Vor 20 Jahren: Der dringend benötigte G5 erscheint – endlich ein Pro-Mac mit viel Leistung
Wenn Apple eine maßgebliche Ankündigung hinsichtlich der leistungsfähigen Linie vorzunehmen hatte, fand dies in den letzten beiden Jahrzehnten stets anlässlich der Entwicklerkonferenz statt. 2023 erschien der erste Mac Pro mit M2-Chip, 2019 die komplett neu entwickelte Intel-Serie, 2013 die "Tonne" – und vor 20 Jahren der erste Mac mit G5-Prozessor. Dieser war sehnlichst erwartet worden und zudem dringend erforderlich. Spätestens 2003 hatte sich gezeigt, dass die bislang verwendeten G4-Chip der Intel-Konkurrenz hoffnungslos unterlegen waren. Fortschritte gab es nur in homöopathischen Dosen und selbst wenn sich Intel den Vorsprung durch hohe Taktraten und damit einhergehender Leistungsaufnahme erkaufte, so gab es schlicht keine Macs mit ähnlicher Performance.
Specs: Fehler oder brillantes Marketing?Der Ankündigung des Power Mac G5 war eine recht skurrile Episode auf Apples Produktseiten vorausgegangen – bei der sich nie klären sollte, ob es sich um einen Fehler oder um geschicktes Marketing handelte. Am frühen Morgen des 20. Juni tauchten plötzlich für weniger als eine Stunde
neue Spezifikationen auf, versehen mit dem Slogan "The world's fastest personal computer". Diese technischen Details waren so beeindruckend, dass viele die Angaben für einen Fehler und technisch nicht machbar hielten.
Der Werbebanner zur WWDC 2003 Apple war wieder vorneAuf der WWDC bestätigte Steve Jobs besagten Fund als "It's true", prägte den Ausdruck "Premature Specifications" und präsentierte den zu jenem Zeitpunkt schnellsten Personal Computer auf dem Markt. Dies war eine bedeutsame Ankündigung, denn man musste sich zuvor die Dinge schon sehr schönrechnen, um G4-Macs in irgendeiner Form konkurrenzfähige Leistung zu attestieren. Die Apple-Welt war hellauf begeistert, denn mit derartigen Sprüngen hatte man schlicht nicht gerechnet. IBM schien zu liefern, was mit Motorola (G4) nicht zu bewerkstelligen war.
Zwei Jahre später: Eine SackgasseAllerdings währte die Phase der Hochstimmung nicht sonderlich lang. Das Versprechen, schon nach einem Jahr von 2 auf 3 GHz gehen zu können, musste Apple wieder kassieren. Gleichzeitig machte es die Hitzeentwicklung des G5 nahezu unmöglich, diesen in einem Notebook zu verbauen. Schon 2005 kündigte Apple daher an, das Glück fortan bei Intel zu suchen. Als Hauptargument nannte man "Performance pro Watt" und Effizienz – also ziemlich genau das, was 15 Jahre später ein wesentlicher Grund war, Intel wieder den Rücken zu kehren und eigene Prozessoren zu verwenden.