Vor 15 Jahren: Der erste Intel-Mac erscheint und läutet eine Ära ein
Vor 15 Jahren war die Apple-Welt genauso im Umbruch wie jetzt. Damals herrschte große Spannung, wie Apple das neue Zeitalter beginnen könnte – rund sechs Monate nach der Ankündigung des Intel-Umstiegs standen nämlich die ersten Macs bereit. Zu jener Zeit begann das Apple-Jahr noch stets mit der MacWorld San Francisco ("MWSF") und Apples Keynote. Auf dieser zeigte Apple dann Anfang Januar 2006 auch das MacBook Pro als Nachfolger des PowerBooks. In der damaligen Pressemitteilung hieß es zur neuen Notebook-Generation: "Das MacBook Pro liefert Doppelprozessor-Desktop-Leistung in einem flachen Notebook. Das neue MacBook Pro mit dem Intel Core Duo Prozessor hat die Performance nicht nur eines, sondern gleich zweier G5 Prozessoren in einem lediglich 2,6 Zentimeter dünnen Design".
Zitierte Aussage war in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Einerseits gab es nun erstmals Apple-Notebooks mit zwei Prozessorkernen. Gleichzeitig griff Apple aber eine Aussage auf, die als Grund dafür galt, warum man sich von PowerPC abwendete: Der G5 erzeugte für den Einsatz in einem Notebook zu viel Wärme. Apple versprach bis zu 4x mehr Performance, verglichen mit einem PowerBook der zuvor aktuellen Serie. Benchmark-Tests ergaben realistische Steigerungen um Faktor zwei bis drei, sofern die Software bereits Intel-optimiert war.
Viel Performance – viel WärmeAn der Performance des neuen MacBook Pro gab es wenig zu beanstanden und die meisten Nutzer zeigten sich begeistert, wie viel Leistung in einem flachen Computer möglich sind. Während dieser Aspekt den Erfahrungen mit Apples neuen M1-Macs sehr ähnlich ist, gab es allerdings auch Unterschiede: Das MacBook Pro arbeitete beispielsweise alles andere als kühl und wer es auf dem Schoß betrieb, zog sich rasch rote Flecken zu – daran änderte sich übrigens in der gesamten Intel-Ära recht wenig.
Als kleiner Schönheitsfehler galt zudem die 32-Bit-Architektur, denn erst mit dem Core 2 Duo im Herbst 2006 setzt Apple auch im Notebook-Sektor auf 64 Bit. Für den mit Core Duo ausgestatteten iMac, den Apple ebenfalls auf der MWSF 2006 gezeigt hatte, bedeutete dies gar einen Rückschritt. Nach eineinhalb Jahren iMac G5 (64 Bit) musste man nun erst noch einmal wieder mit 32 Bit auskommen.
Vor 15 Jahren galt dies als besonders dünn
Die Reaktionen auf die ersten Intel-MacsDen befürchteten "Intel inside"-Aufkleber gab es nicht – zumindest ein Punkt, in dem alle Seiten Erleichterung bzw. Freude zeigten. Auch wenn es einige radikale Gegner des Intel-Umstiegs gab, denen Apple seitdem nichts mehr rechtmachen konnten, überwog die Zustimmung. Endlich habe Apple wieder Notebooks mit hoher Rechen- und Grafikleistung im Portfolio, so ein häufig gehörtes Argument. Zu jenem Zeitpunkt war übrigens noch nicht bekannt, dass Apple an "Boot Camp" arbeitete, also offiziellen Treibern für den Einsatz von Windows auf dem Intel-Mac. Bis zu den nächsten Intel-Macs verging ebenfalls nicht mehr viel Zeit. Im Februar folgte der Mac mini, im Mai kam das MacBook, im August der Mac Pro. Damit schlossen Apple und Intel den Umstieg nach gerade einmal acht Monate nach Auslieferung des ersten x86-Macs ab – und somit wesentlich schneller als zunächst prognostiziert.