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Vor 10 Jahren: Die MacWorld wird begraben, eine Messe-Ära endet

Wer schon sehr lange sämtliche Geschehnisse der Apple-Welt mitverfolgt, erinnert sich bestimmt noch an einen wichtigen Pflichttermin: Jeweils in der ersten oder zweiten Januarwoche öffnete einst die "MacWorld San Francisco" ihre Tore und läutete das Apple-Jahr ein. Apple veranstaltete stets eine Keynote und präsentierte wichtige Neuerungen, was so kurz nach dem Weihnachtsgeschäft ein marktweit eher unüblicher Termin war. Allerdings gab Apple Ende 2008 bekannt, in Zukunft keine Messen mehr zu besuchen und daher auch der MacWorld San Francisco (kurz: "MWFS") den Rücken zu kehren. Im Januar 2009 fand die letzte MWSF mit einer Apple-Keynote statt, anschließend beendete Apple dieses Kapitel.


Erst klappte es auch ohne Apple
Die Veranstalter der Messe wollten jedoch nicht aufgeben und zeigten sich zuversichtlich, auch ohne Apple als Zugpferd erfolgreich wirtschaften zu können. Am Anfang klappte dies sogar überraschend gut. Von den einst 40.000 Besuchern blieben noch rund 25.000 Teilnehmer übrig, was deutlich über den Erwartungen vieler Marktbeobachter lag. Allzu lang konnte sich die MacWorld, welche 2012 die Bezeichnung "Macworld/iWorld - The ultimate iFanEvent" erhielt, jedoch nicht halten. Vor genau zehn Jahren verkündete die IDG nämlich das Aus der traditionellen Veranstaltung. Nach 30 Jahren in Folge gab es daher seit 2015 keine MacWorld mehr.

Eigene Events anstatt Pflichttermine einhalten
Apple veranstaltete zwar dennoch häufig ein Frühjahrsevent im März statt im Januar, musste sich jedoch keiner Zeitplanung mehr unterwerfen, die schon sehr lange im Voraus feststand. Selbiges gilt übrigens auch für das Herbst-Event: Vor noch längerer Zeit gab es regelmäßig die Apple Expo in Paris, von der sich das Unternehmen allerdings ebenfalls verabschiedete. Angesichts der enormen Reichweite, die Apple durch das verzweigte Händlernetz, die Internet-Angebote sowie umfassender Berichterstattung innehat, stellten sich Messen als nicht mehr relevant genug für Apple heraus. Ob das seit 2020 gewählte Format der vorproduzierten Event-Videos ein guter Ersatz ist, darüber gibt es in den Foren stets Diskussionen. Oft wird kritisiert, es wirke doch zu künstlich – und habe sich schnell abgenutzt.

Zuletzt noch eine kleine Aufstellung der Produktvorstellungen von Apple auf einer MWSF:
  • 2003: PowerBook 12", PowerBook 17", Safari, AirPort Extreme
  • 2004: iPod mini, XServe G5, GarageBand
  • 2005: Mac mini, iPod shuffle, iWork
  • 2006: Erster Intel-Mac
  • 2007: iPhone, Apple TV
  • 2008: MacBook Air, Time Capsule
  • 2009: iLife und iWork '09, 17" MacBook Pro Unibody, iTunes ohne DRM

Kommentare

A500
A50011.10.24 08:51
Je nach Branche ist das Thema Messe stark rückläufig. Nächstes Jahr sind auf der Fachmesse auf der unser Unternehmen ausstellt 2 von 3 Hauptkonkurrenten nach über 25-Jahren nicht mehr vertreten. Nächstes Jahr sind dann auch wir zum letzten mal dabei. Alles hat seine Zeit, ein Fax landet heutzutage auch im E-Mail Posteingang.
+2
Fischmuetze11.10.24 09:47
IT Messen sind spätestens seit den 2010er Jahren völlig obsolet und haben höchstens noch die nervigen "Beuteltiere" angezogen. Gleicher Grund warum auch die CeBIT letztlich verschwunden ist.
+1
esc
esc11.10.24 11:27
A500
Je nach Branche ist das Thema Messe stark rückläufig. Nächstes Jahr sind auf der Fachmesse auf der unser Unternehmen ausstellt 2 von 3 Hauptkonkurrenten nach über 25-Jahren nicht mehr vertreten. Nächstes Jahr sind dann auch wir zum letzten mal dabei. Alles hat seine Zeit, ein Fax landet heutzutage auch im E-Mail Posteingang.

Bei solchen Meldungen frage ich mich immer, was mit den ganzen Messehallen passiert.
Das sind ja meist riesige Gelände und Anlagen, die unterhalten werden müssen.
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Fenvarien
Fenvarien11.10.24 11:34
Es gibt noch Ausnahmen und gut funktionierende Messen im Hobbybereich – zum Beispiel bin ich jedes Jahr wegen MacStammbaum auf der RootsTech in Salt Lake City. Dort verzeichnet man immer noch fünfstellige Besucherzahlen pro Ort... allerdings tauchen die dort nicht auf, um sich Messestände anzusehen, sondern an den Events, Vorträgen und Seminaren teilzunehmen.

Andere Großveranstaltungen für Familiengeschichte, so die "Who do you think you are" sind hingegen gestorben, weil sie es weiterhin mit etabliertem Standkonzept versuchten.
Up the Villa!
+4
h.ml12.10.24 18:25
Zu den gut gehenden Messen zählt eigentlich auch die HighEnd in München, leider wird die nun ab dem übernächsten Jahr nach Wien verlagert. Ich glaube es gibt schon noch Dinge die man gerne selber Live sehen (hören) will und sie nicht nur auf den Webseiten der Online Händler betrachten, sich auf fremde Urteile verlassen um sie dann zu kaufen.
+1

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