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Vor 20 Jahren: Ein kleines Apple-Tool ist Anfang einer großen Revolution – iSync erscheint in erster Version

Heutzutage ist es selbstverständlich, dass Mac, Mobiltelefon oder auch Tablets einfach synchronisiert werden können. Ganz automatisch kümmern sich Dienste wie iCloud und Co. darum, Einträge auf alle Geräte zu bringen und ohne Zutun des Nutzers auf dem aktuellen Stand zu halten. Bis dahin war es ein langer Weg. Auf der Apple-Plattform sorgte vor iCloud bereits MobileMe für den Abgleich – bzw. hätte das tun sollen, was vor allem am Anfang nur sehr unzuverlässig klappte. Die Vision einer Vernetzung ganz unterschiedlicher Hardware-Plattformen hatte Apple aber schon sehr viel länger. "Dies ist der Beginn von einer ganz großen Sache", kommentierte Steve Jobs vor 20 Jahren, als ein neues Programm namens iSync eingeführt wurde.


iSync veränderte die Plattform nachhaltig
Es mag zwar trivial klingen, was iSync an Funktionalität bot, im Herbst 2002 handelte es sich hingegen um einen aufsehenerregenden Schritt. Ganz ohne Kabel- und Stecker-Wirrwarr sollte iSync die Kalender- und Adressbuchdaten zwischen Mac und Mobiltelefon auf demselben Stand halten. Die Kommunikation erfolgte via Bluetooth (oder USB) und setzte auf den offenen SyncML-Standard. Jobs zeigte damals die Zusammenarbeit mit einem Handy von Sony Ericsson, zunächst sollte iSync außerdem noch den derzeit ganz jungen iPod mit Daten versorgen.

Digital Hub & iSync ab 1:20:30

Für Mac, iPod, PalmOS
Anders als heute musste man den Abgleich manuell anstoßen, dennoch funktionierte das Zusammenspiel aus Mac und PalmOS-kompatiblen Geräten sowie mehreren Modellen von Sony Ericsson überraschend reibungslos. Wenn Jobs damals die Devise ausgab, man könne fortan das Mobiltelefon als Mac-Peripherie ansehen, so nahm er eine weitreichende Entwicklung voraus. Zwar ist das Smartphone heute für viele wichtiger als der private Computer geworden, dennoch handelte es sich um eine wichtige und frühzeitig beobachtete Richtung. Die 2001 verkündete "Digital Hub"-Strategie sollte den Computer ins Zentrum des digitalen Lebens rücken – iSync setzte hingegen die Bewegung in Gang, das "eine große Device" zu nutzen, bestehend aus unterschiedlichen Hardware-Kategorien.



iSync wurde nach wenigen Jahren abgelöst
Allzu lange sollte iSync hingegen nicht Bestand haben. Mit Mac OS X 10.4 wanderte seit 2004 ein großer Teil der Funktionalität in das "Sync Services"-Framework, iTunes 4.8 (Mai 2005) übernahm zudem den iPod-Sync. OS X Lion entfernte iSync komplett, nachdem es seit 2009 ohnehin keine Updates mehr gegeben hatte. Die erste Version von iSync stammte übrigens gar nicht aus Apples Feder, entwickelt wurde es von FusionOne. Da es aber perfekt in Apples Strategie passte, kam es zur Übernahme. Wirft man einen Blick zurück, was iSync an weiteren Entwicklungen vorwegnahm oder auslöste, kann die Bedeutung gar nicht stark genug betont werden.

Kommentare

Peter Eckel05.10.22 17:12
Und ganz ohne "Cloud". Hach, die gute alte Zeit ...
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+4
chevron
chevron05.10.22 17:55
Ich hatte damals mein Nokia 6230i via Bluetooth mit dem 12“ PowerBook G4 verbunden und konnte über das Adressbuch SMS verschicken.

Lange her. Ich bin alt 😞
+15
ThoSchl05.10.22 18:00
Das war einer der Gründe, warum ich damals zum Mac gewechselt bin. Gerätesynchronisation war damals noch ein ganz wildes Thema… Aber der Bluetooth Sync zwischen den Sony Ericsson K750i und dem Mac - das war schon fein.
+11
weber05.10.22 18:09
Peter Eckel

Ich würde eher sagen, sogar damals schon mit cloud. .Mac war in Deutschland zwar nie eine Rakete, aber ich fand es trotzdem ziemlich cool
+8
Peter Eckel05.10.22 18:27
weber
Peter EckelIch würde eher sagen, sogar damals schon mit cloud. .Mac war in Deutschland zwar nie eine Rakete, aber ich fand es trotzdem ziemlich cool
OK, Korrektur: Mit optionaler "Cloud". Ich habe das iSync immer lokal benutzt, fas funktionierte bestens.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
Nebula
Nebula05.10.22 19:00
iSync war die Pest, habe mir damit regelmäßig mein Adressbuch versaut. Sagte Steve Jobs nicht einst "Syncing is a bag of hurt"? Das ist ja immer noch der Fall. Mit iCloud Drive, Dropbox & Co. sind die Probleme zwar deutlich geringer geworden, aber Sync-Konflikte habe ich damit immer noch regelmäßig und das nur mit Dateien. Sicher liegt das auch an meiner Arbeitsweise, weil ich mit zahlreichen Geräten auch im schnellen Wechsel arbeite. Aber Alternativen wie ChronoSync, die ja ohne Server auskommen, machen es nicht besser, eher muss man sich da noch mehr drum kümmern. Selbst uni-direktionaler Sync wie Musik auf's iPhone zu übertragen, scheint so schwer zu programmieren zu sein, dass dabei Fehler wie vertauschte Cover auftreten.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-3
Retrax05.10.22 20:18
Dank iOS, macOS und iCloud ist der Sync im Apple Ökosystem auf folgendes bezogen absolut robust und problemlos:

- Kalender
- Kontakte
- Notizen
- Erinnerungen
- Music

Die Liste kann gerne ergänzt werden.
+4
Peter Eckel05.10.22 20:29
Retrax
Dank iOS, macOS und iCloud ist der Sync im Apple Ökosystem auf folgendes bezogen absolut robust und problemlos:

- Kalender
- Kontakte
- Notizen
- Erinnerungen
- Music

Die Liste kann gerne ergänzt werden.
Mindestens die ersten vier gehen mit offenen Standards (IMAP, CalDAV, CardDAV) ebenso reibungslos ohne jedes "Ökosystem" und jedes Vendor Lock-in.

Um Music habe ich mich diesbezüglich nicht gekümmert, ich bin ein alter Sack und kaufe Tonträger

Es ist ja nicht so, daß Apple das nicht könnte ...
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
0
Mac-Trek
Mac-Trek05.10.22 21:06
Eieiei… wenn ich mich noch an die Zeiten erinnere, in denen ich mir mittels Synchronisation über die Nokia PC Suite regelmäßig meinen Outlook Kalender und das Adressbuch am Windows PC zerschossen oder die Einträge multipliziert hatte… eine grauenvolle Zeit war das und bin froh und dankbar, wie reibungslos das heute zwischen Mac, iPad und iPhone funktioniert *schwärm*.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
+9
Retrax06.10.22 08:21
Für iSync wurde doch ein bekanntes PlugIn entwickelt, welches immer weitere Handys und Palms etc. unterstützt hat.

Ich weiss leider nicht mehr wie das PlugIn hiess und von wem es entwickelt wurde.

War aber sehr beliebt.
+4
Wurzenberger
Wurzenberger06.10.22 09:29
Und aus dem Freundeskreis hörte man jahrelang "ich hab' ein neues Handy, gib' mir bitte nochmal deine Nummer".
+4
Bascobalko06.10.22 10:37
so lange ist das schon her - boh ... bin ich alt ...
Mit iSync, meinem Kugel-iMac, Palm und meinem Nokia 1510 damals war das schon klasse. Auch wenn es das Adressbuch immer mal versaut hat. War schon ein "Quantensprung"
0
sbntwrk06.10.22 13:42
Brushed Metal war schon ne Hausnummer (nur die Fenster haben mir nie so gefallen) <3
+2
Bananenbieger06.10.22 17:08
Peter Eckel
Und ganz ohne "Cloud". Hach, die gute alte Zeit ...
Was soll daran gut sein? Heute hast Du dank Cloud eine praktisch Instant-Sync. Ich will nicht wieder in die Zeiten zurück, wo man alles manuell zwischen den Geräten aktualisieren musste - und das teilweise auch nur zu Hause ging.
+2
Peter Eckel06.10.22 17:51
Bananenbieger
Was soll daran gut sein?
Meine Daten liegen bei mir, auf meinen Servern. Nicht bei irgendeinem Unternehmen, schon gar nicht bei einem amerikanischen. Das finde ich schon mal ziemlich gut. Wenn ich das Modewort "Cloud" nicht so schrecklich fände (das ist nichts weiter als fremder Leute Computer), würde ich vielleicht "Private Cloud" dazu sagen.
Bananenbieger
Ich will nicht wieder in die Zeiten zurück, wo man alles manuell zwischen den Geräten aktualisieren musste - und das teilweise auch nur zu Hause ging.
Ich auch nicht. Muß ich auch nicht, dank (ein wenig nach oben scrollen hätte geholfen) IMAP, CalDAV, CardDAV und einigen anderen netten, offenen Protokollen. Und das funktioniert nicht nur auch, sondern gerade mit Apple-Geräten absolut perfekt. Aber eben auch mit anderen, sollte das mal notwendig sein.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
-1
Retrax07.10.22 08:01
Bascobalko
so lange ist das schon her - boh ... bin ich alt ...
Mit iSync, meinem Kugel-iMac, Palm ... damals war das schon klasse. Auch wenn es das Adressbuch immer mal versaut hat. War schon ein "Quantensprung"
Ja, aber das goldene Ei war es auch noch nicht.

Ich hatte zu der Zeit einige Organizer durch....und eine wirklich wirkliche 1:1 Synchronisation gab es erst mit dem iPhone und dem Mac.

iSync und Palm war ein Anfang...aber es wurden bestimmte Felder falsch synchronisiert oder vertauscht oder oder oder...

Man hätte natürlich den Palm auch mit dem Palm Desktop nutzen können - nur wär das halt wieder eine Insel gewesen...
Man wollte ja das systemweite Adressbuch und den Kalender etc. von Mac OS X nutzen.

Am schlimmsten war es aber (und das ist wirklich kein Ruhmesblatt) mit WindowsCE und MS ActiveSync. Beides aus einer Hand und die Synchronisation war gelinde gesagt eine Katastrophe...

Das iPhone war in jeder Hinsicht ein Quantensprung.
0
Eventus
Eventus07.10.22 11:14
Peter Eckel
Bananenbieger
Was soll daran gut sein?
Meine Daten liegen bei mir, auf meinen Servern.
Totaldefekt oder Diebstahl der Server, Feuer- oder Wasserschäden usw. … Wie bist du da abgesichert, verglichen mit der Cloud?
Live long and prosper! 🖖
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Peter Eckel07.10.22 11:25
Eventus
Totaldefekt oder Diebstahl der Server, Feuer- oder Wasserschäden usw. … Wie bist du da abgesichert, verglichen mit der Cloud?
Regelmäßige Sicherung der relevanten Daten auf Offline-Medien (im Banktresor), Spiegelung verfügbarkeitsrelevanter Daten auf einen eigenen Server im RZ in ca. 300km Entfernung, Verschlüsselung sämtlicher Daten-Filesysteme.

Und Du?
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
-1
Eventus
Eventus07.10.22 11:41
Peter Eckel
Und Du?
iCloud.
Live long and prosper! 🖖
+1
Peter Eckel07.10.22 12:00
Eventus
iCloud.
Wenn Dir das reicht, ist es ja gut.

Ich habe meine privaten und geschäftlichen Daten halt nicht gern auf den Rechnern fremder Leute. Schon gar nicht fremder Leute, die US-Jurisdiktion unterstehen (oder der irgendeiner anderen Nation, die es mit Geschäftsgeheimnissen, Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten nicht so genau nimmt).

Es ist immer ein Kompromiß zwischen dem Aufwand, dem man zu treiben bereit ist, der Bequemlichkeit, die man beansprucht, und dem Anspruch, den man an Sicherheit und Privatsphäre stellt. Mein grundlegendes Mißtrauen gegenüber der "Cloud" rechtfertigt für mich einiges an Aufwand.

Ein weiterer Aspekt ist der Vendor Lock-in. Mit iCloud bin ich auf Gedeih und Verderb an Apples "Ökosystem" (auch so ein bescheuertes Wort) gebunden, was natürlich sehr in Apples Interesse ist, aber nicht notwendigerweise in meinem. Ich lasse mir gern die Option offen, Apple den Rücken zu kehren und andere Lösungen einzusetzen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+1

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