Vor 20 Jahren: Der iMac schlägt ein ganz neues Design-Kapitel auf
Der Slogan für den vor 20 Jahren vorgestellten iMac hätte nicht eindeutiger sein können: Apple verwendete die Beschreibung "Von den Machern des iPods – der neue iMac G5". Dies beschreibt sehr genau, was im Sommer 2004 ein beherrschendes Thema war, denn Apple setzte zu jener Zeit gerade zu einem kaum geahnten Höhenflug an. Von Marktbeobachtern war damals oft der Begriff "iPod Halo" zu hören, womit man die Tatsache beschrieb, dass der immer populärer werdende iPod auch anderen Apple-Produkten mehr Aufmerksamkeit verschafft. Genau darauf baute Apple auch, als die Vorstellung des iMac G5 in komplett neuem Design erfolgte.
Das dritte große RedesignAuf den 1998er "Knubbel-iMac", einem CRT-Monitor in transparentem Gehäuse und G3-Hardware, folgte 2002 die G4-Version mit TFT-Schwenkarm, welche hierzulande als Nachttischlampe bezeichnet wurde – allerdings laut Jony Ive von Sonnenblumen inspiriert war. Die Umstellung auf den G5-Prozessor ging dann mit komplett neuer Formensprache einher. Zwei Jahrzehnte später ist diese immer noch sichtbar, denn seitdem lautet das iMac-Konzept unverändert "Flachbildschirm mit Computer im Gehäuse". Verglichen mit heutigen Displays (und iMacs) waren die damaligen Konzepte freilich noch nicht sonderlich flach, den Anfang hatte aber das 2004er Modell gemacht.
Formensprache des iPods und Cinema Displays – aus KunststoffVon der Seite sah der iMac G5 mit 17"- oder 20"-Diagonale einem Cinema Display ähnlich, ergänzt jedoch um ein optisches Laufwerk. Im Inneren arbeitete ein G5-Chip mit 1,6 oder 1,8 GHz, dies zu Preisen ab 1369 Euro. Für die Variante mit 20" hatte man mindestens 1999 Euro zu entrichten und erhielt dafür 256 MB Arbeitsspeicher, 160 GB Festplatte sowie ein SuperDrive zum Lesen und Brennen von DVDs. Auf der Negativseite stand indes die sehr schwachbrüstige Grafikkarte vom Typ Nvidia Geforce 5200, für ein Gerät dieser Preisklasse galt besagte Billigkarte als geradezu peinlich.
Apple Expo Paris 2004Die Vorstellung des iMac G5 war auf der Apple Expo in Paris erfolgt, dies allerdings ohne Steve Jobs. Angesichts einer krankheitsbedingten Auszeit hatte damals Phil Schiller durch das Event geführt und den neuen iMac G5 gezeigt. Man erinnere sich: Vor zwei Jahrzehnten gab es noch traditionelle Messen mit Apple als Haupteilnehmer, namentlich die MacWorld San Francisco im Januar und die Apple Expo im Spätsommer.
2009 erst endete jene Ära, Apple zog sich nach der MWSF 2009 vom Messegeschehen zurück.
Der iMac G5 von 2004: Die letzte maßgebliche Form-UmstellungBlickt man auf die letzten 20 Jahre iMac-Geschichte zurück, so tat sich bei der Materialwahl noch einiges. Die Gehäuse wurden beispielsweise auf Alu umgestellt und verloren an Dicke, wuchsen zeitweise auf 27"-Displaydiagonale an, um inzwischen aber nur noch als Variante mit 24" vorzuliegen. Eine derart große Umstellung wie beim Übergang vom ersten iMac zur Nachttischlampe und 2004 dann zum Flachbildschirm gab es hingegen nicht mehr. Die Möglichkeiten für eine weitere radikale Umgestaltung sind dabei natürlich begrenzt, denn das Display diktiert nun einmal die grundsätzliche Form.