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Vor 10 Jahren: Bereitet Apple wirklich die Intel-Abkehr vor – mit "Handy-Chips" im Mac?

Um zu verstehen, wie unglaubwürdig manch einem die Diskussion im Jahr 2012 vorkam, muss man sich noch einmal den zeitgeschichtlichen Kontext in Erinnerung rufen. Zwischen Apple und Intel lief es zu jenem Zeitpunkt rund, denn Intel lieferte verlässlich neue Architekturen. Vor allem im Mobilbereich zeigten sich die Früchte der Zusammenarbeit, denn längst waren Notebooks hinsichtlich der Performance keine schwachbrüstigen Kompromisslösungen mehr. ARM-Chips, wie sie ihren Dienst im iPhone verrichteten, galten als sehr energieeffizient, gleichzeitig aber nicht als besonders leistungsfähig. Einen ersten Hinweis auf das Potenzial boten hingegen jene Prozessoren, die Apple im iPad einsetzt. Seit 2010 gab es die A-Chips, welche nicht mehr länger nur beim niedrigen Stromverbrauch glänzten.


Bloomberg 11/2012: Apple erwägt ARM-Umstieg
Vor genau zehn Jahren tauchte zum ersten Mal eine ernstzunehmende Meldung auf, Apple sehe Intel langfristig nicht als erste Wahl. Bloomberg zufolge gebe es ernsthafte Erwägungen, Chip-Entwicklung in die eigene Hand zu nehmen – und zwar auch für den Mac, nicht mehr nur bei den Mobilgeräten. In der Disziplin "Performance pro Watt" rechne man sich, erneut sehr langfristig, mit der ARM-Plattform bessere Chancen aus. Ein Blick auf die damaligen Newskommentare zeigt, wie weit entfernt der Gedanke von Mac-Prozessoren zu jener Zeit noch schien.

Die Entscheidung fiel 2015
Spätestens 2014 bzw. 2015 wurde es hingegen deutlich ernster, denn inzwischen gab es die A-Chips auch mit 64 Bit. Wie es ein ehemaliger Intel-Ingenieur später beschreiben sollte: 2015 gestaltete sich die Situation bei Intel derart desolat, dass Apple schlicht der Kragen geplatzt sein soll. Die ARM-Stimmen im Unternehmen setzten sich nun durch und es wurde mit Hochdruck daran gearbeitet, das Kunststück der besten Smartphone- und Tablet-Chips im Mac-Bereich zu wiederholen. Der Umstieg begann bekanntermaßen vor ziemlich genau zwei Jahren, als die ersten M1-basierten Macs auf den Markt kamen und seitdem die Branche begeistern.

Kommentare

David_B
David_B04.11.22 18:36
Mancher wird sich nicht so gerne an seine Kommentare zu dem Thema unter MTN-Artikeln erinnern.
+13
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck04.11.22 19:20
Das Angebot von Apple, besonders im Laptop-Markt, ist aktuell spektakulär gut – ich hoffe mal, dass Apple diesen Abstand auch die nächsten 5 bis 10 Jahre halten kann.
+16
gstar6104.11.22 20:14
Wenn ich richtig informiert bin, war das eine der letzten Entscheidungen die Steve Jobs mitgetragen hat.
-8
innug04.11.22 20:24
MTN
Die Entscheidung fiel 2015
gstar61
Wenn ich richtig informiert bin, war das eine der letzten Entscheidungen die Steve Jobs mitgetragen hat.
postum
+4
esc
esc04.11.22 20:43
Interessant die Kommentare von damals zu lesen.
+8
ThorsProvoni
ThorsProvoni04.11.22 21:51
Der Hannes Gnad lag aber schon damals erstaunlich richtig.
+9
Thyl05.11.22 07:14
Mensch, sind echt zwei Jahre rum und kein Mac Pro in Sicht. Und ebenso kein Ansatz, der die Graphikleistung von vier kombinierten Radeon W6800X irgendwie überbieten oder auch nur einstellen könnte.
0
Retrax05.11.22 08:17
ThorsProvoni
Der Hannes Gnad lag aber schon damals erstaunlich richtig.
...und alle habt IHR sie vertrieben...die Gnads, die Uhlhorns, die sierkbs,...

...vertrieben durch Dummheit, Hass und Geschrei...

kurz: Trollerei
+15
milk
milk05.11.22 14:20
Retrax
...vertrieben durch Dummheit, Hass und Geschrei...
Was halt auch zum Teil daran liegt, dass der Betreiber dieser Seite sich nicht dafür interressiert, die Trolle aus dem Forum zu werfen.
-6
Embrace05.11.22 15:57
Dafür schätze ich MTN tatsächlich sehr. Es gibt kaum Seiten, auf denen Diskussionen wie hier möglich sind – teilweise fernab vom eigentlichen Mac- und Techthema. OK, vielleicht jetzt unter Musks Twitter wieder 😅

Eigentlich ist es unsere Aufgabe als Nutzer, Trolle zu ignorieren und nicht zu füttern. Aber die Schuld auf andere zu schieben ist natürlich einfacher.
+9
seahood
seahood05.11.22 17:44
Das nächste wird ein einzelnes uniformes Betriebssystem sein.
Think different! 
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck05.11.22 19:14
milk
Merkwürdig, dass wir genau von denen, die wir rausschmeißen, das Gegenteil hören...
+7
Maxlgraf05.11.22 22:39
Das Problem der Highend-Macs wird sein, wie man die Leistung moderner Grafikkarten und die geforderte Erweiterbarkeit mit dem SoC-Design unter einen Hut bringt. Im Moment fehlt mir noch die Fantasie ob und wie das bewerkstelligt werden soll. Bis zur oberen Mittelklasse funktioniert Apples Prinzip hervorragend, aber darüberhinaus?
+3
gfhfkgfhfk07.11.22 09:11
Maxlgraf
Das Problem der Highend-Macs wird sein, wie man die Leistung moderner Grafikkarten und die geforderte Erweiterbarkeit mit dem SoC-Design unter einen Hut bringt.
SoC ist nicht das Problem. AMDs EPYC oder Amperes Altra CPUs sind auch SoCs. Das Problem ist aktuell Apples spezielles Design. Wenn man den Vergleich mit Amperes Altra macht, es handelt sich um ein angepasstes ARM Neoverse N1 Design, sieht man dass in Geekbench der Ampere Altra SingleThreaded (ST) nur etwa die Hälfte der Leistung liefert.

Ampere Altra 80 Cores@3.0GHz ARM v8.2+  ST:  882 MT: 44425
MacStudio M1 Ultra           ARM v8.5-A ST: 1754 MT: 23322
MacPro Xeon 3275M                       ST: 1152 MT: 20019
Mac Mini M1                  ARM v8.5-A ST: 1714 MT:  7439
Quelle für die Mac Werte Geekbench Website, für Ampere Altra 80@3.0Ghz Youtube der 8auer und es handelt sich wohl um ein Gigabyte Wort was von Hetzner genutzt wird.

Im Multithread (MT) sieht auch die Sache gleich anders aus. Der MacStudio Ultra hat gegen den Ampere Altra keine Chance. Dazu hat der Ampere Altra sehr viel mehr IO, da er über 128 PCIe Lanes verfügt. Die vier TB4 Ports pro M1 Max Chiplet sind da keine Konkurrenz. Ferner hat der Altra acht RAM Channels und unterstützt max zwei Module pro Channel für eine maximale RAM-Ausstattung von 4TB. nVidia und Gigabyte verkaufen ein HPC-Entwicklungskit mit einem Ampere Altra und zwei nVidia A100 GPGPUs. Es gibt auch einen HPC-Server mit 8 A100 GPGPUs, die intern per NvLink verbunden sind. D.h. man kann problemlos ARM CPUs und GPUs in einem System kombinieren.
0
pünktchen
pünktchen07.11.22 10:00
Vielleicht will Apple aber nicht die GPUs anderer Hersteller einfach per PCIe anschliessen, sonder sich auch den Teil des Geschäftes gleich selbst sichern. Hätte den Vorteil, dass sie eigene Designentscheidungen treffen können und sich nicht an etablierte Standards halten müssen. Hätte den Nachteil, dass sie mit AMD & NVIDIA konkurrenzfähige Designs hinbekommen müssen, und das könnte sich als nicht ganz so einfach erweisen. Ausserdem ist der Markt von ein paar tausend MPs eigentlich viel zu klein, um den Aufstand wirtschaftlich zu rechtfertigen.
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gfhfkgfhfk07.11.22 12:09
@pünktchen
Der Punkt ist, dass Apple aktuell nichts anbietet, was mit einem Ampere Altra und dedizierten GPUs von AMD oder nVidia mithalten kann. Wenn die ST Schwäche bei Altra nicht wäre, wäre es sinnvoller, wenn Apple einfach die SoCs zukaufen würde für einen MacPro.
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pünktchen
pünktchen07.11.22 14:15
Wir warten ja noch auf den neuen MP, ob die Technik da drin dann mithalten kann oder nicht werden wir dann sehen. Einen SOC wie den Ampere Altra sollte Apple schon hinbekommen. Ich kann mir wie gesagt aber vorstellen, dass sie noch ehrgeiziger sind und auch die GPUs selbst herstellen wollen. Schon um an die Architektur der restlichen Macs anzuschliessen und ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Da bin ich aber deutlich skeptischer, ob sie das auch hinbekommen.
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Tai
Tai07.11.22 15:18
Embrace
Es gibt kaum Seiten, auf denen Diskussionen wie hier möglich sind – teilweise fernab vom eigentlichen Mac- und Techthema. OK, vielleicht jetzt unter Musks Twitter wieder 😅

Musk & Twitter, das kann nur schlechter werden.
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Tai
Tai07.11.22 16:10
Besonders gut hat mir gefallen (Thread 2012):

Egal wie sehr sich AMD auch müht, Intel technologisch einzuholen oder gar zu überholen ist so wahrscheinlich wie eine Marslandung Liechtensteins.

Lichtenstein ist auf dem Mars gelandet!
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