganz anders als Apple versorgt.
gfhfkgfhfk
Richtig, das Ende von OS X Server wurde lange vor der Einstellung der Server.app eingeläutet und zwar mit dem Ende des Servers als echte Hardware. Der Mac mini Server war nett gedacht, aber der limitierende Faktor da war der Plattenplatz und die meisten Mac mini server wurden als Fileserver verwendet.
Da fehlte einfach eine brauchbare Schnittstelle, um extern Storage ansteuern zu können. Wenn der Mac Mini Server zwei FC Ports oder zwei SAS Ports (HBA) gehabt hätte, wäre das was anderes gewesen.
dimitri.m
Die Frage, die sich mir durchaus stellt, ist "Will Apple diesen Markt, sprich die Server Ecke bedienen?"
Apples Antwort ist mittlerweile glasklar – nein. Das Problem in der Zwischenzeit war, dass Apple immer wieder Versuche unternommen hat doch Produkte anzubieten. Das schlimme ist, dass Apple dann die Sache halbherzig durchzieht. Man bietet eine ServerApp an, aber nicht die passende Hardware. Oder man bietet Hardware an, und stellt sich kurze Zeit später ein (AIX Server). Die xServes gab es wenigstens etwas länger.
0
Fischmuetze10.12.24 16:50
@LoCal
du hast meinen Post völlig offensichtlich missverstanden

Eben weil Apple Server zum Großteil aus OSS bestand, ist ein dedizierter Betrieb von Apple Servern gar nicht mehr nötig. Hunderte unserer Mac-User vermissen jedenfalls keinen Dienst, der nur mit/auf Apple Server hätte heutzutage bereitgestellt werden können,
LoCal
Da schmeisst Du jetzt aber ganz schön viele Begriffe rein und teilweise haben die nichts miteinander zu tun… ..

ah ja - du lebst offensichtlich in einer anderen Welt von Anforderungen bezüglich Server-Umgebung
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.