Vor 10 Jahren: Apple stellt das iPad vor
Genau heute vor 10 Jahren präsentierte Apple eine völlig neue Gerätekategorie in der Apple-Welt: Das iPad sollte im Produktportfolio zwischen Mac und iPhone Platz finden und einige Aufgaben besser als die übrigen Geräte lösen: Browsen im Web, E-Mails lesen und schreiben, Fotos anschauen, Bücher lesen und Videos ansehen. Anders als die heutigen Werbeaussagen zum iPad Pro positionierte Steve Jobs das iPad damals hauptsächlich zum Konsumieren statt zum Erstellen von Inhalten.
Günstiger Preis, limitierte HardwareApple überraschte die Zuhörer damals auf der Präsentation mit einem unüblich günstigen Preis: Zuvor gingen viele Analysten von einem Verkaufspreis zwischen 800 und 1.000 Dollar aus – doch Apple brachte das Basismodell für 500 Dollar auf den Markt. Dafür war aber die Hardware des ersten iPads recht limitiert: Das Ursprungsmodell verfügte über keine Front- oder Rückseiten-Kamera und die 256 MB RAM erwiesen sich in den Folgejahren als stark unterdimensioniert. Bereits wenige Jahre nach der Einführung war der A4-Prozessor bereits mit einigen dynamischen Internetseiten komplett überfordert. Diese Fehler korrigierte Apple schließlich im März 2011 mit dem iPad 2: Das neue Modell brachte Kameras auf der Vorder- und Rückseite mit sowie einen Zwei-Kern-A5-Prozessor und 512 MB RAM.
Für Apple untypisch: Das Original-iPad fiel schnell aus der Liste der unterstützten Geräte. Ausgeliefert wurde das iPad mit iOS 3.2. Nutzer erhielten ein kostenloses Update auf iOS 4 und 5 – danach war Schluss. Bereits 2 Jahre und 5 Monate nach Vorstellung strich Apple das iPad der 1. Generation aus der Liste der unterstützten Geräte. Normalerweise unterstützt Apple Geräte 5 Jahre oder mehr mit Software- und Feature-Updates.
Presseecho: GemischtDie Resonanz auf das iPad der ersten Generation war zwiegespalten: Einerseits lobten viele den günstigen Preis, die vielfältigen Möglichkeiten und Apples gute Umsetzung im Vergleich zu Konkurrenzprodukten. Doch negativ fielen schnell die Limitierungen der Hardware wie auch die softwareseitige Verwandtschaft mit dem iPhone auf. Das erste iPad fühlte sich an wie ein großes iPhone: Viele Apps waren nur halbherzig an den großen Bildschirm angepasst. Ein Manko, mit welchem Apple bis heute zu Kämpfen hat. Apple entschied sich zur WWDC 2019, iOS für iPhones vom iPad-Zweig zu trennen: iPadOS war geboren und das neue Betriebssystem soll sich zukünftig stärker von iOS unterscheiden.
Weitere Modelle in den FolgejahrenIn den ersten 9 Monaten verkaufte Apple 15 Millionen iPads und in den Folgejahren erschienen zahlreiche neue Modelle. Im Oktober 2012 erweiterte Apple die Produktlinie um ein kleineres, günstigeres Modell: Das iPad mini. Im September rundete Apple schließlich die iPad-Reihe mit dem iPad Pro nach oben ab.
Einer der letzten großen Vorstellungen von JobsSchon bei der Präsentation war klar, dass Steve Jobs durch seine Krebserkrankung schwer gezeichnet war. Die Präsentation des iPads am 27. Januar 2010 war einer der letzten großen Bühnenshows, an denen Jobs vor seinem Tod am 5. Oktober 2011 teilnahm.