Vor 20 Jahren: Mac OS X 10.0 Public Beta erscheint
Mac OS X Kodiak - so lautete die interne Bezeichnung der
ersten öffentlichen Betaversion von Mac OS X, die vor 20 Jahren auf den Markt kam. Im September des Jahres 2000 ließ Apple erstmals die neue OS-Generation in der Öffentlichkeit testen und ermöglichte einer größeren Nutzerschaft den Zugriff auf das brandneue System. Was auf Mac OS X 10.0 im März 2001 zutraf, als Apple mit dem Verkauf begann, galt aber noch viel mehr für die Public Beta: Viele Funktionen aus OS 9 waren zu diesem Zeitpunkt nicht integriert, es gab außerdem kaum vernünftige Software - und wenn es diese gab, so liefen die Programme ebenso quälend zäh und langsam wie das ganze System.
Aqua, die neue OberflächeZu bestaunen war aber bereits die grundlegend überarbeitete Oberfläche. Viele Elemente aus dem NeXT-Betriebssystem ließen sich noch erkennen, waren aber in ganz neuem Design umgesetzt. Apple nannte die Oberfläche "Aqua" - UI-Elemente sollten sich ähnlich wie Wassertropfen auf einer glatten Fläche verhalten. Überall dominierten kräftige, plastische Formen sowie sichtbare Querstreifen in Menüleiste und Fenstern. Auch die drei Ampel-Buttons thronten noch als Wassertropfen auf den Fensterleisten.
Kein Apple-Menü mehrEin Apfel-Icon gab es in der ersten Public Beta zwar, ein Menü versteckte sich hinter dem mittig untergebrachten Logo jedoch nicht. Erst zur marktreifen Version kam wieder das gewohnte Apple-Menü zurück, nachdem sich viele Tester über das Fehlen dieser praktischen Funktion beschwert hatten (eine Diskussion, die ein wenig an den Wegfall des Start-Menüs in Windows 8 erinnert). Vor der ersten Public Beta hatte es übrigens schon eine andere Testversion des neuen Systems gegeben - Mac OS X Server baute bereits auf der neuen Architektur auf, brachte jedoch noch das Platinum-Design des klassischen Mac OS mit.
Im März 2001 ging es dann offiziell losBis zum Verkaufsstart von Mac OS X 10.0 "Cheetah" (damals noch nicht als Marketingname verwendet) vergingen nach Freigabe der Public Beta noch sechs Monate. Apple konnte in dieser Zeit zwar viele Fehler beheben und funktionell nachlegen, die großen Schwächen wie mangelnde Performance wurden aber erst mit den nächsten beiden großen Updates beseitigt. Mac OS X 10.1 "Puma" (September 2001) sowie Mac OS X 10.2 "Jaguar" (August 2002) machten das System erwachsen und erlaubten es damit den meisten Nutzern, von OS 9 auf Apples neues Betriebssystem umzusteigen. In wenigen Wochen gibt es übrigens einen großen Einschnitt: Nach 20 Jahren ist macOS dann kein X bzw. 10 mehr, stattdessen trägt macOS Big Sur die Versionsnummer 11 (abgesehen von einer aus Kompatibilitätsgründen
eingeführten Anzeige, wonach sich Big Sur als 10.16 ausgibt...).