Vor 15 Jahren: Der schnellste Mac der PowerPC-Ära – und der letzte seiner Art
Wie vor 15 Jahren fiel anlässlich der Ankündigung eines weiteren Architektur-Umstiegs die Aussage, man werde die bisherige Plattform noch jahrelang unterstützen und weitere großartige Produkte liefern. Allerdings erscheinen Intel-Aktualisierung derzeit als wenig wahrscheinlich – es sei denn, für die Pro-Linie wäre erst im Jahr 2022 mit Apple-eigenen Chips zu rechnen. Die einzige seit Juni erfolgte Vorstellung eines Macs mit Intel-Prozessoren war der iMac, dieser kam im August auf den Markt. Vor 15 Jahren, als Apple weg von PowerPC und hin zu Intel wechselte, gab es während der Umstiegsphase zwei wichtige Aktualisierungen. Im Oktober 2005 erschien der iMac mit neuem Gehäuse, im November lief dann die Auslieferung des Power Mac G5 Quad an – der letzte seiner Art.
iMac G5 – und der PowerMac G5 QuadBeide Geräte waren, rückwirkend gesehen, wenig attraktiv. Den iMac ersetzte Apple schon nach drei Monaten durch ein Intel-Modell, der Power Mac G5 Quad blieb immerhin bis zum Sommer 2006 aktuell. Wer die mindestens 3300 Euro für 2x2 Prozessorkerne mit 2,5 GHz Taktrate ausgab, erhielt den schnellsten Mac der G5-Ära – mit 512 MB Arbeitsspeicher und 250 GB Festplatte. Ein Jahr später zeigten sich aber zwei Dinge: Einerseits deklassierte der Mac Pro mit Xeon-Prozessoren den G5 Quad und erreichte die doppelte Performance, andererseits lief der G5 gerne einmal aus. Apple hatte nämlich erstmals eine Flüssigkeitskühlung verbaut, um die extreme Abwärme der Prozessoren abzuführen. Diese überzeugte nicht durch besondere Zuverlässigkeit, Berichte über kleine Pfützen im Gehäuse machten immer häufiger die Runde.
Etwas merkwürdige Zwischen-UpdatesUnbekannt ist, ob Apple im Oktober/November 2005 schon klar war, wie schnell der Intel-Umstieg vonstatten gehen sollte. Bekanntlich benötigte Cupertino nur ein Jahr und nicht die zunächst prognostizierten zwei Jahre. Gerade der letzte iMac G5 war ein eher unnötiges Produkt, das viele Kunden angesichts der kurzen Modelllaufzeit verärgerte. Auch beim Power Mac G5 Quad lässt sich spekulieren, ob Apple noch ein so aufwendiges Produktupdate mehr vorgestellt hätte, wäre man sich zu jenem Zeitpunkt bereits bezüglich des Fahrplans für den Mac Pro vollständig sicher gewesen. Fakt war in jedem Fall, dass die Geräte schneller alterten als sonstige Produkte – denn natürlich lag der Fokus seit 2006 ganz klar auf Intel-Hardware und Software für Intel-Macs. Wer aus unterschiedlichen Gründen hingegen nicht auf Intel-Macs umsteigen konnte oder wollte, hatte mit dem G5 Quad aber zumindest den schnellsten PowerPC-Mac der Produktgeschichte.